Wettersatellit Metop Start erneut verschoben
18.07.2006, 17:09 UhrDer geplante Start des neuen europäischen Wettersatelliten Metop ist zum zweiten Mal in Folge verschoben worden. "Es sind Probleme mit dem Antriebssystem der Sojus-Trägerrakete aufgetaucht", sagte ein Sprecher des Europäischen Raumfahrtkontrollzentrums (ESOC) am Dienstag in Darmstadt. Der Abflug von Baikonur in Kasachstan aus könne nun frühestens am Mittwoch um 18.28 Uhr erfolgen.
Der erste europäische Wettersatellit zur Beobachtung der Erdatmosphäre aus einer rund 800 Kilometer hohen polaren Umlaufbahn hätte seine Reise ins All ursprünglich bereits am Montag antreten sollen. Etwa 90 Minuten vor dem geplanten Start traten jedoch beim Betanken der Trägerrakete Probleme auf. Das System schaltete sich automatisch ab.
Am Dienstag, dem zweiten Starttermin, hatten die Raketenbetreiber der Firma Starsem zunächst grünes Licht für einen neuen Anlauf am Nachmittag gegeben. Der Fehler des Vortages - ein Programmierfehler in der Testsoftware, die das Navigationssystem der Rakete überprüft - sei gefunden und behoben worden, hieß es. Dem Start stehe nichts mehr im Wege.
Der europäische Wettersatellit soll von Januar 2007 an genauere Wetter-, Umwelt- und Klimainformationen ermöglichen sowie Daten zur Früherkennung möglicher Naturkatastrophen liefern. Verlässliche Wettervorhersagen sind zur Freude europäischer Meteorologen künftig fünf statt bisher drei Tage im Voraus möglich.
Das Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der in Darmstadt angesiedelten Europäischen Organisation für die Nutzung von meteorologischen Satelliten, Eumetsat, wird die bestehenden europäischen Satelliten sowie das polare US-Wettersatellitensystem ergänzen. Metop umrundet die Erde in einer Bahn über die Erdpole in rund 100 Minuten 14 Mal am Tag und kann so mehr und genauere Daten als seine Vorgänger wie Meteosat liefern. Dieser Wettersatellit fliegt in 36.000 Kilometern Höhe und benötigt für die Erdumrundung 24 Stunden. Das Projekt, für das bis 2020 nacheinander drei Satelliten eingesetzt werden, kostet insgesamt 2,4 Milliarden Euro.
Quelle: ntv.de