Coronavirus-Liveticker +++ 23:28 Johnson & Johnson: Sprechen mit FDA über Nebenwirkung von Impfung +++
13.07.2021, 02:08 UhrJohnson & Johnson ist eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über das neurologische Krankheitsbild Guillain-Barre-Syndrom nach einer Impfung mit seinem Mittel. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Syndrom auftrete, sei sehr gering, teilt Johnson & Johnson mit. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass die FDA einen neuen Warnhinweis bei dem Mittel Janssen des US-Konzerns veröffentlichen werde. Bei dem Guillain-Barre-Syndrom handelt es ich eine seltene Autoimmun-Krankheit, bei der das Nervensystem angegriffen wird.
+++ 22:30 Mindestens 20 Tote bei Großbrand auf Corona-Station im Irak +++
Bei einem Großbrand auf einer Corona-Station in der südirakischen Stadt Nasiriyya sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauere an, teilt ein Sprecher der Gesundheitsbehörden mit. Den Angaben zufolge hat die Station 60 Betten.
+++ 22:13 Zahl der Covid-Patienten in Portugals Krankenhäusern steigt sprunghaft +++
In Portugal ist die Zahl der Krankenhauspatienten mit Covid-19 deutlich angestiegen. Erstmals seit Ende März liegt dieser Wert wieder über 700. Er sei innerhalb eines Tages um 57 auf 729 geklettert, teilen die Gesundheitsbehörden in Lissabon mit. Prozentual betrachtet seien die Zahlen der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern sowie jenen auf Intensivstationen so stark angestiegen wie seit Februar nicht mehr. In Portugal verschlechtert sich die Corona-Lage bereits seit vielen Wochen. Am Montag meldeten die Behörden in dem Land mit rund 10,3 Millionen Einwohnern 1782 Neuinfektionen und acht Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz, die vor gut einem Monat noch bei 55 lag, stieg den amtlichen Angaben zufolge innerhalb eines Tages von 272 auf 315.
+++ 21:50 Inzidenz in Katalonien bei 450 - Gastronomie und Kultur schließen künftig um 0.30 Uhr +++
Zur Eindämmung der schon seit Tagen rasant steigenden Infektionszahlen schränkt der spanische Corona-Hotspot Katalonien nächtliche Aktivitäten weiter ein. Restaurants, Bars, Kultur- und Sportlokale sowie alle anderen Betriebe müssen in der Region mit der Metropole Barcelona und einer knapp 600 Kilometer langen Küste künftig ab 0.30 Uhr schließen. Die Maßnahme werde "morgen oder übermorgen in Kraft treten", sagt die Sprecherin der Regionalregierung, Patricia Plaja. Neben anderen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sollen Treffen von mehr als zehn Personen sowohl im privaten wie im öffentlichen Raum untersagt werden. Strände und Plätze sollen zudem zwischen 0.30 Uhr in der Nacht und 6.00 Uhr morgens gesperrt werden. Einige dieser Maßnahmen müssten noch vom Oberlandesgericht Kataloniens gebilligt werden, da "Grundrechte verletzt werden", sagt Plaja. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kletterte in Katalonien zuletzt auf gut 448. Zum Vergleich: In ganz Spanien lag dieser Wert zuletzt bei knapp 200, auf den Balearen bei 153. Erst vor einer Woche hatte die katalanische Regionalregierung eine Schließung der Innenbereiche aller nächtlichen Vergnügungslokale beschlossen. Die Zahlen stiegen aber trotzdem weiter. Ungeachtet der besorgniserregenden Lage sind die Strände, aber auch Hotels, Kneipen und Läden in Barcelona und anderen Küstengemeinden dieser Tage zum Teil überfüllt, wie Medien berichteten.
