Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:22 Virus verbreitet sich in Afrika rasant +++

In Afrika breitet sich das Coronavirus immer schneller aus. Inzwischen werden auf dem Kontinent im Schnitt mehr als 41.400 tägliche Neuinfektionen registriert, geht aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP hervor. Am schnellsten breitet sich das Virus demnach in Libyen aus. Dort werden derzeit täglich 1560 Ansteckungen nachgewiesen, das entspricht einem Anstieg um 260 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Auch in Mosambik und in Marokko nimmt die Ausbreitung deutlich zu. Experten gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer bei den Corona-Infektionen in Afrika aus. In den verschiedenen Ländern gibt es äußerst unterschiedliche Test- und Zählpraktiken.

 

+++ 22:30 Insolvenzverfahren gegen MediCan startet nach Abrechnungsbetrug bei Coronatests +++
Nach der Festnahme von zwei Verantwortlichen des Bochumer Corona-Testzentren-Betreibers MediCan ist bei der Firma ein Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Das geht aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Bochum hervor. Laut WDR hat das Unternehmen keinen Zugriff mehr auf Bankkonten und kann deshalb Angestellte und Lieferanten nicht mehr bezahlen. Die "WAZ" hatte zuvor über das Insolvenzverfahren berichtet. Die Konten des Bochumer Unternehmens waren nach der Festnahme der beiden Verantwortlichen im Juni von der Justiz beschlagnahmt worden. Die zahlreichen Testzentren, die MediCan auf Baumarkt-Parkplätzen oder auch auf dem Gelände der Düsseldorfer Uniklinik betrieb, sind abgebaut. Den MediCan-Verantwortlichen wird laut Staatsanwaltschaft Abrechnungsbetrug vorgeworfen. So sollen unter anderem mehr Corona-Schnelltests abgerechnet worden sein, als tatsächlich stattgefunden haben.

+++ 22:22 Studienkredite steigen in der Pandemie um 50 Prozent +++
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Studienkredite während der Corona-Pandemie einem Medienbericht zufolge stark gestiegen. Die Zahl der Neuverträge kletterte auf mehr als 50.000 gegenüber 33.000 im Vorjahr, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf den neuen Studienkredittest des Centrums für Hochschulentwicklung berichtet. Davon seien auf den Kredit der staatlichen KfW-Gruppe etwa 40.000 entfallen und damit mehr als drei Viertel aller neuen Abschlüsse. Die Nachfrage hätten überwiegend ausländische Studierende verursacht, die für 70 Prozent des Zuwachses sorgten. Studierende aus dem Ausland konnten erstmals wegen Corona befristet einen KfW-Studienkredit in Anspruch nehmen, etwa 16.000 nutzten dem Blatt zufolge die Gelegenheit.

+++ 22:14 Niedersachsens Lehrpersonal zu 74 Prozent durchgeimpft +++
Eine deutliche Mehrheit der Lehrkräfte in Niedersachsen ist nach Angaben des niedersächsischen Kultusministeriums mittlerweile gegen das Coronavirus geimpft. "90 Prozent der Lehrkräfte haben mindestens die erste Impfung, über 74 Prozent sogar bereits Erst- und Zweitimpfung erhalten und sind damit durchgeimpft", sagt Kultusminister Grant Hendrik Tonne in Hannover. Die Impfangebote würden von den Lehrerinnen und Lehrern sehr gut und verantwortungsbewusst angenommen. Eine Impfpflicht für diese Gruppe brauche es deshalb nicht. Es sei richtig gewesen, dass Niedersachsen beim Bund auf die Öffnung der Priorisierung 2 für Lehrkräfte gedrungen habe. "Durchgeimpfte Kollegen sind ein wichtiger Grundstein für ein neues Schuljahr in Sicherheit und mit möglichst viel Präsenzunterricht", so Tonne.

+++ 22:00 Regierung rudert zurück - Kein Einreise-Stopp für Ungeimpfte in Malta +++
Malta will die angekündigten Grenzschließungen für nicht vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte doch nicht umsetzen. Menschen, die ohne Impfzertifikat nach Malta einreisten, müssten sich jedoch für bestimmte Zeit in Quarantäne begeben, teilt die Regierung am Abend mit. Die zuvor angekündigte Grenzschließung hätte in der Nacht zum Mittwoch in Kraft treten sollen. Die Dauer der Quarantäne blieb zunächst unklar. Für Neuankömmlinge aus sogenannten "roten" Ländern galt bisher eine Pflicht zur Selbstisolation für 14 Tage.

+++ 21:42 Große Impfaktion in Mainz - 05er verlosen Trikots +++
Fans des Fußball-Bundesligisten Mainz 05 und alle anderen Impfwilligen können sich an diesem Freitag und Samstag am Stadion in Mainz gegen das Coronavirus impfen lassen. An der Mewa Arena werden die Impfstoffe von Biontech und Johnson & Johnson angeboten, wie die Kassenärztliche Vereinigung mitteilt. Eine vorherige Anmeldung sei über die Website von Mainz 05 möglich, aber nicht nötig. Organisiert wird die Aktion maßgeblich vom Berufsverband der Frauenärzte, dem Ärztefanclub Mainz 05 und einer Mainzer Apothekerin. Unter allen Geimpften werden drei Trikots der neuen Saison verlost. Den Impfstoff stellt das Land Rheinland-Pfalz bereit.

+++ 21:28 Aktuelle Datenlage in Deutschland: R-Wert sinkt, Infektionszahl klettert +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.737.773 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 979 neue Fälle hinzu. Am vergangenen Dienstag hatten die Landesbehörden 624 neue Fälle gemeldet - der Zuwachs beträgt demnach 355 Neuinfektionen oder 56,9 Prozent.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 26 auf 91.262. Vor sieben Tagen waren es noch 33 Menschen. Als aktuell infiziert gelten rund 10.709 Personen.

Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,07 angegeben (Vortag: 1,29). Der Sieben-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,11 (Vortag: 1,15).

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

+++ 21:09 Landesweite Inzidenz steigt um 32 - Erste spanische Region erlässt Ausgangssperre +++
Die Corona-Krise im Urlaubsland Spanien spitzt sich weiter zu. Das Gesundheitsministerium in Madrid meldet am Dienstag 13.393 Infektionen binnen 24 Stunden. Damit kletterte die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb eines einzigen Tages von 226 auf 258. Es seien weiterhin vor allem junge Menschen unter 30, die sich ansteckten, heißt es. Daher beschließen die spanischen Regionen immer mehr Restriktionen. Valencia hat mit Billigung der Justiz als erste der 17 Regionen Spaniens wieder eine nächtliche Ausgangssperre eingeführt. Die Bewohner von 32 Gemeinden mit besonders schlechter Lage dürfen zwischen 01.00 und 06.00 nur mit triftigem Grund aus dem Haus. Betroffen sind unter anderem die Metropole Valencia sowie bekannte Badeorte wie Benicassim oder Gandia. Auf den auch bei deutschen Urlaubern beliebten Kanaren will die Justiz am morgigen Mittwoch über einen Antrag der Behörden auf Einführung einer nächtlichen Ausgangssperre entscheiden. Am schlimmsten ist die Lage nach wie vor in Katalonien.

+++ 20:51 Vdk warnt: "In vierter Welle Pflegeheime nicht abschließen" +++
Alten- und Pflegeheime müssen aus Sicht des Sozialverbands VdK für einen menschenwürdigeren Umgang mit einer vierten Coronawelle gerüstet werden. Es dürfe nicht mehr passieren, dass quasi alle Pflegeheime "abgeschlossen" und die Bewohner auf ihren Zimmern isoliert würden, mahnte der nordrhein-westfälische Vdk-Landesvorsitzende, Horst Vöge. Der Landesverband schlug vor, entweder Infizierte oder Nichtinfizierte künftig zu verlegen, um beide Gruppen räumlich besser zu trennen. Außerdem müssten viel mehr Angebote zur Kurzzeitpflege geschaffen werden. Der Mangel sei in den vergangenen Monaten ein Riesenproblem für Angehörige gewesen.

+++ 20:40 Merkel: "Werden durch Impfpflicht kein Vertrauen gewinnen"
Noch kommt Deutschland mit dem Impfen gut voran. Doch im Wettlauf mit der Delta-Variante droht eine böse Überraschung im Herbst. Merkel, Spahn und RKI-Chef Wieler appellieren gemeinsam mit Nachdruck an die Impfbereitschaft der Deutschen.

