Mehr als 50 Tote im Südirak Feuer auf Corona-Station zerstört Klinik
13.07.2021, 02:00 Uhr
Rauchschwaden und Flammen am Imam al-Hussein Lehrkrankenhaus im irakischen Nassirija.
(Foto: picture alliance / AA)
Erneut kommt es zu einem folgenschweren Krankenhaus-Brand im Irak. Mehr als 60 Menschen sterben. Das Feuer brach wohl zuerst in der Corona-Station der Klinik aus - Auslöser soll die Explosion einer Sauerstoffflasche gewesen sein.
Wenige Monate nach einem verheerenden Brand in einem irakischen Krankenhaus sind bei einer ähnlichen Tragödie im Land erneut Dutzende Menschen ums Leben gekommen: In Nassirija im Südirak starben 64 Menschen bei einem Feuer im Imam al-Hussein Lehrkrankenhaus. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauere an, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörden, Haidar al-Samili. Etwa 100 weitere Menschen wurden demnach verletzt, einige von ihnen schwer. Aus Krankenhauskreisen hieß es, das Feuer sei durch die Explosion einer Sauerstoffflasche ausgelöst worden.
Das Krankenhaus lag in verkohltem Schutt, nachdem der Brand gelöscht wurde. Das Feuer brach ersten Erkenntnissen zufolge in einem Teil der Klinik aus, der in der Corona-Pandemie zur Isolierung von Covid-Patienten gebaut wurde. Die Menschen seien an schweren Verbrennungen gestorben, sagte al-Samili, der die Gesamtzahl der Betten auf der Corona-Station zunächst mit 60 angab und später auf 70 korrigierte. 16 Patienten hätten aus der brennenden Station gerettet werden können. Zunächst war von 41 Todesopfern und fünf Verletzten die Rede gewesen.
Erst im April waren 82 Menschen ums Leben gekommen, nachdem in einer Klinik in der irakischen Hauptstadt Bagdad ein Feuer ausbrach. Dort war in einer Station für Corona-Patienten laut Berichten eine Sauerstoffflasche explodiert.
Dringlichkeitssitzung der Regierung
Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi hielt eine Dringlichkeitssitzung mit mehreren Ministern und Sicherheitsbeamten ab, um die Ursachen für den Brand zu untersuchen. Einige der Minister und Beamten wurden in Nassirija erwartet. Die Leiter von Gesundheitsbehörde, Krankenhaus und dem Zivilschutz in der Provinz wurden von ihrem Dienst suspendiert. Al-Kasimi wies Provinzen in der Region auch an, medizinische Hilfe nach Dhi Kar zu schicken.
Im Irak wurden bisher rund 1,4 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Impfungen kommen dort nur langsam voran. Der Statistik-Website Our World in Data zufolge haben weniger als zwei Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/AFP