+++ 21:21 Griechenland sperrt Ungeimpfte aus Innenräumen von Restaurants aus +++
In Griechenland dürfen sich die Menschen, laut griechischem Premier Kyriakos Mitsotakis, künftig nur noch in den Innenräumen von Gastronomie- und Kulturbetrieben aufhalten, wenn sie gegen Corona geimpft sind. Beschäftigte im Gesundheitssektor und in der Altenpflege müssen sich zudem künftig verpflichtend impfen lassen - sonst können sie von ihrer Arbeit freigestellt werden. "Wir werden das Land wegen der Haltung einiger nicht wieder schließen", sagt der Premier bei einer Fernsehansprache. Die Patienten auf den Intensivstationen seien "zu 99 Prozent nicht geimpft", begründet Mitsotakis die Maßnahme. Griechenland sehe sich wie auch andere Länder einer doppelten Bedrohung ausgesetzt: Der aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus und ungeimpften Menschen. "Dabei ist nicht Griechenland gefährdet, sondern die Ungeimpften sind es", so Mitsotakis. Die Impfpflicht gilt künftig auch für alle Wehrpflichtigen. Die Zahl der Neuinfektionen war in Griechenland in den vergangenen zehn Tagen nach umfassenden Lockerungen in die Höhe geschnellt. Die Ursache sehen die Corona-Experten vor allem im Nachtleben und bei feiernden Jugendlichen. Am 11. Juli lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Griechenland bei 119,8.
+++ 20:55 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 366 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.736.794 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 366 neue Fälle hinzu. Das sind 125 neu gemeldete Fälle mehr als am vergangenen Montag (+51,9 Prozent). Damals waren es 241 Fälle. Hinweis: In den am heutigen Montag neu gemeldeten Fallzahlen sind auch die Sonntagswerte aus Sachsen enthalten, da Sachsen gestern keine Zahlenupdates publiziert hat - der Zuwachs an neuen Fällen von Samstag bis Montag betrug allerdings insgesamt nur 17 Fälle, von daher ist die Verzerrung sehr klein.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 8 auf 91.236. Am Montag der vergangenen Woche waren es ebenfalls 8. Als aktuell infiziert gelten rund 10.409 Personen.
Die Ansteckungsrat (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut aktuell mit 1,29 (Vortag unkorrigiert: 1,30) Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,15 (Vortag unkorrigiert: 1,22).
Die gemeldeten neuen Fälle gemessen an der Einwohnerzahl der Bundesländer sind aktuell allgemein sehr niedrig (Maximum 1,0).
Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.
+++ 20:20 Frankreich führt Impfpflicht für Gesundheitspersonal ein +++
Frankreich führt die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal ein. Präsident Emmanuel Macron bestätigt in einer Fernsehansprache, die Impfpflicht für alle Beschäftigten des Gesundheits- und Betreuungswesens. Ab 15. September werde kontrolliert, ob die Beschäftigten geimpft seien. Zudem kündigt Macron an, dass wer künftig am öffentlichen Leben teilnehmen wolle, geimpft oder getestet sein müsse. Das gilt dann für Theater, Kinos, auf Konzerten oder an öffentlichen Plätzen.
+++ 20:00 Länder sollen mit Impfauffrischungen warten, fordert die WHO +++
Die Weltgesundheitsorganisation WHO appelliert an die Länder, noch keine Auffrischungsimpfungen zu bestellen. Es gebe noch genug Nationen, die bislang noch nicht genügend Impfstoffe bekommen hätten, um ihre Bevölkerung oder das medizinische Personal zu schützen, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stiegen wieder und die ansteckendere Delta-Variante dominiere zunehmend. In Kürze würde sie das Infektionsgeschehen weltweit beherrschen. Noch habe die Organisation auch keine Beweise, dass eine Auffrischungsimpfung nötig sei, sagt ein WHO-Vertreter.
