Coronavirus-Liveticker +++ 23:39 Israel bietet Immungeschwächten vierte Impfung an +++
30.12.2021, 20:20 UhrIsrael bietet zunächst nur Personen mit einer Immunschwäche eine vierte Impfung an. Das teilt ein Vertreter des Gesundheitsministeriums mit. Ein Expertengremium hatte indes wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante dazu geraten, neben Immungeschwächten auch Menschen über 60 Jahre und medizinisches Fachpersonal zum vierten Mal zu immunisieren.
+++ 22:31 Südafrika beendet Ausgangssperre – Fallzahlen steigen wieder+++
Südafrika beendet mit sofortiger Wirkung eine Ausgangssperre, die zwischen Mitternacht und 4.00 Uhr morgens galt. Das Land habe den Höhepunkt der vierten Welle überschritten, die von der Omikron-Variante ausgelöst worden sei, heißt es in einer Mitteilung des Kabinetts. Zudem dürften Spirituosengeschäfte auch nach 23.00 Uhr wieder geöffnet bleiben. Derweil steigen in Südafrika die Neuinfektionen wieder an. Heute sind 12.978 neue Fälle gemeldet worden. Dabei zeigt die Grafik seit dem 28.12 eine kontinuierliche Steigerung an.
+++ 22:22 Italien meldet mehr als 100.000 Neuinfektionen +++
Die Gesundheitsbehörden in Italien haben heute mehr als 100.000 Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet. Das Gesundheitsministerium meldete am Abend fast 127.000 Corona-Fälle. Das sind 82.000 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche. In den zurückliegenden 24 Stunden starben demnach fast 160 Menschen mit dem Virus. Die Bundesregierung stuft Italien ab Samstag als Hochrisikogebiete ein. Das Mittelmeerland erreichte erneut einen Rekordwert nach den rund 98.000 registrierten Fällen vom Vortag. In den vergangenen Tagen stieg zudem die Zahl der gemachten Corona-Tests stetig an. Ein negativer Nachweis ist in vielen Teilen des öffentlichen Lebens mittlerweile notwendig. Zuletzt hat sich auch der Anteil der positiven Ergebnisse unter allen Test immer weiter erhöht.
+++22:00 Drei Länder sprengen ihr bisheriges Maximum bei den Neuinfektionen +++
Besonders viele Neuinfektionen verzeichnen derzeit Bremen (+49,84), Schleswig-Holstein (+27,5) und Hamburg (+27,1). In den drei Bundesländern sind auch jeweils Höchstwerte bei den Tageszuwächsen verzeichnet worden. So registriert Bremen einen Zuwachs von 666 (vorheriges Maximum: 474), Hamburg 1622 (vorh. Max: 1336) und Schleswig-Holstein 1675 (vorh. Max: 1451).
Umgerechnet auf die Einwohner weist Thüringen die meisten neuen Fälle auf mit 112,6 je 100.000 Einwohner. Die meisten aktiven Infektionen auf die genannte Einwohnerzahl gibt es derzeit in Sachsen-Anhalt (1839), gefolgt von Brandenburg (1634) und Thüringen (1600). Absolut betrachtet gibt es die meisten aktiven Fälle in Baden-Württemberg. Fast jeder fünfte aktive Fall in Deutschland wird derzeit dort gemeldet.
+++21:32 Streeck zeigt sich optimistisch für mildere Omikron-Welle in Deutschland +++
In RTL Direkt sagte der Bonner Virologe Hendrik Streeck: "Deutschland hat Glück, dass die anderen Länder uns voraus sind. Wir können sehen, was dort passiert, und uns darauf einstellen." Deutschland habe im Vergleich "ziemlich starke Maßnahmen" ergriffen, so Streeck: "Das lässt hoffen, dass wir eine mildere Welle bekommen. "Noch schärfere Maßnahmen hält Streeck derzeit nicht für notwendig: "Wir müssen erstmal abwarten, bis wir eine bessere Datenlage haben, um dann zu sehen, wie sich die Fallzahlen entwickeln." Mit milderem Wetter im Frühjahr werde die Zahl der Infektionen wieder zurückgehen, deshalb werde Deutschland sicher "einen entspannten Sommer haben". Streeck sitzt im neuen Expertenrat der Bundesregierung, gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Drosten von der Berliner Charité. Die beiden Virologen waren in den vergangenen Monaten häufiger unterschiedlicher Meinung über die Corona-Maßnahmen, und in RTL Direkt deutet Streeck an, dass das im Expertenrat so weitergehen könnte. Sie beide seien Virologen, aber "wir beschäftigen uns ganz unterschiedlich mit Viren, so dass wir ganz unterschiedliche Facetten da reinbringen". Alle versuchten, zu einem Konsens zu kommen, und man habe gesehen, dass das auch gelingen könne.
+++ 21:12 Bundesländer melden 41.265 neue Fälle +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 7.123.302 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 41.265 neue Fälle hinzu. Wegen den Feiertagen gilt eine viel höhere Dunkelziffer als wahrscheindlich. Ein Vergleich mit den Zahlen aus der Vorwoche ist daher nicht aussagekräftig. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 361 auf 111.706. Als aktuell infiziert gelten rund 629.841 Personen.
Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,93 angegeben (Vortag: 0,83). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3914 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2301 davon werden invasiv beatmet.
Sinkende Inzidenzwerte an Weihnachten und Neujahr spiegeln nicht unbedingt das tatsächliche Infektionsgeschehen wider. Während der Feiertage werden aus verschiedenen Gründen weniger Ansteckungen erfasst. Einerseits gehen generell weniger Menschen zum Arzt, nur wenige Praxen haben überhaupt geöffnet, in Schulen und Kitas wird während der Ferien nicht getestet. Andererseits wird auch in Laboren und Gesundheitsämtern teils nur eingeschränkt gearbeitet. Die Folge: Die Zahl der gemeldeten Fälle geht zurück, die Dunkelziffer steigt, der Blick auf die Corona-Lage wird vorübergehend unscharf.
+++ 20:55 US-Behörde: Neue Studien belegen Wichtigkeit von Impfungen bei Minderjährigen +++
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat mit zwei neuen Studien die Wichtigkeit von Impfungen gegen Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen hervorgehoben. Nach der Verabreichung von etwa acht Millionen Dosen an Personen im Alter von fünf bis elf Jahren seit Oktober seien schwerwiegende Reaktionen auf das Vakzin selten berichtet worden, hieß es in einem der Berichte. In einer weiteren Untersuchung an sechs Krankenhäusern fanden die US-Wissenschaftler heraus, dass die große Mehrheit aller wegen Covid-19 behandelten Minderjährigen nicht vollständig geimpft war - nur 0,4 Prozent von diesen hatten die Impfserie aus zwei Injektionen abgeschlossen. Zwei Drittel der Covid-Patienten im Alter von 12 bis 17 Jahren seien dabei fettleibig gewesen. Die CDC rief dazu auf, Minderjährige durch Impfungen vor Covid-19 zu schützen - vor allem jene mit starkem Übergewicht oder Vorerkrankungen.
