Technik

Industriespionage per CD Screen-Shots im Minutentakt

Der bisher größte Fall von Industriespionage in Israel weitet sich auch nach Deutschland aus. Im Kreis Freudenstadt durchsuchte die Polizei die Wohnung eines Israelis mit deutscher Staatsangehörigkeit, der als ein Hauptverdächtiger gelte, wie die Behörden in Rottweil am Dienstag mitteilten.

In Israel und Großbritannien nahm die Polizei inzwischen etwa 20 Wirtschaftsmanager und Privatdetektive fest, die sich mit Einsatz eines Computervirus gezielt Informationen über Konkurrenzunternehmen beschafft haben sollen.

Im Auftrag von Privatdetektiven wurden den Ermittlungen zufolge mit Viren infizierte CDs an die Firmen versendet. Die als vermeintliche Geschäftsofferten und Projektvorschläge an die Führungskräfte adressierten CDs installierten Trojaner auf deren Computern.

Diese Computerprogramme übermittelten von den Betroffenen unbemerkt per Internet Firmendaten. Teilweise wurden im Minutentakt Screen-Shots gesendet. Von herkömmlichen Virenscannern waren die eingesetzten Trojaner nicht zu erfassen. Ob Firmen in Deutschland angegriffen wurden, ist noch unklar.

Die israelische Polizei geht nach Medienberichten davon aus, dass mehr als 60 Firmen in Israel und im Ausland ausspioniert wurden. Beamte nahmen am Dienstag in Israel einen weiteren Privatdetektiv fest, während mehrere Beschuldigte in Hausarrest entlassen wurden. "Es ist unmöglich, die Zahl der betroffenen Unternehmen anzugeben. Jeden Tag finden wir neue Details, und gigantischen Mengen an Informationen werden untersucht", wurde ein Ermittler zitiert.

Quelle: ntv.de

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