Kultfilm aus den 80ernErfolgs-Musical "Zurück in die Zukunft" kommt nach Deutschland

Die "Zurück in die Zukunft"-Trilogie ist legendär. Aber funktioniert sie auch als Musical? Erfahrungen der letzten Jahre aus London zeigen: Ja, durchaus. Nun ist in wenigen Monaten Startschuss in Hamburg.
Als "Zurück in die Zukunft" vor 40 Jahren in die Kinos kam, ahnte wohl niemand, dass der Streifen Filmgeschichte schreiben würde. Zusammen mit den Fortsetzungen von 1989 und 1990 gilt die Reihe vielen bis heute als nahezu perfekte Trilogie. Jahrzehnte später schlug die kultige Science-Fiction-Komödie ein neues Kapitel auf: 2021 eroberte sie die Musicalbühne im Londoner West End. Ab März 2026 kommt die deutschsprachige Inszenierung von "Zurück in die Zukunft - Das Musical" ins Hamburger Stage Operettenhaus.
Das Musical stammt aus der Feder von Bob Gale, dem Co-Autor der Filmtrilogie, und bringt neue Songs und Texte von den Emmy- und Grammy-Preisträgern Alan Silvestri und Glen Ballard auf die Bühne. Silvestri verantwortete auch die bis heute legendäre Filmmusik der Reihe.
Die Geschichte um Marty McFly und Doc Brown auf der großen Bühne zu sehen, fühle sich einfach großartig an, schwärmt Gale im Interview. "Menschen, die den Film nie gesehen haben, gehen ins Musical, lieben es - und entdecken dadurch erst den Film. Das ist wunderbar."
"Ging nie darum, die Filmrollen zu imitieren"
Gleichzeitig sei die Bühnenversion eine besondere Herausforderung - vor allem bei der Besetzung der beiden Kultfiguren Marty McFly und Doc Brown, die untrennbar mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd verbunden sind. "Manchmal war es leicht, manchmal schwierig", erinnert sich Gale. "Es ging nie darum, die Filmrollen zu imitieren. Jeder Darsteller sollte seine eigene Version finden - genau das macht das Musical so stark."
In Hamburg übernehmen Raphael Groß als Marty McFly und Jan Kersjes als Doc Brown die Hauptrollen. Groß steht derzeit noch als Romeo im Popmusical "& JULIA" auf der Operettenhaus-Bühne. Mit Marty McFly erfülle sich für ihn ein langgehegter Traum: "Ich habe zwar nie im Lotto gewonnen, aber Marty McFly spielen zu dürfen, kommt dem, glaube ich, ziemlich nahe. Nur, dass ich statt Millionen eine Zeitmaschine bekommen habe."
Ein anderer Doc Brown
Vor allem Doc Brown habe sich durch das Musical weiterentwickelt, erklärt Gale. "Er ist dort viel wärmer als im Film." Auch die Beziehung zwischen ihm und Marty wirke stärker wie die zwischen Vater und Sohn. "Das liegt auch daran, dass alle Darsteller, die Doc Brown gespielt haben, selbst Väter sind: Roger Bart, Cory English, Don Stevenson, Brian Conley und jetzt auch Jan Kersjes. Sie bringen etwas Väterliches mit, das Christopher Lloyd damals nicht hatte."
Inhaltlich bleibt das Musical der Filmvorlage treu: Marty McFly wird durch ein Experiment seines Freundes Doc Brown unfreiwillig in die Vergangenheit geschleudert und landet mit einem zur Zeitmaschine umgebauten DeLorean im Jahr 1955. Neben neuen Songs erklingen auch die Kult-Hits des Blockbusters, darunter "The Power of Love", "Earth Angel" und "Johnny B. Goode". Die Regie übernimmt Tony-Award-Gewinner John Rando.