+++ 20:20 Blick nach Südafrika und UK macht Drosten vorsichtig optimistisch +++
Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht Anlass für vorsichtigen Optimismus bei der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland. Hintergrund seien Daten aus Südafrika, wo sich die besonders ansteckende Virusvariante Omikron zunächst verbreitet hatte: "In gewisser Weise kann uns das beruhigen. Südafrika ist sicher ein Blick in eine Zukunft, in eine endemische Situation, die sich dort gerade einstellt", sagte Drosten im ZDF-"heute journal". "Nur sind wir leider noch ein ganzes Stück davon entfernt." Der Übergang von einer pandemischen zu einer endemischen Situation bedeutet, dass das Virus sich zwar weiterhin verbreitet, aber weniger gefährlich ist - vergleichbar etwa den typischen Erkältungsviren, zu denen auch andere Coronaviren zählen. Auch die Entwicklung in Großbritannien mit Blick auf Omikron sei ermutigend, sagte Drosten, "denn die Zahl der schweren Erkrankungen scheint geringer zu sein". Der Virologe sieht allerdings in Deutschland die Politik weiter gefordert, "vielleicht bis Ostern". Experten rechnen damit, dass der Höhepunkt einer Omikron-Welle in Deutschland erst noch bevorsteht.
+++ 19:50 Israel will zunächst Immungeschwächten vierte Impfung geben +++
Israel will vorerst nur Menschen mit Immunschwäche eine vierte Dosis des Corona-Impfstoffs geben. Diese Entscheidung gab Nachman Asch, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, bekannt. Ein Expertengremium hatte angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante empfohlen, neben Immungeschwächten auch Menschen über 60 und medizinisches Personal zum vierten Mal zu impfen. Asch sagte, er sei noch nicht überzeugt, dass dies bereits notwendig sei. Man wäge aber jeden Tag neu das weitere Vorgehen ab. Ein israelisches Krankenhaus hatte am Montag eine Studie zur vierten Impfung gegen das Coronavirus begonnen.
+++ 19:23 Quarantäne für Tausende Disco-Besucher in Schleswig-Holstein +++
Nach Weihnachtspartys in schleswig-holsteinischen Diskotheken mit zahlreichen Corona-Infektionen müssen mehrere Tausend Besucher in Quarantäne. Betroffen sind Discos in den Kreisen Segeberg, Stormarn, Rendsburg-Eckernförde und in der Stadt Kiel sowie ein Club auf Sylt und eine Veranstaltung in Dithmarschen. Gesundheitsminister Heiner Garg will der Jamaika-Koalition vorschlagen, in Schleswig-Holstein in der ersten Januarhälfte die epidemische Lage von landesweiter Tragweite festzustellen, falls der Bund das nicht kurzfristig seinerseits mache. Damit können Schutzmaßnahmen verschärft werden. "Mit der Omikron-Variante kommt die fünfte Welle in Schleswig-Holstein früher an als in anderen Ländern", erklärte der FDP-Politiker. Im Kreis Stormarn infizierten sich nach dem Stand von heute mindestens neun Gäste mit der Omikron-Variante in einer Diskothek, wie eine Sprecherin des Kreises sagte. Am 24. und 25. Dezember seien jeweils mehr als 1000 Menschen im "Fun-Parc" in Trittau gewesen. Alle Besucher müssten sich sofort in eine 14 Tage dauernde Quarantäne begeben. Das gelte unabhängig vom Impfstatus. Im Fall der rund 820 Gäste aus der Diskothek "Joy" in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) hat auch der Nachbarkreis Pinneberg auf die Quarantäneanordnung für alle Besucher vom 24. und 25. Dezember hingewiesen.
+++ 19:01 Ministerium: Schnelltests wirken bei Omikron in den allermeisten Fällen +++
Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass Corona-Schnelltests auch gegen die Omikron-Variante von Nutzen sind. Antigen-Schnelltests würden die Omikron-Variante "in den allermeisten Fällen" zuverlässig erkennen, teilte ein Sprecher des Ministeriums "Business Insider" auf Anfrage mit. Zuvor hatte die Gesundheitsbehörde der USA, die Food and Drug Administration (FDA), Zweifel an der Wirkung von Corona-Schnelltests bei der Omikron-Variante aufgeworfen.
+++ 18:40 Omikron hat Griechenland fest im Griff: Zahlen steigen rapide +++
Die griechische Gesundheitsbehörde hat von Mittwoch auf heute 35.580 Neuinfektionen registriert. Das sind fast sechs Mal so viele neue Fälle wie am vergangenen Donnerstag (6667). Verantwortlich ist die Omikron-Variante, die den Fachleuten zufolge mittlerweile vor allem im Großraum Athen um sich greift. Die Regierung hat die Corona-Maßnahmen für das Land mit seinen rund elf Millionen Einwohnern deshalb verschärft; unter anderem muss von heute an und bis mindestens zum 17. Januar die Gastronomie um Mitternacht schließen und Plätze begrenzen. Eine Ausnahme bis 2.00 Uhr gibt es für die Silvesternacht. Außerdem müssen in Supermärkten, öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen öffentlichen Räumen FFP2-Masken getragen werden.
+++ 18:01 Masken-Verweigerer wütet in Mainzer Bahn-Reisezentrum +++
Ein Masken-Verweigerer hat mit Zerstörungen am Hauptbahnhof Mainz für die kurzzeitige Schließung des Reisezentrums zum Schutz anderer Reisender gesorgt. Die Mitarbeiter hatten laut Bundespolizei den Mann heute mehrmals vergeblich aufgefordert, sich seinen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Als der 56-Jährige daher keinen Service bekam, zerstörte er nach den Angaben "jegliches greifbare Inventar" quer durch den gesamten zugänglichen Bereich des Reisezentrums: Aufsteller aus Metall, Trennwände, Plexiglasscheiben und Informationstafeln. Verletzte gab es nicht. Die herbeigerufene Bundespolizei kontrollierte den Mann, beruhigte ihn schließlich und verwies ihn aus dem Bahnhof. Die Schadenshöhe muss noch ermittelt werden. Den Mann erwarten ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Maskenverstoßes, erklärte die Bundespolizei.
