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"Wer wird Millionär?" Deshalb findet sich Jauch "völlig überschätzt"

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"Der Moderator weiß ja in der Sendung am wenigsten", sagt Günther Jauch.

"Der Moderator weiß ja in der Sendung am wenigsten", sagt Günther Jauch.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Moderator Jauch räumt bei "Wer wird Millionär?" mit einigen falschen Vorstellungen über sich auf - und verrät, was seine Frau zum Ausrasten bringt. Bei Lemmy Kilmister geht der zockende Pastor plötzlich volles Risiko.

Günther Jauch findet: Er taugt nur bedingt als Inspiration. Kandidatin Jana Steuer hatte bei einem Quizabend die Rolle des Moderators eingenommen - und zwar so gut, dass die "Terra X"-Redakteurin von ihren Freunden bei "Wer wird Millionär?" angemeldet wurde. "Es war ihr Verdienst", würdigte die Astrophysikerin Jauch. Der aber stellte klar: "Man wird ja völlig überschätzt."

Der Glanz der RTL-Quizshow färbt laut Jauch völlig zu Unrecht auf ihn ab, zumindest in puncto Allgemeinwissen. "Die Leute denken: A, dass ich mir die Fragen ausdenke; B, dass ich selbstverständlich alle beantworten kann und auch C darüber hinaus", sagte der Gastgeber. Sein Urteil lautete hingegen: "Der Moderator weiß ja in der Sendung am wenigsten."

Völlig überschätzt hatte Steuer in der Ausgabe von "Wer wird Millionär?" auch die Leistung der deutschen Leichtathleten bei der Weltmeisterschaft. 97 Prozent des Studiopublikums klärten sie bei der 4000-Euro-Frage darüber auf, dass Deutschland keine einzige Medaille holen konnte. Steuer hatte es hingegen bei der Frage nach einem "historischen Ergebnis" für möglich gehalten, dass alle Medaillen nach Deutschland gegangen waren.

Wieder "auf Nummer sicher" bei Jauch

In jeder folgenden Runde benötigte die "Terra X"-Mitarbeiterin einen Joker und stieg deshalb mit 16.000 Euro aus. Ähnlich in die von Jauch monierte Vollkasko-Mentalität fielen an diesem Abend einige der Kandidaten. Tierärztin Christine Schneikart aus dem bayrischen Aschau verabschiedete sich jokerlos mit 8000 Euro. Trotzdem lobte Jauch die Veterinärin.

"Sie haben ihren Mann ein bisschen Lügen gestraft", verabschiedete er die Kandidatin. Deren Ehemann hatte er mit der Aussage "Er glaubt nicht, dass sie es auf den Stuhl hier schafft" vorgestellt. Der Gatte fühlte sich zwar missverstanden. Mit dem Spruch "Sie wächst mit ihren Aufgaben" machte er das Ganze aber nicht unbedingt besser.

Pastor Frank Pistor hingegen stellte seine Ehefrau in der RTL-Show als "bezaubernd" vor. "Meine Frau würde ja ausrasten, wenn ich sie als 'bezaubernd' bezeichnen würde", meinte Jauch daraufhin - kam dann allerdings ins Grübeln: "Warum sind Männer nie bezaubernd?" Dann stellte der Pastor einer freien evangelischen Gemeinde aus dem hessischen Nidderau (Motto "Church4you") seinen Hang zum Zocken unter Beweis.

Zwar brauchte der Theologe bei der 2000-Euro-Frage den ersten Joker. Er hatte keine Ahnung, dass Bonn eine UNO-Stadt ist. Die nächsten drei Runden überstand er aber aus eigener Kraft. So wusste der Pastor, dass Mitglieder bei den "Jugend"-Organisation von SPD, Union und FDP erst mit dem 35. Geburtstag ausscheiden müssen - ein Glück für die Bundesvorsitzenden der Jusos und Jungen Union, die jenseits der 30 sind.

Freddie oder Lemmy?

Bei der Frage für 32.000 Euro benötigte Pistor dann seine restlichen drei Joker und ging trotzdem volles Risiko. Jauch fragte: Welcher weltberühmte Sänger starb nur einen Tag nach Schauspiellegende Klaus Kinski? A) Johnny Cash, B) Michael Jackson, C) Freddie Mercury, D) Lemmy Kilmister. Der Zusatzjoker war überhaupt keine Hilfe und sorgte sogar für einen Präzedenzfall bei Jauch.

"Ich weiß es nicht", stelle der Rentner sofort klar. Er war aufgestanden, als sich anfangs niemand im Studio als Joker angeboten hatte. Er tippte auf Cash oder Jackson und schloss Mercury aus. Nach dem 50:50-Joker blieben allerdings die Sänger von Queen und Motörhead übrig. Nach dem Telefonjoker war Pistor nicht unbedingt klüger. Aber plötzlich legte er sich fest: "Jetzt nehmen wir C, damit es mal weitergeht."

An dieser Stelle fiel Jauch auf: Der Zusatzjoker hatte sich gar nicht für eine Antwort entschieden, für die er 500 Euro bekommen könnte. Der ältere Herr schwenkte plötzlich auf den zuvor ausgeschlossenen Mercury um. Die Antwort war zwar korrekt. So viel Opportunismus ließ die Regie dem Zuschauer dann aber doch nicht durchgehen und strich ihm die Prämie. Doch auch die Regie wurde abgestraft - von Jauch.

Dass die Regie in letzter Zeit manchmal etwas langsam beim Einloggen ist, fiel am Montag nun auch dem Moderator auf. Er plauderte bereits entspannt über die (korrekte) Antwort einer Kandidatin, als er merkte, dass das Antwortfeld noch gar nicht gelb hinterlegt war. "Also, sag ich hier vor oder vergesst ihr einzuloggen hier? Hallo? Dong, dong", ermahnte Jauch die Kollegen.

"Sie haben sich besser als Kinski gehalten"

Pastor Pistor lag mit Mercury richtig und freute sich über 32.000 Euro. Er war damit neben Überhangkandidatin Elisa Reim der Gewinner des Abends. Die vierfache Mutter und Hausfrau aus Dresden will mit dem Gewinn unter anderem die Taschengeldschulden bei ihrem Nachwuchs begleichen. Die Kinder hatten den Zahlungsverzug gelassen genommen - vermutlich auch wegen der fünf Prozent Zinsen, die ihnen ihr Vater versprochen hatte.

Als vierter der sechs Auswahlkandidaten schaffte es kurz vor Schluss noch Georg Malkowsky aus Bockenem bei Hildesheim auf den heißen Stuhl. "Sie haben sich besser als Kinski gehalten", lobte Jauch den 77-Jährigen. Der gelernte Schlosser hat früher in einer Band namens The Hooligans gespielt und war die letzten Jahre vor der Rente als Hausmeister an einer Grundschule tätig. "Das ist wirklich eine harte Arbeit", blickte er zurück. Malkowsky kehrt nächsten Mittwoch mit der 2000-Euro-Frage zurück.

Quelle: ntv.de

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