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Urteil gegen Leon Machère Youtuber muss 25.000 Euro zahlen

Leon Machère im Hamburger Amtsgericht.

Leon Machère im Hamburger Amtsgericht.

(Foto: picture alliance/dpa)

In seinen Videos veralbert Leon Machère Polizisten und Passanten mit seinen Streichen. Doch die Behörden finden das weniger lustig als seine Zuschauer. Vor Gericht zeigt sich der Hamburger nun reumütig.

Wegen seiner Scherze über die Polizei muss der YouTuber Leon Machère 25.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Hamburg stellte jedoch ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat und Amtsanmaßung ein. Neben der Zahlungsauflage wurde dem 26-Jährigen auferlegt, in den nächsten sechs Monaten keine neuen "Polizei-Pranks" ins Netz zu stellen, in denen Beamte lächerlich gemacht werden. Zusätzlich muss er dafür sorgen, dass ältere Videos dieser Art nicht mehr abrufbar sind.

Auf seinem Youtube-Kanal hatte Machère im vergangenen Jahr ein Video eröffentlicht, in dem Polizisten durch das Vortäuschen einer Graffiti-Sprühaktion zum Narren gehalten wurden. Tatsächlich hatte der 26-Jährige ein Kältespray benutzt.

Ein weiteres Video zeigte, wie er in einem Auto mit Blaulicht und Martinshorn durch die Straßen fuhr und Fußgänger veralberte, die die Aktion für einen echten Polizeieinsatz hielten. Die Passanten sollten die Hände heben, einen Atemalkoholtest machen oder sich ausziehen. Dafür hatte Machère, der mit bürgerlichem Namen Rustem Ramaj heißt, am 1. August einen Strafbefehl erhalten und sollte insgesamt 37.500 Euro zahlen. Dagegen hatte er Einspruch eingelegt.

Machère will nur noch mit Musik Geld verdienen

Machère versicherte nun vor Gericht, dass er sein Geld nicht mehr mit Polizei-Videos, sondern nur noch mit Musik verdiene. Mit den Pranks könne er kein Geld mehr machen, da YouTube die Videos nicht mehr "monetarisiere". Große Firmen wollten nicht, dass ihre Werbung vor strafbaren Aufnahmen zu sehen sei. Seine Einnahmen seien um bis zu 95 Prozent eingebrochen. "Das Ganze ist nicht mehr so, wie man denkt", sagte Machère.

Richter Thomas Semprich zollte zwar dem geschäftlichen Erfolg des im Kosovo geborenen Angeklagten Respekt. Die Kunstfreiheit könne der YouTuber jedoch nicht in Anspruch nehmen, wenn er seine Projekte nicht vorher anmelde. "Das würde sonst zu Chaos führen." Er warb bei Machère, der auf YouTube mehr als 2,2 Millionen Abonnenten hat, auch um Verständnis für die Polizei. Der Angeklagte habe sein Geld vermutlich auch auf einer Bank und wolle nicht, dass diese ausgeraubt werde. "Dafür sorgen Polizisten."

Erst im Mai war Machère wegen Polizisten-Beleidigung vom Amtsgericht Augsburg zur Zahlung von 32.500 Euro verurteilt worden. Das Urteil ist nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft nicht rechtskräftig. Weiteren Ärger hat der YouTuber mit der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein. Die Behörde verhängte Anfang September ein Bußgeld von 5000 Euro wegen Schleichwerbung.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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