+++ 19:15 WHO: Bilder der Fußball-EM behindern Corona-Maßnahmen in ärmeren Ländern +++
Die Bilder von Fan-Massen rund um das Finale der Fußball-EM behindern aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Kampf gegen die Pandemie. Während in Europa schon relativ viele Menschen gegen Covid-19 geimpft sind, seien Hunderte Millionen in anderen Regionen noch nicht geschützt, sagte WHO-Notfallkoordinator Mike Ryan in Genf. Die Menschen dort würden den EM-Trubel sehen und denken, "Wow, die in Europa haben viel Spaß", sagte er bei einer Pressekonferenz. Dies mache es schwieriger, Menschen in ärmeren Regionen ohne Impfstoff-Zugang dazu zu bewegen, sich weiterhin an Corona-Maßnahmen zu halten. "Die Realität ist, dass der Großteil der Welt noch nicht zur Normalität zurückkehren kann. Es ist wirklich wichtig, dass wir Solidarität zeigen", sagt er.
+++ 18:48 US-Regierung soll Einreisebeschränkungen für Europäer lockern +++
Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung fordert die US-Regierung auf, ihre in der Pandemie eingeführten harten Einreisebeschränkungen gegenüber Europäern aus dem Schengen-Raum zu lockern. Die EU habe sich längst wieder für US-Amerikaner geöffnet, sagt der CDU-Politiker Peter Beyer der Nachrichtenagentur Reuters. Europa sei der meistgeimpfte Kontinent, betont er. Der Austausch sei wichtig, weil deutsche Firmen hunderttausende Jobs in den USA sicherten. Die Amerikaner müssten verstehen: "Wenn der Austausch nicht mehr stattfindet, dann sind auch US-Jobs 'at stake'", stünden also auf dem Spiel so Beyer.
+++ 18:32 Johnson bestätigt Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen zum 19. Juli +++
Der britische Premierminister Boris Johnson fordert die Bevölkerung zu Vorsicht und Rücksichtnahme auf: "Diese Pandemie ist bei weitem nicht vorbei. Diese Krankheit gefährdet weiterhin Sie und Ihre Familien", sagt Johnson in London. Die Bevölkerung könne nicht einfach zum Leben wie vor der Corona-Pandemie zurückkehren. Dennoch bestätigt der Regierungschef, dass fast alle Corona-Regeln vom 19. Juli an aufgehoben werden sollen. Wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Die Regierung empfehle mit Nachdruck, an Orten mit vielen Menschen wie im öffentlichen Nahverkehr weiterhin Masken zu tragen, sagt Johnson. Außerdem bitte die Regierung Nachtclubs und andere Veranstaltungsorte darum, den Impfstatus ihrer Gäste und Besucher mithilfe eines digitalen Nachweises zu überprüfen. Eine gesetzliche Grundlage dafür gibt es dann aber nicht mehr.
+++ 18:03 Gericht hebt Quarantäne von Portugal-Rückkehrerin auf +++
Keine ungleiche Behandlung für Reiserückkehrer aus Portugal: Im Fall einer Urlauberin, die vier Tage vor der Herabstufung des Landes zum Hochinzidenzgebiet zurückkehrte, hat das Verwaltungsgericht in Frankfurt am Main eine behördlich angeordnete Quarantäne aufgehoben. Die Frau landete am 3. Juli in Deutschland und sollte sich für 14 Tage isolieren, wie das Gericht mitteilt. Portugal galt zu diesem Zeitpunkt noch als Virusvariantengebiet. Die Reisende musste sich demnach trotz vollständigen Corona-Impfschutzes und negativen PCR-Tests in Quarantäne begeben. Am 7. Juli wurde Portugal zum Hochinzidenzgebiet herabgestuft, womit die Quarantänepflicht für Reiserückkehrer entfiel. Laut Gericht hätte die Urlauberin die angeordnete Quarantäne gänzlich vermeiden können, wenn sie vier Tage länger im Urlaub geblieben wäre. Warum sie mit Blick auf den Infektionsschutz als "gefährlicher" einzustufen sei als ein wenige Tage später zurückgekehrter Reisender, sei nicht nachzuvollziehen, hieß es. Die Frau werde "ohne nachvollziehbaren Grund" ungleich behandelt, entschied das Gericht. Diese Ungleichbehandlung verstoße gegen das Grundgesetz. Das Verwaltungsgericht hob die Quarantäneanordnung daraufhin auf.