+++ 20:32 Großbritannien senkt Entwicklungshilfe wegen Corona um fünf Milliarden Pfund +++
Großbritannien die staatlichen Entwicklungshilfeausgaben. Eine Mehrheit von 333 zu 298 Abgeordneten im Londoner Unterhaus stimmt für den Beschluss der Regierung von Premierminister Boris Johnson. 2021 wird das Budget für die britische Entwicklungszusammenarbeit demnach 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung statt der zuvor üblichen 0,7 Prozent betragen. Nominal sinken die Hilfen dadurch von rund 15 Milliarden Pfund (17,5 Milliarden Euro) auf voraussichtlich zehn Milliarden Pfund. Die Entscheidung macht eine 2015 gesetzlich verankerte Verpflichtung des Vereinigten Königreichs rückgängig. Auch aus den Reihen von Johnsons Konservativen kam daran scharfe Kritik. Unter anderem seine Amtsvorgängerin Theresa May stimmte gemeinsam mit der oppositionellen Labour-Partei dagegen. Die Kritiker warnten vor den humanitären Auswirkungen, viele bemängelten einen Rückschlag für Großbritanniens Ambitionen auf internationaler Bühne nach dem Austritt aus der EU. Angesichts der Kritik versicherte Johnson, die Maßnahme sei lediglich vorübergehend. Sobald die Krise überwunden sei, werde das vorherige Entwicklungshilfeniveau wiederhergestellt. "Jedes Pfund, das wir für Entwicklungshilfe ausgeben, muss geliehen werden, und das ist in Wirklichkeit nicht unser Geld, es ist Geld, das wir künftigen Generationen wegnehmen", argumentierte Johnson im Parlament.

+++ 20:13 NRW-Vize: Nur noch infizierte Kinder in Quarantäne schicken +++
Der stellvertretende Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Joachim Stamp spricht sich gegen eine Impfpflicht aus. "Da muss man glaubwürdig bleiben", so Stamp im Interview mit ntv. "Wir haben immer gesagt, dass es keine Impfpflicht gibt. Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir in die Stadtteile gehen und dort auch mobile Impfangebote machen." Er erlebe beim Personal in den Kitas und Schulen in NRW eine extrem hohe Impfbereitschaft. Es sei wichtig für Kitas und Schulen, dass auch wirklich Unterricht stattfinden könne. Der FDP-Politiker fordert im Gespräch mit ntv neue Quarantäneregeln vom Robert-Koch-Institut. "Es ist wichtig, dass das RKI jetzt auch seine Quarantäneanforderungen verändert und nur noch infizierte Kinder in Quarantäne müssen und nicht mehr ganze Klassen, ganze Gruppen, ganze Schulen." Es gebe jetzt ein Impfangebot für alle und es sei in der Eigenverantwortung der Menschen ob die das nutzten oder nicht, so Stamp. Wenn alle die Möglichkeit gehabt hätten, sich zwei Mal impfen zu lassen, plus zwei Wochen "dann wäre der 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, ein schönes Datum zu sagen, diesmal auch Tag der Freiheit und Eigenverantwortung und Reprivatisierung der Verantwortung für die Pandemie auf jeden Einzelnen."

+++ 19:52 Als erstes EU-Land: Malta schließt seine Grenzen für Nicht-Geimpfte +++
Malta schließt ab Mittwoch seine Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Der Inselstaat ist das erste EU-Land, das sich wegen des erneuten Anstiegs der Infektionszahlen zu diesem Schritt entschieden hat. Lediglich bei Kindern reicht dann bei Einreise noch ein negativer PCR-Test. Die EU-Kommission kritisierte diesen Schritt. Anerkannt werden nach Regierungsangaben das maltesische, das britische und das EU-Impfzertifikat. In Malta sind bereits 79 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. Ende Juni waren die Neuinfektionen auf null zurückgegangen, mittlerweile steigen die Corona-Fälle aber wieder. Viele Infektionen sind auf Englisch-Sprachschulen zurückzuführen.

+++ 19:36 Australischer General will mit Abschreckung für Impfung werben +++
Das Video mit einer um Luft ringenden Corona-Patientin soll die lahmende Impfkampagne in Australien anstoßen. Doch stattdessen zieht die australische Regierung damit jede Menge Wut auf sich. Vor allem die Impf-Willigen fühlen sich geradezu verhöhnt. Im Internet machen sie ihrem Ärger Luft.

+++ 19:24 In Hamburg sind Reiserückkehrer für viele Neuinfektionen verantwortlich +++
Die Hamburger Gesundheitsbehörde macht Reiserückkehrer für den leichten Anstieg der Corona-Inzidenz verantwortlich. "Das Reisegeschehen macht einen deutlichen Eindruck auf das Infektionsgeschehen", sagt Behördensprecher Martin Helfrich. In der vergangenen Woche hätten sich 37 Menschen aus Hamburg im Ausland infiziert, allein 22 in Spanien. Das sei ein erheblicher Anteil an den gesamten Neuinfektionen. In der vergangenen Woche wurden 217 neue Fälle in Hamburg gezählt, der Anteil der Reiserückkehrer-Infektionen beträgt also 17 Prozent. Zwar könne man nur nach einem negativen Test ins Flugzeug steigen, aber es sei möglich, dass der Schnelltest eine unmittelbar zuvor erfolgte Infektion nicht erkenne, so Helfrich. "Wenn man von einer Reise zurückkommt, dann soll man eine Quarantäne einhalten, zum Teil ist das auch vorgeschrieben", sagt der Sprecher. Wenn das Gesundheitsamt Anhaltspunkte habe, dass es sich um eine Virusvariante wie Delta handele, müssten auch vollständig Geimpfte in Quarantäne gehen.

+++ 19:07 STIKO skeptisch bei geplanter Auffrischungsimpfung +++
In der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird eine baldige Auffrischungsimpfung gegen Corona skeptisch gesehen. Es müsse zunächst geschaut werden, ob unter Geimpften Infektionen auftreten, sagt der Infektionsimmunologe Christian Bogdan dem Bayerischen Rundfunk. "Und das kann man in der Kürze der Zeit noch gar nicht wissen." Denn es werde erst seit Anfang des Jahres geimpft, so das STIKO-Mitglied. "Niemand kann sich heute hinstellen und sagen, wie weit eine zweifache Immunisierung Schutz bietet", sagt Bogdan weiter. Auch einen Antikörpertest einzusetzen, sei nicht so einfach, wie es klingt. "Im Endeffekt denken die Menschen immer, wenn ich nach Antikörpern schaue, dann kann ich sehr genau sagen, ob ich Schutz habe und wie lange." Beides sei aber eigentlich nicht ganz richtig. Jemand, der niedrige Antikörper habe, könne trotzdem gut geschützt sein. Zudem gebe es "zur Zeit keine Grenzwerte, bei denen wir sagen könnten, da ist definitiv kein Schutz vorhanden." Bei jedem jetzt einfach Antigentests vorzunehmen und dann die Leute mit einem Befund zu konfrontieren, den keiner richtig interpretieren könne, "das hat wirklich wenig Sinn", argumentiert Bogdan.

+++ 18:56 Lauterbach im ntv-Interview: "Wir werden keinen Lockdown mehr machen" +++
Im Interview mit ntv erteilt Gesundheitsexperte Karl Lauterbach einem neuerlichen Lockdown eine Absage. Angesprochen auf die Infektion vieler junger Menschen in einem Klub in Karlsruhe, sagt Lauterbach, dass man mit solchen Risiken leben müsse. Auf die Frage, ob Impfverweigerern am Ende nicht nur mit Verboten beizukommen sei, betont der SPD-Politiker: "Wir müssen als Gesellschaft zusammenhalten. Wir schaffen die Herdenimmunität nicht so schnell, wie wir sie brauchen mit den Impfverweigerern. Daher müssen wir an die Impfverweigerer appellieren, nochmal nachzudenken, ob sie bei der Position bleiben können. Aber wir werden sie nicht zwingen."

