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"Du bist ein Freak" Kandidat scheitert bei Jauch am Elch-Test

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Die Regie wollte Nico Zion offenbar kein zweites Mal helfen - der Disponent scheiterte an einer Frage zum Elch.

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Der "gehasste" Logistik-Zocker geht bei Jauch mit fast allen Jokern heim. Er ist zu überheblich, als es um einen gewissen Bert aus Brandenburg geht. "Ihr Leben möchte ich", meint Jauch hingegen zu einem Bankraub-Opfer.

"Man wird dafür gehasst, wenn man sagt: Ich liebe meinen Job. Da bist du ein Freak", stellte Nico Zion am Montag bei "Wer wird Millionär?" fest. Das ändert aber nichts daran, dass sich der Disponent einer Spedition sonntags auf die Arbeit freut. Denn da kann er nach eigenem Bekunden wie beim Glücksspiel zocken, um Ware möglichst gewinnbringend durch Deutschland zu transportieren. Dieses Faible für Risiko und das schnelle Geld führten bei Günther Jauch leider schnurstracks auf den Heimweg - und das mit zwei von drei Jokern und dem Trostpreis von 500 Euro. Der Grund: Ein einsamer Elch.

Jauchs erster Eindruck von Zion fiel durchaus positiv aus. "Steht Ihnen gut", lobte er das farbenfrohe Hemd des Kandidaten, dessen Frau aus Kenia stammt. "Wenn die Sendung so bunt weitergeht, wie Sie gekleidet sind, kann uns das allen nur helfen", stellte der RTL-Moderator fest. Dass es bei dem selbstsicheren Kandidaten nicht rund laufen würde, zeichnete sich allerdings rasch ab. Bereits bei der Frage für 1000 Euro ließ seine Mutter im Studio entsetzt den Kopf hängen, als nur eine Nachfrage Jauchs den Kandidaten davor bewahrte, ohne Zögern die falsche Antwort einzuloggen. "Ich hab Blut und Wasser geschwitzt", beschwerte sich Zions Mutter. Es sollte noch schlimmer kommen.

Kandidat stürzt ab

Bei der 8000-Euro-Frage bewahrte der Publikumsjoker Zion vor der falschen Fährte. Er hatte Gamaschen irgendwie mit der Seefahrt in Verbindung gebracht und deshalb dazu tendiert, dass Popeye mit diesem altmodischen Kleidungsstück ausgestattet ist. Die Zuschauer im Studio verhalfen ihm zur Erkenntnis, dass hier Dagobert Duck gesucht wurde. Bereits in der nächsten Runde wurde dem WWM-Kandidaten dann sein Selbstvertrauen zum Verhängnis.

Jauch wollte wissen: "Ein gewisser Bert im brandenburgischen Naturpark Nuthe-Nieplitz war Ende 2022 der einzige dauerhaft in Deutschland lebende: Wolf, Elch, Uhu oder Braunbär?" Zion fackelte nicht lange. Wölfe und Uhus gebe es hierzulande viele. Die Schlussfolgerung des Kandidaten: "Der Elch ist in Schweden, der ist weit weg. Ausschlussverfahren: D, der Braunbär." Die "Wer wird Millionär?"-Regie fand offenbar, dass der 40-jährige aus Fuldabrück keine weitere Chance verdient hatte. Seine falsche Antwort wurde umgehend eingeloggt, der Absturz auf 500 Euro besiegelt.

"Es ist leider der Elch", musste Jauch den Vater zweier Töchter aufklären. Der Bulle war 2018 südlich von Berlin aufgetaucht. Das aus Polen stammende Tier wurde auf den Namen "Bert" getauft, mit einem Sender ausgestattet und ist mittlerweile in der Region heimisch. In der Brunftzeit sucht der einsame Elch bei Weiderindern Anschluss. Zion trug den Absturz mit Fassung, ließ aber seinen Ehrgeiz durchblitzen. "Es war ein Supertag. Dann war's so. Ich hätte auch die Million genommen", verabschiedete sich der Disponent.

Erfolgreicher lief es bei Vorgängerin Iris Hochberger. "Ihr Leben möchte ich haben. Da ist ja wenigstens mal was los", stellte Jauch anerkennend fest. Aus anderer Perspektive könnte man festhalten: Die gelernte Bankkauffrau, die jetzt als Schauspielerin und Kinesiologin arbeitet, hat in ihrem Leben viel Pech gehabt. Einst wurde sie Opfer eines Bankräubers. Der mit einem Messer bewaffnete Täter stand einige Zeit später mit einem Usambaraveilchen wieder in der Filiale und bat um Verzeihung. "Warum war er nicht im Gefängnis?", fragte Jauch.

