Heimaturlaub für Ukrainerin Beim dritten Katzen-Tattoo verzweifelt Jauch
22.03.2023, 09:55 Uhr (aktualisiert)
15 Katzen beherbergt Annika Joffel in ihrem Haus.
(Foto: RTL)
Als sich auch noch der dritte Kandidat mit Katzen-Tattoo outet, fällt Jauch endgültig vom Glauben ab. Die Sekretärin zockt beim Palmöl, der Gastronom macht eine Ukrainerin glücklich – und eine Seniorin weist Jauch in die Schranken.
So viele Katzen-Tattoos waren dann selbst Stubentiger-Freund Günther Jauch zu viel. "Sie kriegen 150 Euro, wenn Sie gleich am langsamsten drücken", rief er, als sich am Montag bei "Wer wird Millionär?" der gleich dritte Kandidat mit einer solchen Tätowierung outete. "Ich wollte diesen Mann hier nicht sitzen lassen", beschwerte sich Jauch kurz darauf, als es Maximilian Burkhardt dennoch auf den heißen Stuhl schaffte. Der Restaurantbesitzer aus Braunschweig revanchierte sich, indem er es bis zur 500.000-Euro-Frage brachte. "Donnerwetter, Sie führen ein Leben", zeigte sich Jauch dann doch beeindruckt.
Das lag zunächst aber weniger an Burkhardts Performance bei den Fragen, sondern an den zahlreichen Prominenten, denen er schon zu Schulzeiten begegnet war. Erst durfte der Braunschweiger beim damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau eine Rede halten, weil seine Klasse einen Preis gewonnen hatte. 2004 traf er während einer Reise nach China James Last (übrigens auch die erste Promi-Begegnung von Jauchs Ehefrau). 2006 wurde dann der RTL-Moderator selbst mit seinem späteren Kandidaten abgelichtet. Anlass war Jauchs Auszeichnung beim Medienpreis für Sprachkultur. Burkhardts Vater führte damals als Vorsitzender die Gesellschaft für deutsche Sprache.
WWM: Vater hilft Sohn
Sprachwissenschaftler Armin Burkhardt verhalf seinem Sohn als Telefonjoker schließlich sogar zur höchsten Gewinnsumme des Abends. "In welchem unserer Nachbarländer hat die größte Stadt rund sechsmal so viele Einwohner wie die zweitgrößte?", fragte Jauch den Kandidaten. Zur Auswahl standen Polen, Österreich, die Niederlande und Frankreich. Der Joker tippte auf Österreich. "Und den Verlust teilen Sie sich dann", meinte Jauch. Der Sohn ließ sich jedoch nicht beirren und loggte mit Österreich die korrekte Antwort ein. Graz ist hinter Wien die zweitgrößte Stadt des Landes.
Burkhardt hatte die Sicherheitsvariante gewählt und auch deshalb bei der Frage für eine halbe Million keinen Joker mehr zur Verfügung. Den hätte er aber dringend benötigt, um zu wissen, dass bei der Oscar-Verleihung 1975 Robert De Niro (damals 31 Jahre alt) und Filmlegende Fred Astaire (75) als beste Nebendarsteller nominiert waren. De Niro gewann. Burkhardt, der sein Restaurant erst im November 2022 eröffnet hat, will mit dem Gewinn auch einer Mitarbeiterin aus der Ukraine unter die Arme greifen. Sie wolle so bald wie möglich ihre Familie besuchen, berichtete der Braunschweiger: "Das würde ich ihr auf jeden Fall bezahlen."
Die erste Katzen-Tattoo-Dame dieser WWM-Ausgabe war Annika Joffel aus Twistetal in Hessen. Sie beherbergt in ihrem Haus mittlerweile 15 meist körperlich versehrte Katzen. "Da gibt es bei RTLZWEI immer Filme von Leuten...", kommentierte Jauch die Tierliebe seiner Kandidatin - steuerte aber die Information bei, dass seine Katze Tapsi das stolze Alter von 20 Jahren erreicht hat. Joffel benötigte früh all ihre vier Joker. So wurden es am Ende nur 8000 Euro, mit denen die Managerin bei einer Hotelgruppe aber sehr glücklich war.
Es folgte Katzen-Tatoo-Dame Nummer zwei. Nancy Hanschmann aus Köthen in Sachsen-Anhalt hat ihren toten Kater unter anderem durch einen Pfotenabdruck am Schlüsselbein und ein EKG in Katzenform am Arm verewigt. "Haben wir dann alle (Tattoos) durch?", wollte Jauch wissen. "Also alle, die jetzt sichtbar sind", entgegnete die Kandidatin, woraufhin Jauch rasch abwinkte. "Ich habe auch eine Katze tätowiert!" rief da Noch-Auswahlkandidat Maximilian Burkhardt von hinten.
Zocken mit Palmöl bei Jauch
Hanschmann benötigte ebenfalls rasch all ihre drei Joker. Mit dem letzten aber landete die Sekretärin in der Universitätsklinik Magdeburg einen Volltreffer. Hochschullehrer Jens Beyer hatte den richtigen Riecher, dass in den vergangenen Jahren mehr als 50 Prozent der weltweiten Palmölexporte nicht etwa aus Brasilien, sondern aus Indonesien gekommen sind. "Es war schön, Herr Jauch, ich höre auf", meinte Hanschmann zwar zunächst und schickte sich an, auf die Siegerantwort zu verzichten.
Dann aber fragte Jauch erst einmal, was sie denn mit dem Gewinn machen möchte. Hanschmann plant eine Reise mit ihrer Großmutter zur Comic-Messe Comic Con in San Diego. Außerdem würde sie gern ihr Hobby Tortenbacken zum Beruf machen. "Sie müssen Ihren Telefonjoker einschätzen können", leitete Jauch dann zum Abschied von der Kandidatin über. Die loggte aber unvermittelt Indonesien ein. Selbst Jauch war von diesem Sinneswandel überrumpelt.
"Ich war es nicht. Wirklich nicht. Wenn ich schuld bin, schicke ich Sie nach Hause", warnte der RTL-Moderator. Hanschmann blieb dabei und vertraute ihrem Bauchgefühl: "Wir zocken jetzt." Der Lohn waren 64.000 Euro, tosender Applaus und Lob vom Gastgeber. "Toll, ich hätte es mich nicht getraut. Ich sag's ehrlich", sagte Jauch.
Etwas zu forsch war er dann bei der Mutter des letzten Kandidaten, Sebastian Körner aus Husum. Dessen Mutter leitet seine Hausarztpraxis. "Gnädige Frau, wären Sie nicht eigentlich so langsam im Ruhestand?", meinte Jauch an die Begleitung seines Kandidaten gewandt. "So wie Sie auch", entgegnete sie trocken und fügte hinzu: "Sie wissen ja, Arbeit hält jung." "Mal mehr, mal weniger", meinte Jauch schicksalsergeben.
Körner kehrt nächsten Montag mit der Frage für 32.000 Euro zurück. Das war der Gewinn der Überhangkandidatin Karen Nielsen. Die Buchhalterin aus Handewitt bei Flensburg passte in ihrer zweiten Runde an diesem Abend. Denn sie wusste nicht, dass zwar Niger und Nigeria, Iran und Irak sowie Afghanistan und Pakistan aneinander grenzen, nicht aber Uruguay und Paraguay.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 20. März 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de