+++ 18:47 Malaysia schließt Impfzentrum - Fast die Hälfte der Mitarbeiter infiziert +++
In Malaysia schließen die Behörden ein Impfzentrum, nachdem fast die Hälfte der 450 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Im Ideal Convention Centre (IDCC) in Shah Alam in der Industrieregion Selangor seien 204 Angestellte mit dem Virus infiziert, teilt Wissenschaftsminister Khairy Jamaluddin mit. "Hoffentlich wird unser Impfprogramm dadurch nicht beeinträchtigt", so der Politiker, der in dem südostasiatischen Land für die Impfkampagne verantwortlich ist. Ob die Belegschaft sich bei der Arbeit oder anderswo angesteckt hat, sei unklar. In dem Zentrum würden bis zu 6000 Vakzindosen am Tag gespritzt, berichtet die Zeitung "The Star". Die Behörden hoffen, das IDCC in den nächsten Tagen mit anderen Mitarbeitern wieder öffnen zu können. Malaysia kämpft gegen seine schwerste Corona-Welle. Bisher zeigt ein strikter Lockdown, der im Mai angeordnet wurde, noch keine Wirkung. Aktuell melden die Behörden 11.000 Neuinfektionen - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Fast 7000 dieser Fälle wurden in Selangor und der Hauptstadt Kuala Lumpur verzeichnet. Insgesamt stieg in dem Land mit knapp 32 Millionen Einwohnern die Zahl der bestätigten Infektionen auf 855.000. Mehr als 6300 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

+++ 18:25 Maas offen für Aufweichung des Patentschutzes +++
Bundesaußenminister Heiko Maas zeigt sich offen für Gespräche über eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe. "Das ist eine Diskussion, die wir führen und der wir uns gar nicht verweigern wollen", sagt der SPD-Politiker beim Besuch einer Produktionsstätte des US-Pharmakonzerns Pfizer in Kalamazoo im US-Bundesstaat Michigan. Kurzfristig sehe er aber keine Möglichkeit einer Aussetzung, deswegen liege die Priorität im Moment bei der Verbesserung von Lieferketten und dem Aufbau von Produktionsstätten in ärmeren Ländern. "Man muss beides tun, man kann das auch parallel tun", betont Maas. Ärmere Länder, aber auch die USA, setzen sich seit geraumer Zeit für eine Aussetzung des Patentschutzes für Impfstoffe ein, um die weltweite Impfkampagne zu beschleunigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das bisher klar abgelehnt. Die Kanzlerin trifft sich am Donnerstag im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden. Dabei könnte auch dieses Thema eine Rolle spielen.

+++ 18:12 Zulassung von Sputnik V in der EU verzögert sich +++
Bei der Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V in der Europäischen Union hakt es nach Angaben von Insidern an fehlenden Daten. Die Hersteller des Vakzins haben es wiederholt versäumt, die für eine Zulassung als Standard angesehenen Daten bereitzustellen, sagen fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Als die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) mit der Beurteilung des russischen Impfstoffs im März begann, war der Zulassungsentscheid für Mai oder Juni erwartet worden. Anfang Juni musste die EMA ihre Prüfung der Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs verzögern, da die bis zum 10. Juni gesetzte Frist für die Einreichung von Daten zu den klinischen Studien verpasst wurde. Bis Anfang Juni habe die EMA kaum Produktionsdaten erhalten. Zudem seien die klinischen Daten, die die Behörde doch bekommen habe, unvollständig gewesen. Darunter fehlten einem mit dem EMA-Verfahren vertrauten Insider zufolge Fallberichte über unerwünschte Impf-Nebenwirkungen in den Studien. Die Überprüfung werde wohl nicht vor Ende des Sommers abgeschlossen sein. Sputnik V wird im Ausland von dem russischen Staatsfonds Russian Direct Investment Fund (RDIF) vermarktet. Der RDIF sagt, die Berichterstattung von Reuters enthalte "falsche und ungenaue Aussagen" basierend auf anonymen Quellen, die versuchten, Sputnik V im Rahmen einer Desinformationskampagne zu schaden. Zudem werde der Impfstoff von der "westlichen Pharmalobby" angegriffen. Das Vakzin sei in mehr als 60 Ländern zugelassen. Es seien "keine schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkungen gemeldet" worden, fügt der Fonds hinzu. Einer im Februar in der medizinischen Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlichten Studie zufolge, erwies sich Sputnik zu gut 90 Prozent als wirksam.

+++ 17:57 Deutschland erhält für Corona-Bewältigung gut 25 Milliarden Euro aus EU-Topf +++
Die EU-Finanzminister haben die ersten zwölf EU-Aufbaupläne zur Bewältigung der Corona-Pandemie angenommen - darunter den von Deutschland. Die Staaten können die Mittel aus der sogenannten EU-Aufbau- und Resilienzfazilität (RFF) nun einsetzen, teilen die EU-Länder mit. "Die heutigen Ratsbeschlüsse sind der letzte Schritt, bevor die Mitgliedstaaten Zuschuss- und Darlehensvereinbarungen mit der Kommission schließen und die ersten Mittel zur Umsetzung ihrer nationalen Pläne erhalten können", heißt es. Die Staats- und Regierungschefs hatten sich vor einem Jahr auf ein 750 Milliarden Euro schweres Programm zur wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie geeinigt. Die Mitgliedsstaaten müssen detaillierte Anträge auf ihren Anteil der Hilfen stellen, die von der EU-Kommission geprüft und vom Rat der EU-Staaten freigegeben werden. Aus der RFF kann Deutschland voraussichtlich rund 25,6 Milliarden Euro an Zuschüssen erwarten.

+++ 17:34 R-Wert in den Niederlanden springt auf 2,17 +++
In den Niederlanden breitet sich das Coronavirus durch die Deltavariante rasant aus. Die Reproduktionszahl liegt derzeit bei 2,17 - das ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie im März 2020, wie das zuständige Amt für Gesundheit und Umwelt mitteilt. Die Zahl bedeutet, dass rechnerisch 100 Infizierte 217 Personen anstecken. Das RIVM schätzt, dass bereits 60 bis 65 Prozent aller Infektionen auf die Deltavariante zurückzuführen sind. Die Zahl der Neuinfektionen in 24 Stunden lag zuletzt bei rund 8000. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis 29 Jahre würden jetzt infiziert. Da sie aber weniger häufig schwer an Covid erkranken, steigt die Zahl der Patienten in Krankenhäusern noch nicht. Wegen der dramatischen Zunahme hatte die Regierung bereits am Freitag einige Lockerungen wieder rückgängig gemacht. So wurden Diskotheken und Nachtclubs erneut geschlossen und Festivals untersagt. Diese Orte waren dem RIVM zufolge die Hauptinfektionsherde in den vergangenen zwei Wochen.

+++ 17:18 Sonderimpftag für Jugendliche in Niedersachsen +++
Unter dem Motto "Erst impfen, dann die Ferien genießen" ermöglichen die niedersächsische Landesregierung und 23 teilnehmende Impfzentren die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren am 18. Juli. Hierfür liefert das Land rund 27.000 zusätzliche Dosen des Impfstoffs von Biontech an die teilnehmenden Impfzentren aus. Die Termine für die Sonderaktion können ausschließlich über die Hotline 0800/9988665 gebucht werden. "Wir wollen den Kindern und Jugendlichen, die Interesse an einer Impfung haben, die Möglichkeit geben, sich noch vor den Ferien gegen Covid-19 impfen zu lassen. Die zweite Impfung nach sechs Wochen findet auf diese Weise noch vor dem Schulstart statt", erklärt Gesundheitsministerin Daniela Behrens. "Auch wenn bisher keine generelle Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission für Kinder und Jugendliche vorliegt, ermuntere ich die Familien in Niedersachsen, sich über eine Impfung zu informieren und selbst darüber zu entscheiden. Uns ist es wichtig, dass möglichst alle, die geimpft werden wollen, auch zeitnah ein entsprechendes Angebot erhalten."

+++ 17:02 Neuinfektionen in Brasilien so niedrig wie im Januar +++
Brasilien registriert die niedrigste Zahl bei den täglichen Corona-Neuinfektionen seit mehr als einem halben Jahr. Das Gesundheitsministerium in Brasilia meldet am Montagabend (Ortszeit) 17.031 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden - zuletzt hatte es Anfang Januar mit 15.827 einen niedrigeren Tageswert gegeben. Auf dem Höhepunkt einer außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie hatte das südamerikanische Land im März mehr als 100.000 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Insgesamt haben sich in Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, mehr als 19,1 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 534.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, Schutzmaßnahmen und Einschränkungen lehnte er - aus wirtschaftlichen Gründen - ab. Auch den Sinn von Impfungen zog Bolsonaro in Zweifel. Dennoch haben mittlerweile zirka 40 Prozent der erwachsenen Brasilianer eine Einzeldosis bekommen, rund 15 Prozent sind vollständig geimpft.

+++ 16:57 Frankreich setzt auf "Schockbehandlung" +++
Frankreich, Großbritannien, Spanien, die Niederlande und Portugal - in vielen Ländern Europas schnellen die Corona-Fallzahlen wieder nach oben. Überall hat die Delta-Variante die Überhand. Die Reaktionen der Staaten könnten unterschiedlicher kaum sein.