+++ 17:35 Portugal verkürzt Quarantänezeit +++
Portugal folgt dem Beispiel Spaniens und verkürzt die Corona-Isolationsdauer von zehn auf sieben Tage. Die Reduzierung gelte für Infizierte ohne Symptome sowie für Menschen mit einem noch nicht bestätigten Verdacht auf eine Corona-Ansteckung, teilte die Gesundheitsbehörde DGS mit. Erst am Montag hatten die USA die empfohlene Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion von zehn auf fünf Tage verkürzt. Zuvor hatte Großbritannien eine Verkürzung von zehn auf sieben Tage eingeführt. Das Thema wird auch in Deutschland und Italien diskutiert.
+++ 17:18 Kommunen im Südwesten verbieten unangemeldete Proteste +++
Nach anhaltenden Verstößen und Ausschreitungen verbieten immer mehr Kommunen in Baden-Württemberg die sogenannten Spaziergänge von Impfskeptikern und Gegnern der Corona-Maßnahmen. Nach Städten wie Mannheim und Karlsruhe, Crailsheim, Schwäbisch Hall und Bad Mergentheim haben nun auch Bruchsal und Stuttgart entsprechende Verbote ausgesprochen und Allgemeinverfügungen erlassen. Allerdings gehen Gegner der Corona-Maßnahmen trotzdem in vielen Städten und Gemeinden weiterhin auf die Straßen.
+++ 17:01 Papst sagt Krippen-Besuch an Silvester wegen Ansteckungsgefahr ab +++
Zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Coronavirus hat Papst Franziskus seinen geplanten Besuch an der Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz gestrichen. Die Veranstaltung sei abgesagt, um Ansammlungen und damit das Risiko, sich mit Covid-19 anzustecken, zu vermeiden, teilte der Heilige Stuhl mit. Der Besuch war für Freitag im Anschluss an das traditionelle Abendgebet zu Silvester im Petersdom geplant. Papst Franziskus hatte Weihnachten bereits mit Corona-Einschränkungen gefeiert. In diesem Jahr waren aber deutlich mehr Menschen bei der Weihnachtsmesse und dem Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis) im Vatikan dabei als noch 2020.
+++ 16:37 Münchner Demonstranten drohen hohe Bußgelder +++
Die Demonstranten, die am Mittwochabend aus Protest gegen die Corona-Politik durch München zogen und sich dabei über ein Verbot der Stadt hinwegsetzten, müssen in Kürze mit Bußgeldbescheiden des Kreisverwaltungsrats (KVR) rechnen. Die Anzeigen würden bei der Polizei fertiggestellt und nach Anhörung der Betroffenen schnellstmöglich an die Bußgeldstelle im KVR abgegeben, teilte ein KVR-Sprecher mit. "Dort werden sie vorgezogen und umgehend abgearbeitet." Dazu würden die Sachverhalte geprüft, die Betroffenen könnten sich erneut äußern. Am Ende werde die jeweilige Bußgeldhöhe festgelegt - möglich sind bis zu 3000 Euro.
+++ 16:15 Wegen Omikron: Bundesregierung will vorerst keine Virusvariantengebiete mehr ausweisen +++
Die Bundesregierung plant, ab Dienstag keine Virusvariantengebiete wegen der Omikron-Mutation mehr auszuweisen. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, werden die bisher neun derart eingestuften Länder dann "voraussichtlich" nur noch als Hochrisikogebiete geführt. Dies würde deutliche Erleichterungen für Reisende aus Großbritannien, Südafrika und sieben weiteren afrikanischen Staaten bedeuten. Bei Virusvariantengebieten gilt auch für Geimpfte und Genesene eine Pflicht zur 14-tägigen Quarantäne, die nicht verkürzt werden kann. Darüber hinaus besteht grundsätzlich ein Beförderungsverbot. Ausgenommen sind deutsche Staatsbürger oder Ausländer, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, sowie etwa bestimmte Berufsgruppen. Die Einstufung als Hochrisikogebiet hat dagegen vor allem für ungeimpfte Reisende Auswirkungen: Sie müssen bei der Einreise aus einem Hochrisikoland nach Deutschland zehn Tage in Quarantäne. Nach fünf Tagen können sie sich allerdings durch ein negatives Testergebnis "freitesten". Für geimpfte und genesene Reisende entfällt die Quarantänepflicht.
+++ 15:56 Finnischer Nobelpreisträger zum zweiten Mal infiziert +++
Der finnische Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari ist ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Gemessen an den Umständen gehe es Ahtisaari gut, teilte seine Stiftung mit. Der 84-Jährige werde jedoch im Krankenhaus behandelt. Er hatte sich erstmals im März 2020 mit dem Coronavirus infiziert. Ahtisaari leidet unter Alzheimer und hatte im September angekündigt, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Er war von 1994 bis 2000 finnischer Präsident. Später machte er sich als UN-Diplomat und geschickter Vermittler in verschiedenen Konflikten einen Namen. Den Nobelpreis erhielt er 2008 für seine Vermittlungsbemühungen unter anderem in Indonesien, Namibia, Nordirland und auf dem Balkan.
+++ 15:35 Intensivmediziner: Datenschutz hat Bekämpfung der Pandemie behindert +++
Eine optimale Bekämpfung der Corona-Pandemie ist in Deutschland nach Ansicht von Intensivmedizinern durch unzureichende Daten und auch den Datenschutz behindert worden. Die Bundesregierung müsse für genauere Daten sorgen, forderte der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Christian Karagiannidis, im SWR. "Was wir brauchen, ist eine maximale Digitalisierungsoffensive", sagte Karagiannidis. "Dieses Stückwerk, das wir haben und auch immer wieder diese ganzen Bedenken, die ich tagtäglich höre, vom Datenschutz bis dieses und jenes - das hat auch relativ viel verhindert in den letzten zwei Jahren. Und ich glaube, die neue Bundesregierung tut gut daran, wenn sie einen Reset macht, einmal richtig Geld in die Hand nimmt und die Daten zusammenführt." Von exakteren Daten könne man eine deutlich bessere Bekämpfung der Pandemie erwarten, erklärte Karagiannidis.
+++ 15:05 RKI: Wegen Omikron mit “schlagartiger Erhöhung” der Infektionen zu rechnen +++
Aufgrund der rasanten Verbreitung der neuen Omikron-Variante ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) mit einer “schlagartigen Erhöhung der Infektionsfälle” in Deutschland zu rechnen, heißt es im aktuellen Wochenbericht. Es könne dadurch zu einer schnellen Überlastung des Gesundheitssystems kommen, warnt das RKI. Die Infektionsgefährdung schätzt das RKI für Ungeimpfte aktuell als sehr hoch ein, für Genesene und Geimpfte mit zweimaliger Impfung als hoch und für Geboosterte als moderat. Bis zum 27. Dezember seien in Deutschland 10.443 Omikron-Fälle erfasst worden - 1555 wurden durch Gesamtgenomsequenzierung zweifelsfrei bestätigt, bei 8888 weiteren bestehe Omikron-Verdacht aufgrund eines variantenspezifischen PCR-Tests. Laut dem aktuellen Omikron-Bericht des RKI beträgt die Zahl der Fälle in Deutschland mittlerweile 16.748. Mehr dazu lesen Sie im Eintrag von 11:34.
