Anti-Trump-Protest in Washington US-Polizei verhaftet Susan Sarandon
29.06.2018, 16:03 Uhr
Eine "machtvolle, schöne Aktion" nennt Sarandon den Protest auf Twitter.
(Foto: AP)
In der US-Hauptstadt werden bei einer Demonstration gegen die Einwanderungspolitik von Präsident Trump fast 600 Menschen verhaftet. Unter ihnen ist auch Hollywoodstar Susan Sarandon.
Bei einer Sitzblockade in Washington D.C. sind rund 575 Teilnehmer festgenommen worden - unter ihnen nach eigenem Bekunden auch Hollywoodstar Susan Sarandon. Die überwiegend weiblichen Protestteilnehmer hatten vor dem Büro des US-Senats mehr als zwei Stunden gegen die Einwanderungspolitik von Präsident Trump protestiert. Insbesondere ging es dabei um die Trennung und Inhaftierung von Einwandererfamilien.
Die Trump-Gegner hatten sich im Atrium eines Senatsgebäudes in Washington versammelt und ein Banner mit der Aufschrift "Die Familien müssen zusammen in Freiheit bleiben" gezeigt. Viele Demonstranten waren in silberfarbene Rettungsdecken gehüllt, die oft an Flüchtlinge verteilt werden. Die Kapitolspolizei nahm die Teilnehmenden wegen "ungesetzlichen Demonstrierens" vorübergehend fest. Ihnen droht eine Geldstrafe.
Vor der Sitzblockade führte Sarandon eine Demonstration von zahlreichen Frauen an, die auch am Justizministerium vorbeizogen. Auf Twitter schrieb die 71-Jährige: "Festgenommen. Bleibt stark. Kämpft weiter." Zudem veröffentlichte sie ein Foto der Sitzblockade. "Machtvolle, schöne Aktion mit Hunderten Frauen, die die Wiedervereinigung von Familien fordern, die von der unmoralischen Einwanderungs- und Zollbehörde ICE getrennt wurden", erklärte Sarandon.
2000 Migrantenkinder noch in Heimen
Die Regierung Trump hatte im Rahmen einer "Null-Toleranz"-Politik gegenüber illegal ins Land kommenden Migranten Kinder ihren Eltern weggenommen und getrennt in Heimen untergebracht. Nach einem Aufschrei der Empörung in der Öffentlichkeit stoppte Präsident Trump jedoch in der vergangenen Woche diese Praxis.
Rund 2000 der betroffenen Migrantenkinder sind aber nach Angaben der Regierung weiterhin getrennt von ihren Eltern in Heimen untergebracht. Die Eltern werden wegen des illegalen Grenzübertritts wie Straftäter behandelt und befinden sich in Haft.
Ein US-Bundesrichter in San Diego hatte am Dienstag die rasche Zusammenführung von durch die US-Behörden auseinandergerissenen Migrantenfamilien angeordnet. Die an der Grenze zu Mexiko getrennten Familien sollen binnen 30 Tagen wieder vereint, Kinder unter fünf Jahren sollen ihren Eltern binnen zwei Wochen wiedergegeben werden. Per einstweiliger Verfügung untersagte der Bundesrichter zudem künftige Familientrennungen.
Quelle: ntv.de, fhe/AFP/spot