+++ 16:42 Bayerns Impfzentren sollen "Familiensonntage" anbieten +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will jungen Menschen mit der Öffnung von Klubs und Diskotheken Anreize fürs Impfen geben. Im Herbst könnten laut Söder die Betriebe der Nachtgastronomie wieder öffnen. Voraussetzung sei aber, dass Gäste geimpft oder genesen seien. Vorher soll es eine Impfkampagne für junge Menschen geben. Zudem will Söder Geimpften auch einen leichteren Zugang zu Kultur- und Sportveranstaltungen ermöglichen. Hier sollten Geimpfte nicht bei der vorab festgelegten Höchstzahl von Zuschauern mitgerechnet werden, so der Plan. Genaue Festlegungen auf einen Zeitpunkt für die Lockerungen gibt es noch nicht. Bayern will zudem die Hürden für Corona-Impfungen senken. So sollen Erstimpfungen in den Impfzentren auch ohne vorherige Registrierung und Termin möglich werden, auch die Wohnortbindung soll aufgehoben werden. Bisher dürfen nur Bewohner des Landkreises, in dem sich ein Impfzentrum befindet, dort geimpft werden. Außerdem kündigte Söder Sonderimpfaktionen an. Diese sollten etwa vor Geschäften, auf Märkten oder bei Sportveranstaltungen stattfinden. Impfzentren sollen auch "Familiensonntage" anbieten können, an denen Eltern und ihre Kinder gemeinsam geimpft werden können. Die Impfzentren sollen zudem Drive-in-Angebote machen können.

+++ 16:25 Auch Schottland lockert - aber zurückhaltender als England +++
Nach der Regierung in London hat auch die schottische Regierung in Edinburgh weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen für die kommende Woche angekündigt. Anders als in England sollen aber angesichts wachsender Infektionszahlen in dem nördlichen britischen Landesteil nicht alle Corona-Regeln wegfallen. Unter anderem die Maskenpflicht bleibe zunächst bestehen, teilt Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon mit. Auch die Weisung, wenn möglich von zuhause aus zu arbeiten, soll weiterhin gelten. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Montag die Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England von kommender Woche an bestätigt. Da die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen massiv steigt, ist er dafür unter anderem von vielen Medizinern stark kritisiert worden.

+++ 16:07 Kretschmann: Inzidenz muss zentraler Maßstab sein +++
Der Inzidenzwert wird aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann der zentrale Maßstab im Kampf gegen die Coronakrise bleiben. "Alle anderen Parameter sind weit nachlaufend", sagt der Grünen-Politiker in Stuttgart. Wenn man andere Faktoren wie die Hospitalisierung zu stark bewerte, könne es sein, dass in der Zwischenzeit dramatische Entwicklungen stattfinden, die man gar nicht erkennen könne. "Deshalb wird die Inzidenz zusammen mit dem R-Wert immer die belastbare klare Ausgangsgröße sein", so Kretschmann. "Man muss nicht denken, dass wir die einfach verlassen und auf andere übergehen." Gesundheitsminister Manne Lucha kündigt ein modifiziertes Modell an, in das weitere Faktoren wie Sterbequote oder Krankheitsverläufe gewichtet einfließen sollen. Bislang war die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - das entscheidende Kriterium für viele Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Die Bundesregierung hatte am Montag klargestellt, dass der Inzidenzwert auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen werde, aber andere Werte wie etwa die Zahl der Krankenhauseinweisungen künftig stärker berücksichtigt werden sollen.

+++ 15:52 Tägliche Todesfälle in Russland steigen weiter +++
In Russland ist die Zahl der täglich verzeichneten Corona-Todesfälle auf ein erneutes Rekordhoch gestiegen. Wie die Behörden mitteilen, wurden binnen 24 Stunden 780 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Es ist bereits das sechste Mal seit Anfang Juli, dass Russland eine neue Rekordzahl bei den Corona-Toten verzeichnet. Manche Experten sagen jedoch, die offiziellen Angaben zu den Corona-Todesfällen seien zu niedrig - da beispielsweise nur solche Toten gezählt würden, bei denen sich das Coronavirus als primäre Todesursache nachweisen lasse. Derzeit breitet sich in Russland die hochansteckende Delta-Variante des Virus in rasantem Tempo aus. Am Dienstag wurden 24.702 neue Infektionsfälle erfasst. Das entspricht in etwa dem Niveau der Vortage. Seit Beginn der Pandemie gab es in Russland laut den amtlichen Statistiken insgesamt mehr als 5,8 Millionen Infektions- und knapp 144.500 Todesfälle. Der Kampf gegen die Pandemie wird den russischen Behörden durch die in der Bevölkerung weitverbreitete Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erschwert. Präsident Wladimir Putin appellierte deshalb kürzlich an die Bürger, "auf die Experten zu hören" statt auf Gerüchte. Nach Angaben der Website "Gogow", die angesichts fehlender landesweiter Statistiken Daten aus den russischen Regionen zusammenträgt, waren bis Dienstag lediglich 13 Prozent der 146 Millionen Landeseinwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Umfrage wollen sich 54 Prozent der Bürger nicht impfen lassen.

+++ 15:35 Von der Leyen: Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in der EU vollständig geimpft +++
In der EU ist mittlerweile mehr als die Hälfte aller Erwachsenen vollständig gegen Covid-19 geimpft, teilt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel mit. Zugleich ermuntert die Politikerin noch einmal alle Impfskeptiker, sich immunisieren zu lassen. Um sicher vor Virusvarianten zu sein und eine neue Infektionswelle zu vermeiden, sei es wichtig, sich impfen zu lassen, schrieb sie auf Twitter. Bereits am Wochenende hatte von der Leyen mitgeteilt, dass in der EU genügend Impfstoff ausgeliefert wurde, um bis Ende Juli mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig zu impfen. Dieses Ziel war im April ausgegeben worden. Nach Angaben aus der EU-Kommission leben in der EU rund 366 Millionen Menschen über 18 Jahre.

+++ 15:13 Australische Forscher stoppen Vermehrung des Coronavirus in infizierten Zellen +++
Australischen Wissenschaftlern ist es mithilfe einer Methode auf Grundlage der Gen-Schere Crispr gelungen, die Vermehrung des Coronavirus in einer infizierten Zelle zu stoppen. Dies geht aus einer in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlichten Studie hervor. Die Wissenschaftler nutzten eine Form der Gen-Schere Crispr, mit der gezielt Teile des Erbguts ausgeschnitten und ersetzt werden können. Für ihre Versuche unter Laborbedingungen setzten sie das Enzym Crispr/Cas13b ein. Dieses bindet bestimmte RNA-Sequenzen des Coronavirus und schaltet jenen Teil aus, den das Virus zur Vervielfältigung in der infizierten Zelle benötigt. "Sobald das Virus erkannt wird, wird das Crispr-Enzym aktiviert und zerschneidet das Virus", erklärt Sharon Lewin vom australischen Peter Doherty Institute for Infection and Immunity. Die Technik erwies sich auch bei Virusvarianten wie der Alpha-Mutante als wirksam. Bislang wurde die Methode jedoch nur unter Laborbedingungen getestet. Das Team hofft nun, sie auch an Tieren erproben zu können. Bislang gibt es nur wenige und auch nur teilweise wirksame Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19. "Wir brauchen immer noch bessere Behandlungen für Menschen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus sind", so Lewin.

+++ 14:55 Nach Ende der Maßnahmen: Britische Wissenschaftler prognostizieren bis zu 200 Tote täglich +++
Britische Ärzte warnen angesichts des weitgehenden Endes der Corona-Regeln in England vor "potenziell verheerenden Folgen". Der Chef der Ärztevereinigung BMA, Chaand Nagpaul, nennt das Vorhaben "unverantwortlich und - ehrlich gesagt - gefährlich". Nagpaul kritisiert vor allem Premierminister Boris Johnson. "Der Premierminister hat wiederholt die Bedeutung eines langsamen und vorsichtigen Vorgehens betont. Aber in Wirklichkeit wirft die Regierung alle Vorsicht in den Wind, indem sie alle Vorschriften auf einen Schlag aufhebt." Johnson hatte am Vortag angekündigt, am 19. Juli fast alle verbliebenen Corona-Regeln aufzuheben. Damit fallen Abstandspflicht und Maskenpflicht, Nachtclubs dürfen wieder öffnen, und für Veranstaltungen gibt es keine Zuschauerbeschränkungen mehr. Zwar bat Johnson mit Nachdruck die Bevölkerung darum, an Orten mit vielen Menschen weiter Masken zu tragen, und forderte Discos und Veranstalter auf, ihre Gäste mithilfe eines digitalen Impfpasses zu kontrollieren. Gesetzlich vorgeschrieben ist das aber nicht. Das wissenschaftliche Expertengremium Sage, das die Regierung berät, geht wegen der Lockerungen von mindestens 1000 Krankenhauseinweisungen sowie 100 bis 200 Toten täglich aus.

