Unterhaltung

"Songwriting war eine Therapie" Wincent Weiss erklärt Weg aus Depression

Für Wincent Weiss ist es wichtig, dass Depressionen und Therapie keine "Tabuthemen" mehr seien.

Für Wincent Weiss ist es wichtig, dass Depressionen und Therapie keine "Tabuthemen" mehr seien.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Normalerweise sorgt Wincent Weiss mit fröhlichen Songs für Stimmung. Doch sein neues Album klingt melancholischer. Jetzt spricht der Sänger offen über den Moment, der ihn "aus den Schuhen gerissen hat" und erklärt wie er es geschafft hat, seine Depressionen zu überwinden.

Wincent Weiss hat seine Depressionen zunächst nicht "ernst genommen": "Ich habe mich zu dieser Zeit sehr gleichgültig gefühlt", erinnert er sich im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news an die Zeit zurück, in der er erstmals "depressive Züge" an sich bemerkt habe. Für den Popsänger, der am 7. Mai sein drittes Album "Vielleicht Irgendwann" veröffentlicht hat, sei es wichtig, dass Depressionen und Therapie keine "Tabuthemen" mehr seien. "Es sollte kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke sein", betont Weiss und spricht deshalb offen über seine Erfahrungen.

"Ich habe das nie ernst genommen, bis es mich dann mal aus den Schuhen gerissen hat. [...] Ich hatte keinen Ausschlag mehr in die positive und keinen mehr in die negative Richtung und das hat mich irgendwann genervt", so der Sänger. "Spätestens als meine Mum gesagt hatte, dass sie mich nicht wiedererkennt", habe Weiss gemerkt, dass er Hilfe brauche.

Lockdown hatte positiven Effekt

Aber auch die Musik habe ihm dabei geholfen, seine Depressionen zu verarbeiten: "Der Songwriting-Prozess zu diesem Album war für mich eine Therapie, ich saß im Studio und habe mit meinem Produzenten und meinen Songwriter-Freunden über alles gesprochen, was mich bewegt und was raus musste und dies dann in Songs gepackt."

Während des Lockdowns habe es Weiss geschafft, sich "ganz gut aus der Depression" herauszuarbeiten, "weil ich das erste Mal Zeit hatte". Völlig überwunden habe er seine Erkrankung allerdings noch nicht: "Es gibt immer wieder Down-Phasen, aber so schlimm wie es mal war, ist es nicht mehr."

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Quelle: ntv.de, can/spot

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen