Panorama

Mutter und Stiefvater fesseln Jungen 13-Jähriger kommt nur bis zur Toilette

Um einen Teenager ruhigzustellen, wählt ein Paar in Hildesheim eine brachiale Methode: Mehrmals fesseln sie den 13-jährigen Sohn der Frau mit einer schweren Stahlkette, lassen ihn angeleint wie ein wildes Tier im Haus zurück.

Ein fünf Kilogramm schwere Stahlkette war am Fuß des Jungen befestigt. (Archivbild)

Ein fünf Kilogramm schwere Stahlkette war am Fuß des Jungen befestigt. (Archivbild)

(Foto: imago stock&people)

Ein Paar in Niedersachsen hat einen 13-Jährigen im Kinderzimmer angekettet. Die mehr als fünf Meter lange Stahlkette sei mit einer Schraube im Fußboden und mit einem Schloss am Fuß des Jungen befestigt gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft Hildesheim mit. Der Junge habe zur Toilette gehen, die Wohnung aber nicht verlassen können. Das Paar aus dem Kreis Hildesheim war währenddessen bis zu zwei Stunden zum Einkaufen unterwegs.

Nach dreier solcher Vorfälle Ende 2012 hat die Staatsanwalt die 41 Jahre Mutter und ihren 48 Jahre alten Partner inzwischen wegen Misshandlung Schutzbefohlener und Freiheitsberaubung angeklagt. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

Das Anketten war ans Licht gekommen, als der Junge davon seinem leiblichen Vater erzählte, der von der Mutter getrennt lebt. Der 13-Jährige befindet sich seit den Vorfällen in stationärer psychiatrischer Behandlung. Dem Paar droht eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Da keine Fluchtgefahr besteht, kamen beide nicht in Untersuchungshaft. Wie die "Hildesheimer Zeitung" berichtete, waren beide bisher nicht bei Polizei und Justiz aufgefallen.

Quelle: ntv.de, sno/dpa

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