+++ 14:33 In Sachsen entfällt ab Freitag die Maskenpflicht beim Einkauf +++
In Sachsen soll die Maskenpflicht beim Einkaufen bei einer Wocheninzidenz von unter zehn entfallen. Die Regelung greife ab diesem Freitag mit der neuen Landesverordnung, kündigt Gesundheitsministerin Petra Köpping nach der Kabinettssitzung in Dresden an. Ein Mund-Nasen-Schutz muss aber weiter in Bus und Bahn sowie in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen getragen werden. Derzeit liegen alle Landkreise und Städte im Freistaat unter dem Schwellenwert von zehn wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

+++ 13:57 Weltgrößter Impfstoffhersteller will Sputnik in Massen produzieren +++
Russland hat mit dem weltgrößten Impfstoffhersteller in Indien ein Abkommen über die Herstellung von mehr als 300 Millionen Dosen Sputnik V pro Jahr geschlossen. Die ersten Dosen sollten dort im September produziert werden, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds Russlands RDIF mit. Der weltgrößte Impfstoffhersteller Serum Institute stellt bereits Astrazeneca-Impfstoff her. Bei der Auslieferung von Sputnik V hatte der Kreml bereits Lieferengpässe eingeräumt und nach weiteren Möglichkeiten gesucht, um Lieferversprechungen an viele Länder einhalten zu können.

+++ 13:38 Griechische Regierung verordnet weitreichende Impfpflicht +++
Die griechische Regierung hat eine weitreichende Impfpflicht und neue Auflagen für den Freizeitbereich angekündigt. So müssen sich in den kommenden Wochen alle Beschäftigten im Pflege- und Gesundheitssektor verpflichtend impfen lassen - andernfalls werden sie ohne Gehalt von ihrer Arbeit freigestellt. Auch Touristen sind betroffen, denn in geschlossenen Räume von Kinos, Theatern und Gastro dürfen künftig nur noch Geimpfte Platz nehmen. Außerdem gilt bis mindestens Ende August landesweit ein Tanzverbot. Man habe auf einen ruhigen Sommer gehofft, doch in den vergangenen zwei Wochen habe sich das Bild stark geändert, begründete Wirtschaftsminister Adonis Georgiadis die Maßnahmen. Die griechische Gesundheitsbehörde hatte nach einer Phase sehr niedriger Fallzahlen zuletzt täglich rund 2000 Neuinfektionen für die rund 11 Millionen Einwohner des Landes gemeldet.

+++ 13:14 Insider: Regierung will Kategorie der Risikogebiete abschaffen +++
Die Bundesregierung plant Insidern zufolge eine Änderung bei der Einreiseverordnung. Geplant sei, dass künftig jeder Einreisende unabhängig vom Verkehrsweg zu Luft, Wasser oder Land entweder eine Impfung oder einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen müsse, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Deshalb könne man die bisherige Einstufung von Ländern als einfache Risikogebiete dann fallenlassen, weil diese eben solche Negativtests vorschreiben. Die Einreiseverordnung läuft Ende des Monats aus und muss aktualisiert werden. Die Kategorien "Hochrisiko-Gebiet" und "Virus-Variantengebiet" mit Quarantäneauflagen sollen aber erhalten bleiben.

+++ 13:07 Sturm auf Impftermine in Frankreich +++
Nach der angekündigten Impfpflicht in Frankreich stürmen Hunderttausende die Termin-Seiten im Internet. Der Buchungsdienst Doctolib erklärte, es gebe eine Rekordnachfrage. "Fast eine Million Impftermine sind gebucht, was bedeutet, dass Tausende Leben gerettet werden", sagte Gesundheitsminister Olivier Veran im Sender BFM TV. Präsident Emmanuel Macron hatte angesichts auch in Frankreich wieder steigender Infektionszahlen am Montag gesagt, Einschränkung würden künftig vor allem Ungeimpfte treffen. Zudem wies er an, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen bis zum 15. September geimpft sein müssen. Eine Art Gesundheitspass werde künftig erforderlich sein, um größere Veranstaltungen oder auch Restaurants, Kinos oder Theater zu besuchen, kündigte Macron an.

+++ 12:51 PCR-Tests könnten für nicht Geimpfte wieder kostenpflichtig werden +++
Die Bundesregierung schließt derzeit aus, dass PCR-Tests für nicht Geimpfte wieder kostenpflichtig werden. Das betonen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn bei einem Besuch. "Aber ich will nicht ausschließen, dass der Punkt kommt, wo man darüber nachdenkt", sagt Spahn mit Blick auf Frankreich, wo Tests für nicht Geimpfte wieder kostenpflichtig sind. Merkel äußerte sich ähnlich wie Spahn, verwies aber darauf, dass viele Menschen sich aus unterschiedlichen Gründen derzeit nicht impfen lassen könnten.

+++ 12:40 Kanzlerin: "Tun alles, um neuen Lockdown zu verhindern" +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hält einen neuen Lockdown bei einer vierten Welle im Herbst nicht für zwingend. "Wir tun natürlich alles, um das zu verhindern", sagt Merkel bei der aktuellen Pressekonferenz in Berlin. Daher sei es wichtig, auch bei einer steigenden Impfquote die Hygieneregeln weiter einzuhalten und Innenräume regelmäßig zu lüften. Auch das Testen sei weiterhin wichtig. Die Entwicklung sei generell zwar positiv, "aber die Pandemie ist nicht vorbei", betont die Kanzlerin.

+++ 12:26 Merkel: "Es wird keine Impfpflicht geben" +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt eine Impfpflicht in jeglicher Form ab. "Wir haben nicht die Absicht, diesen Weg zu gehen", sagt Merkel mit Blick auf Frankreich, wo es eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen gibt. "Es wird keine Impfpflicht geben", betont Merkel. Eine solche Pflicht würde Vertrauen verspielen. Stattdessen gehe die Bundesregierung weiter den Weg, für das Impfen zu werben.

+++ 12:23 Merkel wirbt eindringlich fürs Impfen +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert an die Menschen in Deutschland, sich impfen zu lassen. "Die zentrale Frage ist, wie viele Menschen lassen sich impfen", sagt Merkel nach einem Besuch des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit Blick auf die wieder steigenden Infektionszahlen. "Je mehr geimpft sind, umso freier werden wir wieder sein", betont die Kanzlerin. Mit dem Impfen könne dann auch eine höhere Inzidenz besser bewältigt werden. "Die Pandemie hat uns allen gezeigt, dass wir wechselseitig verwundbar sind und wir alle aufeinander angewiesen sind", sagt Merkel. Alle, die noch unsicher seien, mahnt sie: "Eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch immer jemanden, der Ihnen nahesteht." Das RKI habe vorgerechnet, dass man für die über 90-Jährigen eine Impfquote von 90 Prozent brauche, da sei man mit 84 Prozent auf gutem Wege. Die Impfquote der zwölf- bis 59-Jährigen müsse bei mehr als 85 Prozent liegen.

+++ 11:51 Ohne Termin: Berlin startet mit Drive-in-Impfungen +++
Auf einem Ikea-Parkplatz in Berlin-Lichtenberg soll am Samstag das erste Berliner Drive-in-Impfzentrum öffnen. Sechs Wochen lang sollen dort täglich 2000 Impfdosen verabreicht werden, wie mehrere Berliner Medien berichten. Dabei ist sowohl eine Spur für Autofahrer als auch für Fußgänger geplant. Für die Impfung muss man sich nicht vorher anmelden. "Ich würde mich freuen, wenn andere Bezirke folgen und auch mitmachen würden", sagte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci gegenüber der Berliner Morgenpost. Auch in Neukölln steht ab sofort ein Impfmobil für den spontanen Piks gegen Corona bereit. Mit diesen niedrigschwelligen Angeboten soll in der Hauptstadt die Impfbereitschaft hochgehalten werden.