+++ 14:40 Polizei und Bundeswehr prüfen Droh-Video von Soldaten +++
Polizei und Bundeswehr prüfen ein im Internet verbreitetes Video, in dem ein angeblicher Bundeswehrsoldat Drohungen gegen den Staat wegen Corona-Maßnahmen ausstößt. "Die Konsequenzen werden bereits geprüft", teilte das Verteidigungsministerium dazu bei Twitter mit. Gleichfalls in der Sache aktiv ist die Polizei Oberbayern. Das Video "enthält Drohungen gegen den Rechtsstaat, die nicht hinnehmbar sind", erklärte das Ministerium weiter. Ein Sprecher bat allerdings um Verständnis, dass aus rechtlichen Gründen zu dem Vorgang vorerst keine näheren Angaben gemacht werden könnten, insbesondere nicht zu den beteiligten Personen. In dem Video ist ein Mann in Uniform zu sehen, der sich als Oberfeldwebel Oberauer vorstellt. Er wendet sich insbesondere gegen die beschlossene Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte sowie die für Soldaten für diese Impfung bereits geltende sogenannte Duldungspflicht. Er spricht von einer klaren "Warnung" und setzt der Regierung in sozialen Netzwerken ein Ultimatum ihre diesbezügliche Politik zu ändern.
Update: Der angebliche Bundeswehrsoldat, der Drohungen gegen den Staat ausgesprochen hatte, ist in München festgenommen worden. Ein Polizeisprecher sagte, der Mann sei heute um 18.58 Uhr am Odeonsplatz festgenommen worden.
+++ 14:23 Einreisegau für Briten mit EU-Wohnsitz: Keine Durchfahrt durch Frankreich mehr gestattet +++
Wegen verschärfter Corona-Einreiseregeln für Drittstaatler nach Frankreich können zahlreiche Briten nicht mehr durch Frankreich zu ihren Wohnorten in anderen EU-Ländern fahren. Wie das Unternehmen Eurotunnel mitteilte, dürfen Briten mit Wohnsitz in einem EU-Land außerhalb Frankreichs nicht mehr mit dem gleichnamigen Autozug unter dem Ärmelkanal nach Frankreich einreisen. Briten gälten gemäß der neuen Regelungen als Drittstaatsangehörige, auch wenn sie dauerhaft in der EU lebten. Auch das Fährunternehmen P&O Ferries teilte im Onlinedienst Twitter mit, dass nur noch Briten mit Wohnsitz in Frankreich den Ärmelkanal überqueren und nach Frankreich einreisten dürften. Aus dem Innenministerium in Paris hieß es, die Einschränkungen basierten auf den zuletzt am 18. Dezember aktualisierten Einreisebestimmungen. Es sei nur "logisch", Briten wie alle anderen Drittstaatsangehörigen zu behandeln und ihnen die "Durchreise in ein anderes EU-Land nicht zu gestatten". "Ich bin komplett verwirrt", sagte die seit 14 Jahren in Belgien lebende Professorin Fiona Navin-Jones der Nachrichtenagentur AFP. "Ich habe nicht mehr das Recht, nach Hause zu fahren." Ihr Eindruck sei, dass die Pandemie als Vorwand für etwas genutzt werde, "das eigentlich ein Brexit-Problem ist".
Update: Frankreich hat das Durchreiseverbot für britische Staatsbürger mit Wohnsitz in einem anderen EU-Staat vorerst wieder ausgesetzt. Die verschärften Corona-Einreiseregeln würden "für die Festtage am Jahresende" gelockert, erklärte das Innenministerium in Paris auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
+++ 14:00 Kultusminister ziehen Sondersitzung über Lage an Schulen vor +++
Angesichts einer drohenden neuen Welle wollen die Kultusminister- und ministerinnen der Länder am kommenden Mittwoch kurzfristig in einer Videokonferenz über die Lage an den Schulen beraten. Das teilt ein Sprecher der Kultusministerkonferenz (KMK) nach einer digitalen Sitzung des Präsidiums mit. Die nächste reguläre KMK-Sitzung war ursprünglich erst für den 10. Februar geplant - und damit nach der für den 7. Januar geplanten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Wie der Sprecher weiter mitteilt, hat das Präsidium, dem 6 der 16 KMK-Minister angehören, darüber hinaus seine Linie bekräftigt, dem Präsenzunterricht an Schulen weiterhin höchste Priorität einzuräumen. Die Ländervertreter hätten auf Präsidiumsebene auch festgestellt, "dass alle Länder außer Thüringen nach den Weihnachtsferien in Präsenz starten wollen", wie es weiter in der Mitteilung heißt. Thüringen hat unter anderem angekündigt, dass die Schüler an den ersten beiden Schultagen nach den Ferien zunächst einmal von zu Hause aus lernen sollen.
+++ 13:38 Bali droht Touristen mit Ausweisung bei Verstoß gegen Maßnahmen +++
Die Behörden der indonesischen Urlaubsinsel Bali drohen Touristen angesichts der bevorstehenden Silvesterfeiern mit Ausweisung, sollten sie gegen die Corona-Auflagen verstoßen. "Rechnen Sie damit, dass Sie rausgeworfen werden", sagt der Chef der Einwanderungsbehörde, Jamaruli Manihuruk, mit Blick auf uneinsichtige Urlauber. Auf Bali sind rund um Silvester sämtliche Feuerwerke sowie Versammlungen von mehr als 50 Menschen verboten. Einkaufszentren, Restaurants und Cafés müssen um 22 Uhr schließen und dürfen bis dahin weniger Gäste bedienen als üblich. Laut Manihuruk wurden in diesem Jahr fast 200 Touristen von Bali abgeschoben, davon sieben wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln.
