Technik

"Weltweit einmalig" Bundes-E-Mail-Dienst

Die Bundesregierung plant einen neuen E-Mail-Dienst, mit dem sich Dokumente rechtsgültig und betrugssicher über das Internet austauschen lassen sollen. Kanzlerin Merkel werde das Projekt mit Namen "De-Mail" Mitte November 2008 auf dem dritten deutschen IT-Gipfel in Darmstadt vorstellen, berichtet die "Financial Times Deutschland".

Unter der Federführung des Bundesinnenministeriums werkelten deutsche Unternehmen "fieberhaft" an dem "weltweit einmaligen Projekt", so die FTD. Genannt wird unter anderem die T-Systems – Tochter des derzeit in allerlei Datenschutz-Skandale verwickelten Telekom-Konzerns.

Auch die Deutsche Bahn, die Deutsche Post, Microsoft, der Sparkassenverlag und die Volksbanken seien Entwicklungspartner, berichtet der Internetdienst heise online. Inzwischen nicht mehr dabei sei der Internet-Provider Strato – weil er eine Zertifizierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik nicht erhalten habe.

"Informationstechnologische Monostruktur"

Strato-Chef Damian Schmidt habe den Informationen zufolge inzwischen das "nationalstaatliche Konstrukt" als "informationstechnologische Monostruktur" kritisiert und prognostiziert, der Dienst werde im grenzenlosen Internet Akzeptanzprobleme haben.

"Alle Bundesbürger sollen im Internet sicherer kommunizieren und einfacher rechtsgültige Dokumente mit Behörden, Banken und Webshops austauschen können", schreibt dagegen die FTD unter Berufung auf ein nicht näher spezifiziertes Papier des Innenministeriums. Als "Zugabe" bekomme der Bürger auch einen "elektronischen Safe", in dem wichtige Dokumente jahrelang verschlüsselt verwahrt werden könnten.

In wie weit Bundesbehörden auf den E-Mail-Verkehr und die Daten im "Safe" zugreifen könnten, wurde in den Berichten nicht näher ausgeführt.

Quelle: ntv.de, Thomas Leidel

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