Bankräuber macht es Polizei leicht

Der Täter war erst 16 Jahre alt und deswegen lediglich zu einer Jugendstrafe verurteilt worden, wie die WWM-Kandidatin berichtete. Generell schien sich seine kriminelle Energie mit dem Messerüberfall erschöpft zu haben. Laut Hochberger hatte der Jugendliche versucht, nach dem Bankraub per Flugzeug zu fliehen. Dieser Plan scheiterte am Nachtflugverbot in Frankfurt am Main. Daraufhin habe der Täter 300 D-Mark seiner Beute in Höhe von 5000 Mark für eine Taxifahrt zum Kölner Flughafen ausgegeben, erzählte Hochberger. "Dann hat er sich da aber so doof und auffällig verhalten, dass man ihn kontrolliert hat." Auf die Frage, woher das Geld stamme, habe der Jugendliche wahrheitsgemäß geantwortet "Von der Bank." "Könnte sein, dass der heute noch zuschaut", meinte Jauch.

Der Moderator von "Wer wird Millionär?" zeigte sich außerdem davon beeindruckt, dass Hochberger mal von einem allzu leidenschaftlichen Mann beim Küssen ein Teil des Zahns ausgeschlagen wurde. Auf der Bühne landete die geplante Ohrfeige eines Schauspielkollegen zu weit hinten und führte zu einem geplatzten Trommelfell. Dann hat Hochberger auch noch im vergangenen Jahr die Diagnose "Brustkrebs" erhalten. "Mädels, geht zur Mammografie. Das hat mir das Leben gerettet", mahnte sie.

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Kann dank ihrer WWM-Teilnahme ihr Studium finanzieren: Christianna Quack.

"Dann kann Ihnen heute im Prinzip alles egal sein, was hier passiert. Aber es sieht ja gut aus. 32.000 und vier Joker in der Hinterhand", stellte Jauch fest. Am Ende konnte sich die Kandidatin über 64.000 Euro freuen. Ihr Telefonjoker war glücklicherweise Mitglied bei Amnesty International und wusste deshalb sofort, dass das Logo der Menschenrechtsorganisation eine von Stacheldraht umwickelte Kerze zeigt. "Eine großartige Organisation", meinte Jauch und nutzte die Gelegenheit für einen Spendenaufruf. "Es gibt Tausende von hoffnungslos, unschuldig und gepeinigt hinter Gitter gesperrte Leute, die am Ende durch die Arbeit von Amnesty befreit wurden."

Über 64.000 Euro freute sich am Montagabend bei "Wer wird Millionär?" auch Überhangkandidatin Christianna Quack aus Berlin. Die Pflegestudentin will mit dem Gewinn ihr Studium finanzieren und mit ihren Eltern in einem Campingbus durch Europa fahren. Vielleicht bleibt noch etwas für ihren ganz großen Traum übrig: ein Hospiz im Schwarzwald.

Jobsuche in der Sauna

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Ganze 32 Jahre musste Karen Nielsen auf die Teilnahme bei "Wer wird Millionär" warten!

Karen Nielsen aus Handewitt bei Flensburg ist als Bankangestellte zwar ein Überfall erspart geblieben. Dafür stammt aus dieser Zeit ihre Kleingeld-Phobie - wohl, weil sie mal den mit Haaren und Fusseln durchsetzten Inhalt des Sparschweins einer alten Dame sortieren musste. Ihren heutigen Job als Buchhalterin bei einer Messeorganisation bekam Nielsen einst, als sie nackt in der Sauna von ihrem ebenso unbekleideten, späteren Chef angesprochen wurde. Der hatte mitbekommen, dass die Studentin einen Job suchte. "Ich arbeite immer noch bei der Firma", freute sich Nielsen. Ihre Kollegen atmen nun vermutlich erleichtert auf, dass sie es endlich zu Jauch geschafft hat.

Denn während viele Kandidaten es bereits bei der ersten Bewerbung zu "Wer wird Millionär?" schaffen, musste der begeisterte Fan der RTL-Quizsendung geschlagene 23 Jahre auf die Teilnahme warten. "Mehr als mein halbes Leben, Herr Jauch", stellte Nielsen klar. Freunde, Ehemänner und Kollegen mussten sich während all der Zeit immer wieder anhören: "Glaubt mir, irgendwann sitze ich bei Günther Jauch." Nielsen kehrt nächsten Montag mit der 32.000-Euro-Frage zurück.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 13. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de

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