+++ 11:30 Corona-Fälle in Israel auf höchstem Stand seit März +++
Die Zahl der neuen Corona-Fälle ist in Israel auf den höchsten Stand seit Ende März geklettert. 730 neue Fälle seien binnen 24 Stunden gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Bei 1,3 Prozent der mehr als 55.000 Getesteten fiel das Ergebnis demnach positiv aus. Die Zahl der Schwerkranken blieb bei 45, es gab auch keine neuen Todesfälle. Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen und auch zweifach Geimpfte. Immungeschwächten Israelis wird inzwischen bereits eine dritte Impfdosis verabreicht. Von rund 80 Covid-Patienten in Krankenhäusern sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums weniger als die Hälfte nicht geimpft, von den 45 Schwerkranken 44 Prozent.

+++ 11:11 USA sehen "Booster"-Dosis für Vollgeimpfte als nicht nötig an +++
Das US-Gesundheitsministerium hält eine Corona-Auffrischimpfung bei vollständig Geimpften weiterhin nicht für nötig. Vertreter des Ministeriums trafen sich mit dem US-Pharmakonzern Pfizer, um Informationen über die neuesten vorläufigen Daten zu der Impfung zu erhalten und wollen mit dem Unternehmen im Gespräch bleiben, ob und wann künftig eine dritte Auffrischimpfung nötig ist, wie ein Sprecher sagte. Pfizer und sein deutscher Partner Biontech hatten Ende vergangener Woche angekündigt, vor dem Hintergrund der hochansteckenden Delta-Variante bei den Zulassungsbehörden in den USA und Europa innerhalb der nächsten Wochen die Genehmigung einer dritten Dosis als Booster-Impfung zu beantragen.

+++ 10:53 Brandenburg bleibt bei vollständig Geimpften Schlusslicht +++
Unter den Bundesländern liegt Bremen mit einem Anteil von 67,8 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen weiter an erster Stelle; bei den vollständig Geimpften behauptet das Saarland mit 47,2 Prozent seinen Spitzenplatz. Nur Sachsen hat die 50-Prozent-Marke bei den Erstgeimpften bislang nicht erreicht (49,9). Brandenburg ist bei den vollständig Geimpften mit 39,2 Prozent unverändert das Schlusslicht.

+++ 10:28 Spahn mahnt "kreative Impfaktionen" an - 48,8 Millionen Deutsche mindestens einmal geimpft +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt mehr Anstrengungen zum Voranbringen der Impfkampagne an: "Egal ob auf dem Markt- oder Sportplatz, vor Kirchen, Moscheen oder im Drive-In: Wichtig sind jetzt kreative Impfaktionen vor Ort, um Unentschlossene zu erreichen", twittert Spahn. Laut Impfmonitoring des Robert-Koch-Instituts kamen am Montag 448.345 Impfungen hinzu. Inzwischen wurden in Deutschland 82,4 Millionen Impfungen verabreicht. 48,8 Millionen Menschen oder 58,7 Prozent sind demnach mindestens einmal geimpft, 35,8 Millionen oder 43 Prozent haben die Zweitimpfung.

+++ 10:05 WHO und EMA: Herzmuskelentzündung als seltene Komplikation von mRNA-Impfstoffen aufgenommen +++
Bei einer Impfung mit den Corona-Vakzinen von Biontech oder Moderna besteht das seltene Risiko einer Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung - vor allem bei jüngeren, zumeist männlichen Personen. Das teilten die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Laut dem Pharmakovigilanzausschuss der EMA (PRAC), der die Sicherheit von Arzneimitteln innerhalb der EU bewertet und überwacht, können in Zusammenhang mit Impfungen mit den mRNA-Vakzinen in sehr seltenen Fällen Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Herzbeutelentzündungen (Perikarditis) vorkommen. Daher schlägt die EU-Behörde vor, die beiden Erkrankungen als neue Nebenwirkungen in die Fachinformationen beider Impfstoffe aufzunehmen. Die Einschätzung des PRAC beruht auf einer Analyse von 145 Fällen einer Myokarditis, die im Europäischen Wirtschaftsraum nach der Impfung mit dem Vakzin von Biontech aufgetreten waren. Nach der Verimpfung mit dem Wirkstoff von Moderna wurden 19 Fälle beobachtet.

+++ 09:41 Ifo-Umfrage: Weniger Firmen sehen Existenz durch Krise bedroht +++
Trotz der weiterhin prekären Lage in Branchen wie dem Gastgewerbe lässt die Existenznot deutscher Firmen in der abklingenden Pandemie nach. Wie aus der veröffentlichten Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts hervorgeht, sahen sich im Juni nur noch 14 Prozent der Unternehmen in einer existenzbedrohenden Situation, nach 18,7 Prozent im Februar. "Immer noch besonders gefährdet sind die Unternehmen der Veranstaltungsbranche mit 70,4 Prozent, vor den Reisebüros und -veranstaltern mit 68,0 Prozent", ergänzte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Im Einzelhandel sprachen im Juni nur noch 14,4 der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation, im Februar waren es noch 34,5 Prozent. "Hier hat sich die Lage aufgrund der Lockerungen seit Februar deutlich entspannt", sagt Wohlrabe. Auch im Gastgewerbe habe sich die Situation verbessert. Für mehr als die Hälfte der Betriebe sei sie jedoch weiterhin brenzlig. Restaurants und Gaststätten gaben dies zu 55,4 Prozent an (Februar: 72,3 Prozent). In der Beherbergung waren im Juni 52,1 Prozent um ihre Existenz besorgt (Februar: 82,3 Prozent), im Verarbeitenden Gewerbe waren es lediglich 6,6 Prozent.

+++ 09:19 Ethikratsvorsitzende: Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen unnötig +++
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hält eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen in Deutschland für unnötig. Im ZDF-"Morgenmagazin" wies Buyx darauf hin, dass der Ethikrat zwar ganz vorsichtig erklärt habe, unter bestimmten Umständen könnte man über solche berufsbezogenen, sehr eng begrenzten Impfpflichten nachdenken. "Allerdings würde ich sagen, dass diese Umstände gar nicht zutreffen", betonte sie. Erstens gebe es für die meisten vulnerablen - also besonders gefährdeten - Gruppen andere Möglichkeiten zum Schutz. "Und: Wir haben viel bessere Impfraten bei den unterschiedlichen Berufsgruppen als beispielsweise in Frankreich. Beim Gesundheitspersonal und bei den Lehrerinnen und Lehrern haben wir wirklich super Impfraten. Deswegen glaube ich, brauchen wir das gar nicht."

+++ 08:58 Bad Tölz-Wolfratshausen weist deutschlandweit höchste Inzidenz auf +++
Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist die bayerische kreisfreie Stadt Hof nicht mehr die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge belegt den ersten Platz nun der bayerische Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit einem Wert von 24,2 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Dahinter folgen Düsseldorf (NRW) und Hof mit 24,0. 38 der 412 Regionen gelten aktuell als "coronafrei" (Sieben-Tage-Inzidenz bei 0,0).

+++ 08:45 SPD-Generalsekretär Klingbeil lehnt Impfpflicht ab +++
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat sich deutlich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. "Ich halte eine Impfpflicht in Deutschland für falsch, aber wir müssen die Impfbereitschaft erhöhen", sagt er im ntv-"Frühstart". Man müsse nun kreative Wege finden, um die Menschen zu erreichen und zu überzeugen, dass Impfen der Weg aus der Krise sei. Als Beispiel nennt er den Einsatz von mobilen Impfteams und ein Angebot von Impfungen an Urlaubsorten. Mit Blick auf den Beginn des neuen Schuljahrs nach den Sommerferien fordert er am Präsenzunterricht festzuhalten. "Das heißt aber wir müssen nochmal gesondert mit Lehrerinnen und Lehrern über das Impfen sprechen und Schülerinnen und Schülern ein Impfangebot machen", sagt Klingbeil. Auch mit der Ständigen Impfkommission müsse man nochmal diskutieren, dass sie ihre Empfehlung überarbeite. "Wir brauchen ein Impfangebot für junge Menschen." Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:26 Söder fordert "Impfen to go" für Jüngere +++
Im Kampf gegen das Coronavirus hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine ungebremste Impfkampagne angemahnt. "Nichts anderes als Impfen hilft", sagt der CSU-Chef im Deutschlandfunk. Dabei müssten nun vordringlich die jüngeren Menschen zwischen zwölf und 30 Jahren erreicht werden, nachdem die über 60-Jährigen in weiten Teilen geimpft seien. Ihnen müssten niedrigschwellige Angebote vor Ort gemacht werden - "sozusagen Impfen to go oder Drive-In-Impfen." Eine Abkehr von der Inzidenz als Leitwert für Corona-Maßnahmen lehnte Söder derweil ab. "Ohne Inzidenz wird es nicht gehen", denn die Inzidenz sei ein juristisch und auch medizinisch nachvollziehbarer Begriff. Allerdings könne mit den Impffortschritten der Inzidenzwert sicher höher sein, bis Maßnahmen ergriffen werden. Zudem müssten auch andere Werte wie die Krankenhausbelegungen einbezogen werden.