+++ 13:13 Frankreich plant Bußgeld bei Verstößen gegen Homeoffice-Pflicht +++
Im Kampf gegen die steigenden Fallzahlen will Frankreichs Regierung mit Strafzahlungen gegen Firmen vorgehen, die trotz Pflicht kein Homeoffice ermöglichen. Bis zu 50.000 Euro Bußgeld sollen möglich sein, sagt Arbeitsministerin Élisabeth Borne im Sender LCI. Pro Beschäftigten solle auf Unternehmen eine Strafe von bis zu 1000 Euro zukommen können. Eine entsprechende Regelung wolle die Regierung in ein Gesetzesvorhaben einbringen. Ab kommender Woche greift in Frankreich eine Homeoffice-Pflicht. Betriebe, bei denen die Arbeit von zu Hause aus möglich ist, müssen es ihren Beschäftigten dann ermöglichen, drei Tage die Woche von daheim zu arbeiten. Die Regierung empfiehlt dies sogar für vier Tage. Die Regelung gilt zunächst für drei Wochen.
+++ 12:47 Türkei impft ab sofort auch mit eigenem Impfstoff +++
Die Türkei startet mit Impfungen des im eigenen Land entwickelten Impfstoffes. Das Vakzin Turkovac werde nun in den städtischen Krankenhäusern verabreicht, sagt Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Mit Turkovac seien auch Auffrischimpfungen nach Erstimpfungen mit anderen Mitteln möglich. Der Impfstoff hatte erst in der vergangenen Woche von den türkischen Behörden eine Notfallzulassung erhalten. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte angekündigt, Turkovac weltweit zur Verfügung zu stellen. Die Regierung hat aber noch keine detaillierten Informationen über die Wirksamkeit und die Ergebnisse der klinischen Studien veröffentlicht. Bislang wurden in der Türkei die Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie des chinesischen Herstellers Sinovac verabreicht.
+++ 12:19 England kündigt Bereitstellung zusätzlicher Betten für Covid-Patienten an +++
Wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante fürchten die englischen Gesundheitsbehörden eine Überlastung der Krankenhäuser und wollen Tausende zusätzliche Betten bereitstellen. Noch in dieser Woche werde mit dem Bau zusätzlicher Strukturen mit Platz für je 100 Betten auf dem Gelände von acht Krankenhäusern begonnen, erklärt der Gesundheitsdienst NHS England. Krankenhäuser sollen zudem prüfen, wo etwa Sporthallen oder Bildungseinrichtungen in provisorische Krankenstationen umgewandelt werden können, um bis zu 4000 Betten bereitstellen zu können. Die Extra-Betten sollen Patienten aufnehmen, die bereits auf dem Wege der Besserung sind, um Platz für akute Covid-19-Fälle zu machen. Angesichts der Rekord-Infektionszahlen und steigender Hospitalisierungsraten sei der NHS "in Kampfbereitschaft", betont dessen medizinischer Leiter Stephen Powis. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 12:03 Umfrage: Fast 80 Prozent glauben nicht an Normalisierung 2022 +++
Die Menschen in Deutschland sehen der weiteren Entwicklung der Pandemie pessimistischer entgegen als noch vor einem Jahr. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind nur 15 Prozent der Meinung, dass die Pandemie im kommenden Jahr weitgehend oder vollständig überwunden wird. 79 Prozent glauben dagegen, dass das Virus das Leben in Deutschland noch das ganze Jahr über zumindest teilweise beeinträchtigen wird. 34 Prozent rechnen sogar mit einer starken Beeinträchtigung. Vor einem Jahr stellte Yougov dieselbe Frage für das Jahr 2021 - und erhielt deutlich optimistischere Antworten. Immerhin 26 Prozent der Befragten rechneten damals mit einer weitgehenden oder vollständigen Überwindung der Pandemie. Zwei Drittel erwarteten Beeinträchtigungen noch das ganze Jahr über.
+++ 11:40 Italien, Malta und Kanada ab Samstag Hochrisikogebiete +++
Die Bundesregierung stuft die beliebten Urlaubsländer Italien und Malta wegen hoher Infektionszahlen ab Samstag als Hochrisikogebiete ein. Das gilt auch für Kanada und San Marino, wie das Robert-Koch-Institut bekannt gibt. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
+++ 11:34 Zahl der Omikron-Fälle steigt um 28 Prozent +++
Die Zahl der Fälle mit der als besonders ansteckend geltenden Omikron-Variante steigt weiter. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, erhöht sich die Gesamtzahl der erfassten Fälle binnen eines Tages um 28 Prozent auf 16.748. Damit gibt es 3619 Fälle mehr als am Mittwoch. Erfasst wurden den Angaben zufolge auch Nachmeldungen aus den vergangenen Wochen. Von der Gesamtzahl der mit Omikron Infizierten mussten laut RKI 208 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Das Institut registriert demnach einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit der Variante. Die Gesamtzahl der Verstorbenen in der Omikron-Zählung erhöht sich damit auf fünf.
+++ 11:16 Epidemiologe optimistisch: "Omikron könnte Vorankündigung für Pandemie-Ende sein" +++
Omikron lässt die Neuinfektionszahlen in Europa in die Höhe schießen. Trotz erster Hinweise auf mildere Verläufe im Vergleich zu Delta sind Experten besorgt. ntv spricht mit dem Epidemiologen Prof. Timo Ulrichs über Datenlücken, Quarantäne-Verkürzung und das Ende der Pandemie.
+++ 10:53 71,1 Prozent der Deutschen komplett geimpft +++
Mindestens 59,1 Millionen Menschen in Deutschland sind inzwischen zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 71,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 31,6 Millionen Menschen (38,0 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Laut RKI wurden am Mittwoch 502.000 Menschen geboostert. Nicht geimpft sind laut RKI aktuell 21,5 Millionen Menschen in Deutschland, darunter vier Millionen Kinder im Alter bis vier Jahren, für die bisher kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht.
+++ 10:27 Impftempo noch weit entfernt von Vorwochenniveau +++
Auch am dritten Tag nach den Feiertagen bleibt die Impfkampagne deutlich hinter dem Vorwochenniveau zurück. So wurden nach den Angaben des RKI am Mittwoch 620.737 Dosen verimpft, am 22. Dezember waren es mit 1.149.752 fast doppelt so viele. Damit erreicht die Impfkampagne nach den erwartungsgemäß impfschwachen Weihnachtstagen noch nicht ansatzweise das Vorfeiertags-Niveau, als durchschnittlich mehr als eine Million Impfungen pro Tag durchgeführt wurden.
Aktuell liegt der Sieben-Tage-Schnitt bei 397.619 täglich verimpften Dosen, was vor allem durch die Feiertagslücke bedingt ist. Dass der Wert momentan weiter sinkt, liegt dagegen auch an den im Vergleich zur Vorwoche schwachen letzten drei Impftagen.