+++ 17:32 Israel startet Impfauffrischung von Immungeschwächten +++
Angesichts wieder steigender Corona-Infektionen beginnt Israel damit, Patienten mit einem geschwächten Immunsystem eine Auffrischungsimpfung zu verabreichen. Für eine rasche dritte Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer kommen nach Angaben des Gesundheitsministeriums alle in Frage, die eine Herz-, Lungen- und Nierentransplantation hinter sich haben, ebenso einige Krebspatienten. Es werde immer deutlicher, dass Patienten mit geschwächtem Immunsystem "nach zwei Impfdosen nicht ausreichend Antikörper entwickeln", erklärt das Ministerium. Das Sheba Medical Center in Tel Aviv verabreicht nach eigenen Angaben bereits mehreren Herztransplantations-Patienten die dritte Corona-Impfdose. Durch eine der schnellsten Impfkampagnen weltweit war es Israel zunächst gelungen, die Zahl der Neuansteckungen massiv zu reduzieren. Obwohl der Großteil der Erwachsenen inzwischen mit dem Impfstoff der deutschen Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer immunisiert wurde, nehmen die Fallzahlen wieder zu. Mitverantwortlich dafür ist die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus.
+++ 17:08 Bundeselternrat: Aus den Fehlern des vergangenen Sommers nichts gelernt +++
Der Bundeselternrat hat die Bundesregierung aufgefordert, zum Schutz vor Corona an allen Schulen Luftfilteranlagen einzubauen und sie nicht auf Klassen mit Kindern bis zwölf Jahre zu beschränken. "Wenn das nicht bis zum Beginn des neuen Schuljahres umgesetzt werden kann, müssen wenigstens größere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, damit die Schüler nicht noch einmal dem Modell des Wechselunterrichts ausgesetzt sind", sagt die stellvertretende Vorsitzende Ines Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Man ist jetzt dabei, die gleichen Fehler noch einmal zu machen. Scheinbar wurde aus den vergangenen Sommermonaten nichts gelernt, ansonsten wären doch entsprechende Vorbereitungen getroffen wurden. Die von der Bundesregierung nun endlich beschlossene Förderung für den Einbau von Luftfilteranlagen gilt lediglich für Kinder bis zwölf Jahren, wie kann das sein? Wir fordern den Einbau dieser Anlagen in allen Schulen", so Weber.
+++ 16:49 Am Flughafen Stuttgart kann man sich ohne Termin impfen lassen +++
Am Stuttgarter Flughafen eröffnet am Mittwoch ein Impfzentrum für Reisende. Menschen mit Flugtickets oder anderen Buchungsnachweisen können sich dort zu einem beliebigen Zeitpunkt vor ihrem Start ohne Voranmeldung immunisieren lassen, wie die baden-württembergische Landesregierung in Stuttgart mitteilt. Auch Impfungen unmittelbar vor Abflug seien spontan möglich. Aufgrund möglicher Wartezeiten sollten dann allerdings vier Stunden Zeitpuffer eingeplant werden. Das Stuttgarter Gesundheitsministerium wies zugleich darauf hin, dass ein optimaler Impfschutz erst nach zwei Impfungen im Abstand von mehreren Wochen besteht. Es sei deshalb empfehlenswert, sich vor einer etwaigen Reise "mit Vorlauf" immunisieren zu lassen. Dafür gebe es im Impfzentrum in der Messe Stuttgart neben dem Flughafen derzeit auch ausreichend freie Termine, hieß es. In Deutschland übersteigt das Angebot an Impfungen gegen Corona inzwischen die Nachfrage. Behörden verstärken daher ihre Anstrengungen, um Menschen durch niedrigschwellige spontane Impfungen an alltäglichen Orten besser zu erreichen.
