Pathologische Spieler Viele zocken krankhaft
29.07.2008, 09:57 UhrÜber zehn Prozent der Jugendlichen zeigen ein krankhaftes Computer-Spielverhalten. Das hat eine Studie des Zentrums für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau mit Neun- bis 20-Jährigen jetzt gezeigt. Während das Daddeln am Rechner bei einem Teil der Heranwachsenden gesundheitlich völlig unbedenklich ist und nur der vorübergehenden Unterhaltung dient, weist das Spielen bei rund 11,3 Prozent der Studienteilnehmer pathologische Züge auf.
Die häufige Nutzung des Computers ist dabei nach Ansicht der Wissenschaftler nicht automatisch krankhaft. Problematisch wird das Spielen erst, wenn bestimmte Merkmale von Suchtverhalten auftreten. So schotten sich die Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit zum Teil komplett von ihrer Außenwelt ab, vernachlässigen persönliche Kontakte zu Gleichaltrigen und lassen auch in ihren schulischen Leistungen nach. Zudem fällt es den Betroffenen schwer, das Spielen mit dem Computer einzuschränken. Wird der Rechner längere Zeit nicht eingeschaltet, treten bei ihnen körperliche Symptome wie Unruhe, Nervosität und Gereiztheit auf.
Besonders gefährdet
In der Studie zeigte sich, dass die pathologischen Computer-Spieler öfter mit ihrem Leben überfordert sind als Heranwachsende mit einem unauffälligen Spielverhalten. Das Daddeln am Rechner scheint für viele Kinder und Jugendliche eine Art Bewältigungsstrategie zu sein, mit der sie Probleme verarbeiten und Stimmungen regulieren. Eltern sollten deshalb auf das Computer-Spielverhalten ihrer Kinder achten.
Treten Symptome einer krankhaften Nutzung des PCs auf, ist Vorsicht geboten. Das Spielen zu verbieten, hilft als Maßnahme allein allerdings nicht. Vielmehr ist es wichtig, sich für die Aktivitäten des Heranwachsenden stärker zu interessieren, um den Kontakt zu seiner Lebenswelt zu halten und bei möglicherweise vorhandenen Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Quelle: ntv.de