+++ 09:59 Italien verschärft Regeln und lockert Quarantänepflicht +++
In der anhaltend schlechten Pandemielage verschärft Italiens Regierung die Regeln und lockert gleichzeitig die Quarantänepflicht. Ab dem 10. Januar 2022 gilt unter anderem in Hotels, Kongresszentren, im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Skiliften und auf Festen die 2G-Regel, wie der Palazzo Chigi mitteilt. Die Menschen müssen für den Zutritt dort also geimpft oder genesen sein. Die Regelungen gelten bis zum Ende des Notstandes am 31. März. Die Regierung beschloss in dem Dekret außerdem, die vorsorgliche Quarantäne für Geimpfte und Genesene auszusetzen, die engen Kontakt mit einer nachweislich positiv-getesteten Person hatten. Für Geimpfte gilt das allerdings nur, wenn sie geboostert sind oder die zweite Impfung nicht länger als 120 Tage zurückliegt. Die Menschen müssen nach dem Kontakt in jedem Fall zehn Tage lang eine FFP-2-Maske tragen. Wer Symptome zeige, muss außerdem einen PCR- oder Antigen-Schnelltest nach fünf Tagen machen. Für Ungeimpfte, die Kontakt mit einem Infizierten hatten oder sich angesteckt haben, bleibt die Quarantäne- beziehungsweise Isolationspflicht von zehn Tagen bestehen. Ein sich Freitesten ist jedoch möglich.
+++ 09:33 Innenminister Herrmann: Rechtsextreme unterwandern Corona-Demos +++
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann von der CSU führt die wachsende Aggressivität bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und -Impfungen teilweise auf den Einfluss von Rechtsextremisten zurück. "Da sind eben auch Leute unterwegs, die wollen unsere Republik infrage stellen", sagt Herrmann im WDR. Die Diskussion über eine Impfpflicht habe einen neuen Schub in die Querdenker-Szene gebracht. "Das muss man ganz nüchtern sehen", sagt Herrmann. "Aber auf der anderen Seite ist auch klar, dass immer mehr aus dem rechtsextremen Bereich - ob das Teile der AfD sind bis hin zu Anhängern von NPD oder Drittem Weg, also wirklich dem totalen Rechtsradikalismus - versuchen, in diesen Bereich hineinzudrängen und hier ihr Süppchen zu kochen." Ob es inhaltlich um Corona gehe, sei möglicherweise zweitrangig. "Denen geht es darum, wirklich unsere Demokratie zu beschädigen, die Substanz unseres Staates anzugreifen."
+++ 09:07 Studie: J&J-Impfstoff schützt bei Omikron "mit hoher Wirksamkeit" vor Klinikeinweisung +++
Der Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson schützt einer südafrikanischen Studie zufolge nach einer Auffrischung bei einer Infektion mit der Omikron-Variante mit hoher Wirksamkeit vor einem schweren Krankheitsverlauf. Der Schutz davor, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, steige 14 Tage nach der Booster-Impfung von 63 auf 84 Prozent, geht aus der Untersuchung an rund 69.000 Beschäftigten im südafrikanischen Gesundheitswesen hervor, die sich mit Omikron infiziert haben. Die Studie wurde allerdings noch nicht von unabhängigen Experten begutachtet. Die hochansteckende und stark mutierte Omikron-Variante war Ende November unter anderem in Südafrika erstmals festgestellt worden.
+++ 08:39 Montgomery: fehlende Zahlen sind "mehr als peinlich" +++
Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hält es für "mehr als peinlich", dass Deutschland über die Feiertage keine validen Zahlen zur Entwicklung der Pandemie hat. "Wir haben ein riesiges Digitalisierungsproblem nach wie vor in Deutschland", sagt er im Deutschlandfunk. Dass es über die Feiertage keine vernünftigen Zahlen gebe, liege auch am Föderalismus, an unterschiedlichen Meldesystemen in den einzelnen Bundesländern. "Hier hätte man in den letzten eineinhalb Jahren wirklich mehr machen können", so Montgomery. Das Fehlen der Zahlen sei auch ein Problem, weil die Politik auf deren Basis Gesetze mache, die gerichtsfest sein müssten. Der Weltärztebund-Vorsitzende plädiert zudem für weitere Kontaktbeschränkungen. "Das einzige, was bisher schnell gewirkt hat in allen Wellen und in allen Ländern, war immer die Einschränkung von Kontakten mit anderen Menschen", sagt er. "Das muss ja nicht bis zum totalen Lockdown gehen, so wie wir das in der ersten Welle hatten." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 08:09 Am stärksten von der Pandemie betroffene Regionen: Cottbus an der Spitze +++
Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist derzeit Cottbus die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist die krisengeplagte Stadt in Brandenburg einen Wert von 786,3 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Dahinter folgen der Ilm-Kreis in Thüringen (754,7) und der Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg (689,3). Von den zehn Regionen mit den höchsten Werten liegen laut RKI sechs in Thüringen und vier in Brandenburg. Die größten Lichtblicke gibt es laut RKI derzeit in Wittmund. Demnach weist der niedersächsische Landkreis mit einem Wert von 40,1 die bundesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz auf.
+++ 07:38 Städtetag fordert von Bund und Ländern mehr Test- und Laborkapazitäten +++
Der Deutsche Städtetag fordert Bund und Länder mit Blick auf die unklare Omikron-Datenlage auf, mehr Labor- und Testkapazitäten zu ermöglichen. "Um die Meldelage und verlässliche Datenlieferungen weiter zu verbessern, sollten Bund und Länder dafür sorgen, dass die niedergelassenen Praxen die nötigen PCR-Tests auch an Feiertagen wie Weihnachten und Neujahr sicherstellen und auch genügend Laborkapazitäten an diesen Tagen zur Verfügung stehen", sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Auch die Meldekette von den Ländern an das RKI muss an diesen Tagen gut laufen."
+++ 07:08 FDA genehmigt Antigen-Schnelltest von Siemens Healthineers +++
Die US-Arzneimittelbehörde FDA gibt grünes Licht für den Clinitest Rapid Covid-19 Antigen-Schnelltest von Siemens Healthineers. Der Test für Personen ab 14 Jahren habe die Notzulassung erhalten, teilen die Behörde und Siemens Healthineers mit. Der Schnelltest liefere ein Ergebnis innerhalb von 15 Minuten.
+++ 06:46 Zypern verschärft Einreiseregeln und verhängt Tanzverbot +++
Zypern verschärft angesichts des massiven Anstiegs der Infektionszahlen seine Einreiseregeln. Vom 4. bis 15. Januar müsse jeder Reisende bei seiner Ankunft einen negativen PCR-Test vorweisen, der höchstens 48 Stunden vor der Abreise vorgenommen wurde, sagt Gesundheitsminister Michalis Hadjipantelas nach einer Dringlichkeitssitzung des Kabinetts. Die Regierung verhängt außerdem ein Tanzverbot und weitet die Homeoffice-Pflicht aus. Unternehmen müssen demnach 40 Prozent ihrer Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten lassen - doppelt so viele wie bisher. Besucher von Nachtclubs, Hochzeiten und Veranstaltungsorten müssen außerdem zweifach geimpft und negativ getestet sein. Für Menschen mit einer Booster-Impfung gilt diese Testpflicht nicht. Krankenhausbesuche werden verboten, in Sportstadien dürfen nur noch 50 Prozent der Plätze besetzt werden.
