Er wartete 21 Jahre auf WWM "Trauriges Fest" - Lehrer scheitert tragisch
21.12.2021, 00:34 Uhr
Hatte die Sympathien, aber nicht das Glück auf seiner Seite: Thomas Müller.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Es hätte Thomas Müllers Weihnachtsmärchen werden können. 21 Jahre lang hat sich der Lateinlehrer bei "Wer wird Millionär?" beworben. Der fünffache Vater braucht das Geld. Aber dann schlägt der WWM-Fluch zu.
Manchmal wünscht man sich als Zuschauer: Herr Jauch, greifen Sie doch mal ein. Im Weihnachts-Special am Montagabend war vor allem dem Kandidaten Thomas Müller der große Gewinn zu wünschen gewesen. Der sympathische Latein- und Sportlehrer ist leidenschaftlicher "Wer wird Millionär?"-Fan. Seit 21 Jahren hat er versucht, es in die Sendung zu schaffen. Nun war ihm das Glück endlich hold - aber verließ den 46-Jährigen auch ganz schnell wieder. Dabei brauchte der fünffache Vater das Geld wirklich. "Die Kinder kriegen die Spekulatius vom letzten Jahr", kommentierte Jauch den brutalen Absturz etwas flapsig. "Traurige Weihnachten", lachte die Frau des Kandidaten. Aber irgendwie schien sie das doch ernst zu meinen.
Als Müller es in der fast dreistündigen Sonderausgabe auf den heißen Stuhl schaffte, war vor allem eines zu spüren: Dankbarkeit - und die Hoffnung auf ein kleines Weihnachtswunder. Der Lehrer aus Mellingen bei Weimar hatte sich akribisch vorbereitet. Dazu gehörten ausführliche Telefonate mit dem ersten WWM-Gewinner Eckhard Freise, der Müller mit Tipps für den Umgang mit Jauch versorgte. Der ehemalige Professor für Mittelalterliche Geschichte verhalf Müller als Telefonjoker außerdem zur richtigen Antwort bei der 8000-Euro-Frage. Die erwies sich für den unglücklichen Kandidaten dennoch als negativer Wendepunkt.
Thomas Müllers Traumtor bei WWM
Drei seiner vier Joker musste der talentierte Fußballer in dieser Runde verballern. Apropos: Müllers Fallrückzieher-Traumtor für den SC 1903 Weimar wurde auf YouTube knapp 85.000 Mal angeschaut - fast so oft wie das Tor des Monats Mai seines prominenten Namensvetters aus dem Jahr 2012.
Leider ging es bei der 8000-Euro-Frage um Literatur. Sie lautete "Wer begegnet dem Leser im aktuellen Bestseller 'Glitterschnitter' wieder: Sams, Franz Eberhofer, Herr Lehmann oder Lisbet Salander? Müller war ahnungslos, dem Publikum ging es ähnlich. "Das ist ein Desaster. Das ist ganz bitter. Blöder kann es nicht laufen", kommentierte Jauch das Publikumsjoker-Abstimmungsergebnis mit 33, 45 und 25 Prozent für die ersten drei Antwortmöglichkeiten. Dann wusste auch kein Zusatzjoker die Antwort und Müllers zweite Telefonjokerin hatte ebenfalls keinen blassen Schimmer. Im Weihnachts-Special wartet auf jeden Kandidaten ein Sonderjoker. Müllers zweiter Telefonhelfer erwies sich als ziemlich nutzlos. Zum Glück hatte Freise zuvor, wenn auch nicht ganz sicher, auf die richtige Antwort "Herr Lehmann" getippt.
Der Kandidat setzte bei seinem WWM-Traum alles auf eine Karte, vertraute Freise und lag richtig. Zwei Runden später aber wurde sein Bestreben, das Beste aus seiner großen Chance zu machen, bestraft. Müller schwankte bei der Frage, welcher Politiker im September zu einem Jahr Haft ohne Bewährung verurteilt worden war, zwischen Nicolas Sarkozy und Silvio Berlusconi. Erst schien er korrekterweise zum ehemaligen französischen Präsidenten zu tendieren, loggte dann aber plötzlich Berlusconi ein. Womöglich wollte der Jauch-Fan dem Moderator einfach zu sehr gefallen.
Lehrer stürzt bei Jauch ab
"Ich weiß, dass Sie Leute mögen, die auch mal all-in gehen", sagte Müller. Jauch, der die richtige Antwort wusste, fragte nur noch einmal nach, ob es bei Berlusconi bleiben sollte. Müller nickte stumm und besiegelte seinen Absturz auf 500 Euro. Seine seit fünf Jahren geplante Traumreise muss nun weiter verschoben werden. Vanessa-Melanie Decker hingegen hatten ihren Silvestertrip zum Glamour-Camping nach Mexiko schon gebucht. Sie wurde mit 125.000 Euro die Siegerin des Weihnachts-Specials. "Ich zocke", verkündete die Angestellte einer großen Bremer Brauerei in der entscheidenden Runde. "Das ist heute schon einmal schiefgegangen", warnte Jauch. Aber Decker lag richtig, dass das Kinderlied "Baby Shark" 2020 "Despacito" als meistgesehenes YouTube-Video abgelöst hatte.

Rebecca Hoffmann nutzte ihre zweite Chance und ging mit einem fünfstelligen Weihnachtsgeld.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Die erste WWM-Kandidatin des Abends, Rebecca Hoffmann aus Berlin, erspielte 32.000 Euro. Bei ihr drängte sich rasch ein Verdacht auf, für den Jauch erstaunlich lange brauchte. "Haben Sie die Sendung schon mal gesehen?", hakte der Moderator dann aber doch nach, als sich die Journalistin anschickte, ihre zwei potenziellen Zusatzjoker erst mal vorab zu interviewen, ehe sie sich für einen entschied. Dabei hatte es Hoffmann vor sieben Jahren bereits unter die Auswahlkandidaten der RTL-Quizshow geschafft. Eine Rückkehr wäre auch Müller zu gönnen. Seine einzige Hoffnung wäre das "Zweite Chance"-Special für Pechvögel. Dem Lateinlehrer wäre ein verspätetes Weihnachtsmärchen von Herzen zu gönnen.
Sendung verpasst? "Wer wird Millionär?" ist jederzeit auch auf TVNOW abrufbar. Weitere Informationen zur Sendung finden Sie bei RTL.de.
Quelle: ntv.de