+++ 08:01 Pandemie-Frust: Forscher fordert mehr Freiräume für Jugend +++
Der Berliner Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat im zweiten Pandemie-Sommer mehr Freiräume für junge Leute gefordert - auch nachts. "Das ist sehr, sehr einfallslos, was viele Städte und Kommunen da bisher auf die Reihe bekommen haben", sagte Hurrelmann. Noch deutlich mehr als andere Altersgruppen seien Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 22 Jahren am Ende ihrer Geduld. "Das ist eine Lebensphase, in der man raus muss, in der man sich erproben muss, Räume erobern." Viele Jugendliche wollten endlich wieder ein freies Leben führen und sich so benehmen und bewegen können wie es für ihre Alter angemessen sei. Hurrelmann regte an, Plätze für Aktivitäten freizugeben und vorher die Anwohner zu informieren. "Da lässt sich ja dann sagen: Nehmt Rücksicht auf die Jugend, sie hat auch Rücksicht auf euch genommen. Und darum geben wir hier jetzt mal für ein paar Tage eine Sondergenehmigung." Viele fühlten sich immer noch eingesperrt und hätten das Gefühl, gar nicht richtig leben zu können. Bei bis zu einem guten Drittel könnten deshalb Frust und Ohnmachtsgefühle auch in Randale und Aggressionen umschlagen. Diese Gruppe sei seit dem vergangenen Sommer nach aktuellen Studien größer geworden, sagte Hurrelmann.

+++ 07:32 Maas vor USA-Reise: Staaten müssen effizient zusammenarbeiten +++
Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie für eine stärkere internationale Zusammenarbeit ausgesprochen. "Wir müssen jede Chance nutzen, die sich bietet, um die Pandemie einzudämmen", erklärte der SPD-Politiker vor seiner Abreise in die USA. "Das bedeutet in der Praxis, dass wir als Staaten effizient miteinander zusammenarbeiten müssen, kontinuierlich Lieferketten verbessern und größere Produktionskapazitäten aufbauen, die es uns erlauben, weltweit noch mehr hochwertigen Impfstoff herzustellen." Ohne weltweite Solidarität bei der Impfstoffverteilung werde Delta "nicht die letzte Variante gewesen sein, die wir besiegen müssen", warnte er. Maas wird am Dienstag in der Industriestadt Detroit im Bundesstaat Michigan erwartet, wo er laut einer Sprecherin die Produktionsstätte eines großen Impfstoffherstellers besucht.

+++ 07:08 Olympisches Dorf öffnet in Tokio - Sorge wegen Pandemie bleibt +++
Zehn Tage vor Beginn der Olympischen Spiele hat das Athletendorf in Tokio geöffnet. Der normalerweise fröhliche Countdown-Beginn wurde überschattet von der andauernden Sorge vieler Menschen im Gastgeberland vor einer Ausbreitung des Coronavirus durch das Mega-Sportspektakel. Am Vortag war der nunmehr vierte Notstand in der Olympia-Stadt in Kraft getreten und wird bis vorläufig zum 22. August - also bis nach Ende der Spiele - andauern. Rund 18.000 Athleten und Offizielle werden in den 21 Gebäuden innerhalb des 44 Hektar großen Olympischen Dorfes in der Bucht von Tokio wohnen. Immer mehr Delegationen sind bereits in Japan angekommen, bis Ende dieser Woche werden es voraussichtlich mehr als 2200 Teilnehmer sein. Es wurden bereits zwei Mitglieder des Teams aus Uganda, ein serbischer Athlet und ein Mitglied der israelischen Delegation positiv auf das Virus getestet.

+++ 06:40 NRW baut Astrazeneca-Bestände ab und will spenden statt wegwerfen +++
Nordrhein-Westfalen baut seine Lagerbestände des kaum noch nachgefragten Corona-Impfstoffs von Astrazeneca ab. Es sei geplant, die Reserve im Landeslager bis zum Monatsende zunächst um bis zu 20.000 auf dann gut 900.000 Dosen zu verkleinern, teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage mit. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von der CDU hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Lagerbestände mitsamt Verfallsdaten erfassen zu lassen, damit keine Impfstoffe weggeworfen werden müssen. Auch, wenn hierzulande viele Menschen Astrazeneca bedauerlicherweise nicht mehr haben wollten, gebe es weltweit noch Millionen, die gar keine Vakzine zur Verfügung hätten, so Laumann. Daher sei es nicht verantwortbar, Dosen verfallen zu lassen.

+++ 06:10 Fechner: Inzidenzwert reicht für Entscheidung über Schutzmaßnahmen nicht aus +++
Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, will eine Abkehr vom Inzidenzwert in der Corona-Politik im Infektionsschutzgesetz verankern. "Wir sagen seit Monaten, dass der Inzidenzwert als alleiniges Kriterium für die Verhängung oder Aufhebung von Corona-Schutzmaßnahmen nicht ausreicht", sagte Fechner der "Welt". Eine entsprechende Änderung müsse noch vor Ende der Legislaturperiode vorgenommen werden, um neben dem Inzidenzwert weitere Kriterien für Coronaeinschränkungen zu berücksichtigen, forderte der SPD-Politiker.

+++ 05:29 Knappe Mehrheit der Bundesbürger will weiter digital arbeiten +++
Etwas mehr als die Hälfte der Bundesbürger will laut einer Forsa-Umfrage weiter digital arbeiten. Von den Befragten ab 18 Jahren gaben 51 Prozent an, dass sie auch nach dem Ende der Corona-Pandemie Homeoffice und Videokonferenzen nutzen werden, heißt es in einer Mitteilung der Initiative "Deutschland - Land der Ideen", die die Umfrage gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in Auftrag gegeben hatte. Unter den 30- bis 44-Jährigen seien sogar 71 Prozent dieser Ansicht.

+++ 04:52 Washington Monument nach sechs Monaten wieder für Besucher zugänglich +++
Im Zuge der Lockerungen der Corona-Maßnahmen in der US-Hauptstadt wird das Washington Monument zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder für Besucher zugänglich sein. Der berühmte Riesenobelisk in der Nähe des Weißen Hauses öffnet in dieser Woche, wie die für Monumente zuständige Behörde National Park Service mitteilte. Für den Zutritt zu dem 169 Meter hohen Obelisken gilt eine Maskenpflicht. Außerdem müssen Besucher ihre Tickets vorher online reservieren. Das Washington Monument wurde 1886 zu Ehren des ersten US-Präsidenten George Washington erbaut.

+++ 04:13 Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 6,5 +++
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiterhin leicht an. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilt, liegt die Inzidenz bei 6,5. Am vergangenen Dienstag waren es noch 4,9. Die Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Laut RKI wurden zudem binnen 24 Stunden insgesamt 646 Corona-Neuinfektionen sowie 26 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 3.737.135, insgesamt wurden 91.259 Corona-Tote gemeldet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

+++ 03:32 Wirtschaftsminister Altmaier mahnt zur Vorsicht bei Lockerungen +++
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mahnt zur Vorsicht bei künftigen Lockerungsschritten. Ein weiterer Lockdown "wäre das Schlechteste überhaupt und muss auf jeden Fall vermieden werden", sagt der CDU-Politiker der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". Deshalb sehe er mit Sorge, dass die Disziplin nachlasse, in geschlossenen Räumen Masken zu tragen und dass der Abstand bei vielen Veranstaltungen schon wieder sehr gering werde. "Ich glaube, dass wir alle gut beraten sind, die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen."

+++ 02:57 DIVI-Chef: "Haben es selbst in der Hand, wie sich eine vierte Welle entwickelt" +++
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, ist verhalten optimistisch, was die Verhinderung einer möglichen schweren vierten Corona-Welle in Deutschland angeht. "Sollten die Infektionsraten sprunghaft ansteigen und ungebremst anwachsen, werden wir auch wieder eine deutliche Zunahme an schwer kranken Patienten erleben, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Denn wir dürfen eben nicht vergessen: 40 Millionen Menschen in Deutschland sind eben noch nicht geimpft", sagt Marx der "Rheinischen Post". Der Mediziner empfiehlt deshalb, die sogenannten AHA-Regeln weiter zu beachten. "Vollständig impfen, Abstand, testen, Maske tragen. Diese Maßnahmen schützen uns alle. Wir haben es wirklich selbst in der Hand, ob und wie sich eine vierte Welle entwickeln kann."