+++ 06:20 Mexiko lässt kubanischen Impfstoff zu +++
Als viertes Land Lateinamerikas lässt Mexiko einen der in Kuba entwickelten Impfstoffe gegen das Coronavirus zu. Die zuständige Behörde teilt mit, sie habe dem Vakzin Abdala, das bisher nicht von der Weltgesundheitsorganisation WHO anerkannt ist, eine Notfallzulassung erteilt. Es erfülle die Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit. Abdala war im Juli in Kuba als erster in Lateinamerika entwickelter Corona-Impfstoff zugelassen worden. Im August ließ der sozialistische Karibikstaat zwei weitere selbst entwickelte Vakzine zu, die in Kombination miteinander verabreicht werden und ebenfalls bislang nicht von der WHO anerkannt sind: Soberana 02 und Soberana Plus. Rund 86 Prozent der Kubaner sind nach offiziellen Angaben mit den einheimischen Präparaten vollständig geimpft worden.
+++ 05:52 Esken für Impfpflicht ab 18 Jahren +++
Die allgemeine Impfpflicht sollte nach Ansicht der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken für alle Erwachsenen in Deutschland gelten. "Ich halte eine Impfpflicht ab 18 Jahren für erforderlich", sagt Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das Corona-Virus ist vor allem für Ältere lebensbedrohlich, aber die Langzeitfolgen betreffen auch Jüngere." Wer sich nicht impfen lasse, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld belegt werden solle. "Insgesamt geht es um das Erreichen einer Impfquote, die die Gesellschaft als Ganzes schützt - gerade auch die, die sich nicht impfen lassen können."
+++ 05:19 Ab Silvester gilt in ganz Paris Maskenpflicht +++
Als Reaktion auf steigenden Infektionszahlen wird die Maskenpflicht in Paris ausgeweitet. Vom 31. Dezember (18.00 Uhr) bis 3. Januar (6.00 Uhr) muss der bislang nur in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln nötige Mund-Nasen-Schutz nun auch auf offener Straße getragen werden, wie die Stadtverwaltung mitteilt. "Gruppenweiser Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit" ist in diesem Zeitraum untersagt, Verstöße können mit 135 Euro Bußgeld geahndet werden. An besonders frequentierten Orten wie den Ufern der Seine und rund um den Pracht-Boulevard Champs-Élysées gilt in der Silvesternacht sogar ein komplettes Alkoholverbot.
+++ 04:47 Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 207,4 +++
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen ist leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt der Wert bei 207,4. Am Vortag hatte er bei 205,5 gelegen. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 280,3. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilt, wurden binnen 24 Stunden 42.770 Neuinfektionen verzeichnet. Das RKI weist darauf hin, dass sich wegen der Feiertage weniger Menschen testen ließen und nicht alle Gesundheitsämter Daten weiterleiteten. Die tatsächlichen Zahlen könnten daher höher liegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 383 Todesfälle verzeichnet.
Sinkende Inzidenzwerte an Weihnachten und Neujahr spiegeln nicht unbedingt das tatsächliche Infektionsgeschehen wider. Während der Feiertage werden aus verschiedenen Gründen weniger Ansteckungen erfasst. Einerseits gehen generell weniger Menschen zum Arzt, nur wenige Praxen haben überhaupt geöffnet, in Schulen und Kitas wird während der Ferien nicht getestet. Andererseits wird auch in Laboren und Gesundheitsämtern teils nur eingeschränkt gearbeitet. Die Folge: Die Zahl der gemeldeten Fälle geht zurück, die Dunkelziffer steigt, der Blick auf die Corona-Lage wird vorübergehend unscharf.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
+++ 03:40 Italien weitet Gesundheitspass-Pflicht aus +++'
Die italienische Regierung kündigt wegen der steigenden Infektionszahlen eine Ausweitung des obligatorischen Corona-Gesundheitspasses an. Laut eines Gesetzesdekrets müssen Reisende in Zügen und Flügen künftig einen 2G-Status nachweisen. Ein negatives Testergebnis reicht demnach nicht mehr. Ein 3G-Nachweis wird künftig in Hotels, auf Restaurantterrassen, Messen und Kongressen sowie in Schwimmbädern und Fitnessstudios fällig. Die neuen Maßnahmen treten am 10. Januar in Kraft.
+++ 03:02 Lauterbach: Überlegungen zur Quarantäne-Dauer nötig +++
Die Entwicklung der Pandemie mit einer befürchteten fünften Welle wirft auch nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Frage nach der Quarantäne-Dauer auf. Es sei "eine etwas andere Situation als wir vor einer Woche gehabt haben", sagt der SPD-Politiker in den ARD-"Tagesthemen". Man müsse nun überlegen, "was bedeutet das für die Quarantäne-Dauer, was bedeutet das für die Kontaktreduzierungen?" Es gebe aber derzeit nur Schätzwerte zur Corona-Lage, weil die Neuinfektionen über die Feiertage nur unzureichend erfasst würden: weil weniger getestet werde, weil die Tests dann auch verspätet an die Gesundheitsämter gemeldet würden und weil die Ämter selbst die Daten auch später weiterleiteten. Die Gesundheitsämter hätten viel zu wenig Personal, sagt Lauterbach. Er wolle dies ändern. Die Schätzwerte seien aber "gut genug, um zu sehen, was sich in Deutschland abspielt". Mehrere Länder wie etwa die USA und Großbritannien haben angesichts der anrollenden Welle mit der noch ansteckenderen Virusvariante Omikron die Quarantäne-Dauer für Infizierte ohne Symptome bereits verkürzt, um einem akuten Personalmangel in Einrichtungen und Branchen vorzubeugen, die für die Grundversorgung und Sicherheit nötig sind.
+++ 02:27 Polizei stoppt 5000 Corona-Demonstranten in München +++
Am Mittwochabend haben in München erneut Tausende Menschen versucht, gegen die Corona-Auflagen zu demonstrieren. Wie die Polizei mitteilt, beteiligten sich insgesamt etwa 5000 Menschen an den nicht angemeldeten Aktionen. Demnach formierten sich in der Innenstadt immer wieder Gruppen mit Dutzenden Teilnehmern, die von der Polizei gestoppt wurden. Dabei kam es zu zahlreichen Rangeleien zwischen Einsatzkräften und Demonstranten.
