WWM-Doppelpleite Zocker stürzt zum zweiten Mal bei Jauch ab
06.02.2021, 01:59 Uhr
Lang kam mit neuer Freundin und ging mit 250.000 Euro.
(Foto: TVNOW)
Er hat die zweite Chance verspielt. Niklas Bayer-Eynck stürzt bei WWM erneut ab. "Scheiße. Sie haben mich so verunsichert", mosert der andere Pechvogel. Jauch hält es nicht mehr auf dem Sitz - auch, weil die "Klappe halten"-Dame wieder da ist.
Die Teilnahme bei "Wer wird Millionär?" ist normalrweise eine einmalige Sache. Am Freitagabend durften aber gleich sechs Ex-Kandidaten in "Das große Zocker-Special - die zweite Chance" noch mal ran und erneut um zwei Millionen Euro spielen. Bereits gesetzt war Niklas Bayer-Eynck. Er war am 11. Januar bei der 125.000-Euro-Frage rausgeflogen, unmittelbar nach Janos Pigerls historischem Absturz von 750.000 auf 1000 Euro, der tiefste Fall der WWM-Geschichte. Bayer-Eynck durfte im Gegensatz zu den anderen Kandidaten die Auswahlrunde überspringen und direkt auf dem heißen Stuhl starten. Geholfen hat es nichts.
Der Psychologe war am 11. Januar an "Die Vogelhochzeit" gescheitert. Er hatte gemeint, dass die Amsel und nicht die Drossel in dem Volkslied der Bräutigam ist. Das wurde von RTL als falsche Antwort gewertet. Anschließend stellte sich jedoch heraus, dass es andere Fassungen des Liedes gibt. Der Dortmunder durfte also nochmal antreten. "Eigentlich müssten Sie den Tausender zurückgegeben, aber darauf verzichten wir jetzt", wollte sich Jauch großzügig zeigen. Der Kandidat war nur bedingt dankbar und merkte an: "Eigentlich müsste ich bei 125.000 Euro starten."
Erneute Pleite bei "Wer wird Millionär?"
Pech für den 31-Jährigen, dass er am Anfang beginnen musste. Dieses Mal kam das Aus für ihn schon bei der 32.000-Euro-Frage. Bayer-Eynck sollte wissen, welche Organisation im Frühjahr 2020 erstmals mehr als 100.000 Mitglieder zählen konnte. Er tippte wie die Ex-Kandidaten im Studio auf den Deutschen Alpenverein. Absichern?, fragte Jauch. "Ne", meinte der Psychologe und blieb bei erneuter Nachfrage dabei. Damit war der zweite Sturz auf 1000 Euro besiegelt. Der Deutsche Alpenverein hat über eine Million Mitglieder, gesucht wurde Bündnis90/Die Grünen. "Und war so reich als wie zuvor. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen", kommentierte Jauch. "Schade. Vielleicht bis zum nächsten Mal", scherzte der einigermaßen gefasste Kandidat.
Weniger ausgeglichen reagierte Lisa Bross auf ihre erneute "Wer wird Millionär?"-Pleite. Sie war wie alle Mitstreiter in einem Zocker-Special auf 1000 Euro abgestürzt. Die Münchnerin scheiterte am 10. September 2018 an der Schreibweise von "peripher". Das Aus kam dieses Mal abermals bereits in der 8000-Euro-Runde. Bross hatte bei der Frage nach dem amtierenden Fußballeuropameister zuerst ganz richtig zu Portugal tendiert, dann aber Frankreich eingeloggt. "Scheiße. Sie haben mich so verunsichert", quengelte die hochgradig abergläubische Münchnerin. So schnell hat man Jauch selten aus dem Stuhl hochschnellen sehen. "Den Schuh ziehe ich mir nicht an", stellte der Moderator klar.
Bross war die einzige Kandidatin des fast vierstündigen Specials, die ihre Joker nicht freischalten konnte. Nach Bayer-Eynck standen die Hilfestellungen nämlich erst ab der 32.000-Euro-Frage zur Verfügung. Von diesen verschärften Bedingungen erfuhren die Kandidaten erst im Studio. "Dann muss ich mich dem wohl fügen", grummelte Radiomoderator Lutz Gerling aus Siegenburg in dem auffallend bayernlastigen Special. Mitnichten, stellte Jauch klar: "Sie können aufstehen, Sie können sich weigern, Sie können eine Partei gründen - das steht Ihnen alles frei."
Das abschreckende Beispiel zu Beginn der Sendung führte möglicherweise zu erhöhter Vorsicht bei den folgenden Kandidaten. So richtig in Zockerlaune war bei der unverhofften zweiten Chance niemand. Gerling gewann 64.000 Euro, ebenso wie André Schur aus Riedering. Ein Happy End gab es auch für Julia Dettmer. Sie hatte sich im Highspeed-Special am 29. August 2014 unter enormen Zeitdruck für die falsche Schreibweise von "Gallop" entschieden. Zum Glück hörte die Münchnerin bei der Frage für eine Viertelmillion Euro nicht auf ihren Zusatzjoker. Ex-Kandidatin Laura Brodda wollte ihr einreden, dass Doppelgriffschieber häufig bei Gardinenstangen und nicht bei Campingzelten zu finden sind. Die Mainzerin sponn eine derart überflüssig detailreiche Mär, die von Kindertagen mit der Ado-Goldkante bis zu schäbigen Hotelzimmern mit besagter Doppel-Gardinenstange reichte, dass Jauch horizontal im Stuhl hing.
Jauchs Albtraum ist wieder da
"Ich habe eine Resterinnerung an die Sendung mit Ihnen", schwante dem Moderator nichts Gutes. "Sie halten jetzt mal die Klappe", hatte er sich im März 2018 des Redeschwalls der Mode-Bloggerin erwehrt. Dem hatte Jauch bei der erneuten Begegnung nur wenig hinzuzufügen: "Wie konnte ich nur. Vielen Dank für diese aufschlussreiche Ausführung."
Dettmer freute sich am Ende über 125.000 Euro. Gewinner des Abends wurde mit der doppelten Summe Christoph Lang. Der Münchner war 2018 am Ringerrücken bei Büstenhaltern gescheitert. Seine Freundin musste das damals im Studio mitansehen. "Immer noch dieselbe Freundin", stellte Jauch beim Blick auf Langs Begleitung fest. Der musste korrigieren: "Die Freundin hat tatsächlich gewechselt, aber auch blond." Seine Freundin hatte übrigens erst eine Woche vor der Sendung von seiner "Wer wird Millionär?"-Pleite erfahren. "Diese Lebenslüge haben Sie so lange aufrechterhalten?", wunderte sich Jauch. "Vieleicht hätte ich es mir noch mal überlegt", meinte sie.
Der Münchner kam als einziger Kandidat des Abends bis zur 750.000-Euro-Runde. "Auch da kann man noch auf 1000 zurückfallen", warnte Jauch mit Blick auf Pigerl. Lang verzichtete dann auch lieber auf die Beantwortung der Frage, wer aus der fiktiven US-Stadt Willows stammt (Antwort: Barbie). "Mein Ziel war es ja, nicht mehr in der Zeitung zu stehen", gab Lang sein Ziel für den Abend aus. Der Absturz war für das Mensa-Mitglied besonders bitter: "Da kriegt man immer nette Mails."
Quelle: ntv.de