+++ 02:06 Lehrerverband fordert Vorbereitungen für Wechselunterricht +++
Der Deutsche Lehrerverband fordert Bund und Länder mit Blick auf die Delta-Variante auf, sich auf eine erneute Phase des Wechselunterrichts an den Schulen im Herbst vorzubereiten. "Das Szenario eins, von dem wir alle hoffen, dass es Wirklichkeit wird, heißt vollständiger Präsenzunterricht mit einer Sicherheitsphase von mehreren Wochen, wo weiterhin erhöhte Gesundheitsschutzmaßnahmen gelten", sagt Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es werde aber nicht ausreichen, um eine vierte Welle zu verhindern, weil sich die Delta-Variante auch außerhalb der Schulen durch Kontakte ungeimpfter Jugendlicher untereinander verbreiten werde. Deshalb dürfe auch eine "erneute Phase des Wechselunterrichts", bei der Vorbereitung auf das nächste Schuljahr nicht fehlen. Alle Schulen, die noch über kein schnelles Internet verfügen, sollen daher in den Ferienmonaten damit ausgestattet werden.

+++ 01:17 Mehr als 159 Millionen US-Bürger vollständig geimpft +++
In den USA sind inzwischen mehr als 159 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 334 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr als 184 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.

+++ 00:19 Chef der Krankenhausgesellschaft warnt vor dem Begriff "vierte Welle" +++
Der Vorstandvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, warnt vor Alarmismus um eine mögliche vierte Corona-Welle. "Den Begriff vierte Welle sehe ich kritisch. Das sorgt bei den Bürgern nur für die Angst, dass mit steigenden Fallzahlen die Intensivstationen wieder mit Covid-Patienten volllaufen - dank der Impfung wird das aber nicht der Fall sein," sagte Gaß der "Bild"-Zeitung. Gaß erwartet steigende Infektionszahlen im Herbst, "eine Gefahr für das Gesundheitssystem ist das aber nicht". Infektionen, schwere Erkrankungen und Todesfälle hätten sich zunehmend entkoppelt. "Wir erwarten bei gleicher Inzidenz viel weniger Corona-Patienten in den Kliniken."

+++ 23:28 Johnson & Johnson: Sprechen mit FDA über Nebenwirkung von Impfung +++
Johnson & Johnson ist eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über das neurologische Krankheitsbild Guillain-Barre-Syndrom nach einer Impfung mit seinem Mittel. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Syndrom auftrete, sei sehr gering, teilt Johnson & Johnson mit. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass die FDA einen neuen Warnhinweis bei dem Mittel Janssen des US-Konzerns veröffentlichen werde. Bei dem Guillain-Barre-Syndrom handelt es ich eine seltene Autoimmun-Krankheit, bei der das Nervensystem angegriffen wird.

+++ 22:30 Mindestens 20 Tote bei Großbrand auf Corona-Station im Irak +++
Bei einem Großbrand auf einer Corona-Station in der südirakischen Stadt Nasiriyya sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauere an, teilt ein Sprecher der Gesundheitsbehörden mit. Den Angaben zufolge hat die Station 60 Betten. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 22:13 Zahl der Covid-Patienten in Portugals Krankenhäusern steigt sprunghaft +++
In Portugal ist die Zahl der Krankenhauspatienten mit Covid-19 deutlich angestiegen. Erstmals seit Ende März liegt dieser Wert wieder über 700. Er sei innerhalb eines Tages um 57 auf 729 geklettert, teilen die Gesundheitsbehörden in Lissabon mit. Prozentual betrachtet seien die Zahlen der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern sowie jenen auf Intensivstationen so stark angestiegen wie seit Februar nicht mehr. In Portugal verschlechtert sich die Corona-Lage bereits seit vielen Wochen. Am Montag meldeten die Behörden in dem Land mit rund 10,3 Millionen Einwohnern 1782 Neuinfektionen und acht Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz, die vor gut einem Monat noch bei 55 lag, stieg den amtlichen Angaben zufolge innerhalb eines Tages von 272 auf 315.

+++ 21:50 Inzidenz in Katalonien bei 450 - Gastronomie und Kultur schließen künftig um 0.30 Uhr +++
Zur Eindämmung der schon seit Tagen rasant steigenden Infektionszahlen schränkt der spanische Corona-Hotspot Katalonien nächtliche Aktivitäten weiter ein. Restaurants, Bars, Kultur- und Sportlokale sowie alle anderen Betriebe müssen in der Region mit der Metropole Barcelona und einer knapp 600 Kilometer langen Küste künftig ab 0.30 Uhr schließen. Die Maßnahme werde "morgen oder übermorgen in Kraft treten", sagt die Sprecherin der Regionalregierung, Patricia Plaja. Neben anderen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sollen Treffen von mehr als zehn Personen sowohl im privaten wie im öffentlichen Raum untersagt werden. Strände und Plätze sollen zudem zwischen 0.30 Uhr in der Nacht und 6.00 Uhr morgens gesperrt werden. Einige dieser Maßnahmen müssten noch vom Oberlandesgericht Kataloniens gebilligt werden, da "Grundrechte verletzt werden", sagt Plaja. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kletterte in Katalonien zuletzt auf gut 448. Zum Vergleich: In ganz Spanien lag dieser Wert zuletzt bei knapp 200, auf den Balearen bei 153. Erst vor einer Woche hatte die katalanische Regionalregierung eine Schließung der Innenbereiche aller nächtlichen Vergnügungslokale beschlossen. Die Zahlen stiegen aber trotzdem weiter. Ungeachtet der besorgniserregenden Lage sind die Strände, aber auch Hotels, Kneipen und Läden in Barcelona und anderen Küstengemeinden dieser Tage zum Teil überfüllt, wie Medien berichteten.

+++ 21:21 Griechenland sperrt Ungeimpfte aus Innenräumen von Restaurants aus +++
In Griechenland dürfen sich die Menschen, laut griechischem Premier Kyriakos Mitsotakis, künftig nur noch in den Innenräumen von Gastronomie- und Kulturbetrieben aufhalten, wenn sie gegen Corona geimpft sind. Beschäftigte im Gesundheitssektor und in der Altenpflege müssen sich zudem künftig verpflichtend impfen lassen - sonst können sie von ihrer Arbeit freigestellt werden. "Wir werden das Land wegen der Haltung einiger nicht wieder schließen", sagt der Premier bei einer Fernsehansprache. Die Patienten auf den Intensivstationen seien "zu 99 Prozent nicht geimpft", begründet Mitsotakis die Maßnahme. Griechenland sehe sich wie auch andere Länder einer doppelten Bedrohung ausgesetzt: Der aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus und ungeimpften Menschen. "Dabei ist nicht Griechenland gefährdet, sondern die Ungeimpften sind es", so Mitsotakis. Die Impfpflicht gilt künftig auch für alle Wehrpflichtigen. Die Zahl der Neuinfektionen war in Griechenland in den vergangenen zehn Tagen nach umfassenden Lockerungen in die Höhe geschnellt. Die Ursache sehen die Corona-Experten vor allem im Nachtleben und bei feiernden Jugendlichen. Am 11. Juli lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Griechenland bei 119,8.

+++ 20:55 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 366 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.736.794 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 366 neue Fälle hinzu. Das sind 125 neu gemeldete Fälle mehr als am vergangenen Montag (+51,9 Prozent). Damals waren es 241 Fälle. Hinweis: In den am heutigen Montag neu gemeldeten Fallzahlen sind auch die Sonntagswerte aus Sachsen enthalten, da Sachsen gestern keine Zahlenupdates publiziert hat - der Zuwachs an neuen Fällen von Samstag bis Montag betrug allerdings insgesamt nur 17 Fälle, von daher ist die Verzerrung sehr klein.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 8 auf 91.236. Am Montag der vergangenen Woche waren es ebenfalls 8. Als aktuell infiziert gelten rund 10.409 Personen.

Die Ansteckungsrat (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut aktuell mit 1,29 (Vortag unkorrigiert: 1,30) Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,15 (Vortag unkorrigiert: 1,22).

Die gemeldeten neuen Fälle gemessen an der Einwohnerzahl der Bundesländer sind aktuell allgemein sehr niedrig (Maximum 1,0).

Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.

Die Entwicklungen des Vortags können Sie hier lesen.

Quelle: ntv.de, mau/chf/hek/dpa/AFP/rts

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