+++ 01:27 Belgien öffnet Kultureinrichtungen +++
In Belgien dürfen Kinos, Konzerthallen und andere Kulturstätten wieder öffnen. Das beschließt das Corona-Kabinett der belgischen Regierung. Der Staatsrat hatte tags zuvor einem Eilantrag Kulturschaffender gegen strengere Corona-Maßnahmen stattgegeben und zunächst die Schließung von Theatern aufgehoben. Nun können auch andere Kultureinrichtungen ab Donnerstag wieder öffnen. Es sind maximal 200 Zuschauer erlaubt, das Tragen von Masken ist verpflichtend und ein Impfpass oder negativer Test muss meist vorgelegt werden.
+++ 00:11 Experten fordern dringend Konzept für Schulen in Omikron-Welle +++
Bildungsexperten fordern von der Politik dringend Konzepte für einen Schulbetrieb in der drohenden nächsten Corona-Welle mit der Virusvariante Omikron. Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, verlangt eine kurzfristige Sitzung der Kultusministerkonferenz. Das Prinzip "Augen zu und durch" habe in der Pandemie schon mehrfach nicht funktioniert: "Das endet mit dem größtmöglichen Schaden, nämlich dem Schließen aller Schulen", warnt Beckmann im Berliner "Tagesspiegel".
+++ 22:25 Spanien verkürzt Quarantäne +++
Die spanische Regierung setzt trotz steigender Infektionszahlen die Quarantäne für positiv auf das Coronavirus Getestete von zehn auf sieben Tage herab. Spanien müsse ein Gleichgewicht zwischen der öffentlichen Gesundheit und dem Wirtschaftswachstum finden, begründet Regierungschef Pedro Sánchez den Schritt. Bereits am 21. Dezember hatten die spanischen Behörden empfohlen, vollständig Geimpfte, die Kontakt mit einem mit der Omikron-Variante Infizierten hatten, nicht mehr unter Quarantäne zu stellen. Stattdessen sollten die Betroffenen nur ihre Kontakte einschränken.
+++ 22:05 Deutlich mehr Infektionen in der Türkei +++
In der Türkei werden wieder mehr Menschen positiv auf Corona getestet. Den zweiten Tag infolge lag der Wert der täglichen Corona-Fälle über 30.000. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums fallen 36.684 Tests positiv aus. In den vergangenen Wochen lag die Fallzahl täglich bei rund 20.000. Als mögliche Gründe für den Anstieg nennt Gesundheitsminister Fahrettin Koca neben der Omikron-Variante, dass sich Menschen nun mehr in Innenräumen aufhalten. Die Türkei testet nur stichprobenartig auf Virusvarianten. Laut offiziellen Angaben wurde seit Anfang Dezember in 42 von 3344 Fälle die Omikron-Variante festgestellt.
+++ 21:35 England meldet mehr als 10.000 Covid-Patienten +++
Die Zahl der Covid-Patienten in englischen Krankenhäusern übersteigt die Marke von 10.000. Nach Angaben der britischen Regierung werden am Mittwochmorgen 10.462 Menschen in England wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt. Es handele sich um die höchste Zahl seit dem 1. März. Aktuelle Zahlen für das gesamte Vereinigte Königreich liegen nicht vor.
+++ 21:05 Neue Quarantäne-Regeln: Bayern schlägt Befreiung für Geboosterte vor +++
In der Debatte um neue Quarantäne-Regeln für positiv getestete Personen bringt der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek eine Befreiung für dreifach Geimpfte ins Spiel. Gegenüber dem Nachrichtenportal Watson teilt Holetschek mit Blick auf die sich rasant verbreitende Omikron-Variante mit: "Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um gut vorbereitet zu sein - auch und gerade mit Blick auf die kritische Infrastruktur. Wenn sich viele Menschen anstecken und in Quarantäne müssen, besteht die Gefahr, dass wir Probleme bei der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur bekommen." Holetschek fügt hinzu: "Denkbar wäre aus meiner Sicht eine Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen." Zu RTL Direkt sagt der CSU-Politiker, das Robert-Koch-Institut (RKI) solle zeitnah und am besten noch vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen am 7. Januar Vorschläge zur Quarantäne bei Omikron machen.
+++ 20:35 Höchste Omikron-Dichte: Inzidenz in Hamburg steigt stark +++
Vor einem Monat hatten nur drei Bundesländer niedrigere Sieben-Tage-Inzidenzen als Hamburg. Ende Dezember hat sich die Lage verkehrt: Jetzt gibt es nur noch zwei Bundesländer - Brandenburg und Thüringen - mit höheren Werten. Während fast überall die gemeldeten Infektionszahlen zurückgehen oder zumindest stabil bleiben, steigen sie nirgendwo so stark wie in der Hansestadt. Ende November kamen binnen sieben Tagen 233,7 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, mittlerweile sind es bereits 333,3. Trotz der massiven Verzerrungen durch verzögerte Fallerfassung durch die Behörden, gibt Hamburg, das bundesweit die höchste Omikron-Dichte aufweist, wohl bereits einen Vorgeschmack auf die anrollende Welle.
+++ 20:05 Bundesländer melden 41.500 neue Fälle +++
Die Bundesländer melden heute 41.556 neue Fälle. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Deutschland steigt damit auf 7.082.037. Die Dunkelziffer gilt jedoch wegen der Feiertage als erheblich. Deshalb ist ein Vergleich mit den Zahlen der Vorwoche nicht aussagekräftig. Das RKI schätzt die Zahl der Genesenen seit Pandemie-Beginn auf 6.328.727 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion steigt um 385 auf 111.345. Im Schnitt werden derzeit 267 Todesfälle pro Tag gemeldet. Als aktuell infiziert gelten rund 641.965 Personen.
Sinkende Inzidenzwerte an Weihnachten und Neujahr spiegeln nicht unbedingt das tatsächliche Infektionsgeschehen wider. Während der Feiertage werden aus verschiedenen Gründen weniger Ansteckungen erfasst. Einerseits gehen generell weniger Menschen zum Arzt, nur wenige Praxen haben überhaupt geöffnet, in Schulen und Kitas wird während der Ferien nicht getestet. Andererseits wird auch in Laboren und Gesundheitsämtern teils nur eingeschränkt gearbeitet. Die Folge: Die Zahl der gemeldeten Fälle geht zurück, die Dunkelziffer steigt, der Blick auf die Corona-Lage wird vorübergehend unscharf.
Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,83 angegeben (Vortag: 0,75). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 4010 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2365 davon werden invasiv beatmet.
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Quelle: ntv.de