+++ 16:27 Nächtliche Ausgangssperre in Bangkok verhängt +++
In Thailands Hauptstadt Bangkok und neun besonders betroffenen Provinzen sind am Montag neue Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Das südostasiatische Land kämpft derzeit mit einer dritten schweren Corona-Welle infolge der hochansteckenden Alpha- und Deltavarianten. Seit Beginn der Pandemie wurden nach Behördenangaben mehr als 345.000 Infektionsfälle und 2791 Todesopfer verzeichnet - der Großteil davon in der jüngsten, im April ausgebrochenen Corona-Welle. Für die mehr als zehn Millionen Menschen in Bangkok gilt nun eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 04.00 Uhr. Versammlungen mit mehr als fünf Teilnehmern sind untersagt, die öffentlichen Verkehrsmittel stellen ab 21.00 Uhr den Betrieb ein. Supermärkte, Restaurants, Banken, Apotheken und Elektronikgeschäfte in Einkaufszentren dürfen geöffnet bleiben, alle anderen Geschäfte müssen schließen. Die ersten Corona-Fälle der jüngsten Welle gehen auf Nachtclubs in Bangkok zurück, die häufig von der thailändischen Elite und Politikern besucht werden. Besonders betroffen von der Pandemie sind jedoch die armen Bevölkerungsschichten, vor allem die Bewohner der Slums von Bangkok, wo das Einhalten von Abstandsregeln nahezu unmöglich ist.
+++ 16:02 Mehr als 30 Menschen stecken sich in Karlsruher Club an - sechs der Infizierten vollständig geimpft +++
Im Karlsruher Club Topsy Turvy hat sich am 2. Juli vermutlich jeder fünfte Besucher mit dem Coronavirus angesteckt. Mittlerweile lassen sich insgesamt 34 Fälle auf den Abend zurückführen. Das teilt der erste Landesbeamte Knut Bühler auf Nachfrage der Badischen Neuesten Nachrichten mit. Mindestens 25 Menschen haben sich vor Ort bei einem der beiden infizierten Gäste angesteckt. Sieben weitere seien Infektionen der "zweiten Generation". Sechs Menschen seien positiv getestet worden, obwohl sie vollständig geimpft waren. Bei den Infektionen sei die Delta-Variante festgestellt worden, wie das Landratsamt ergänzt. Viele der Infizierten haben demnach Covid-typische Symptome, bisher seien jedoch keine schweren Krankheitsverläufe bekannt. Das Gesundheitsamt hat die Auswertung der händisch erfassten Kontaktdaten mittlerweile abgeschlossen - soweit sie vollständig waren. Offenbar kam es bei der Übermittlung der Daten an die Behörde zu einer Panne, die viel Zeit gekostet hat. "Das war schlampig gelagert, dabei ist die Zeit ein entscheidender Faktor", kritisiert Bühler. Jeder zweite der 120 Zettel sei nicht ohne weiteres verwertbar gewesen, weil Angaben fehlten oder falsch waren. Der öffentliche Aufruf, sich bitte zu melden, zeigt derweil offenbar Wirkung. 22 Gäste hätten das Gesundheitsamt kontaktiert, sich in Quarantäne begeben und ihre Arbeitgeber informiert, berichtet Bühler.
+++ 15:40 Myanmar bestellt fünf Millionen Dosen russischen Impfstoffs +++
Die Militärregierung in Myanmar will nach eigenen Angaben mit Hilfe von Russland die bisher schwerste Corona-Welle im Land bekämpfen. "Wir haben im Wesentlichen eine Vereinbarung mit Russland über die Produktion von fünf Millionen Impfdosen pro Jahr in Myanmar geschlossen", erklärt Junta-Sprecher Zaw Min Tun vor Journalisten. Ob es sich dabei um das russische Vakzin Sputnik V oder den Einzeldosis-Impfstoff Sputnik Light handelt, sagt er nicht. Im früheren Birma steigen rund fünf Monate nach dem Putsch der Generäle die Corona-Zahlen drastisch an. Es gibt kaum Impfstoff, zudem ist das Gesundheitssystem weitgehend zusammengebrochen. Myanmar ist seit dem Umsturz international weitgehend isoliert. Viele Ärzte und Pfleger weigern sich, für die neue Militärführung zu arbeiten. "Die Menschen in Myanmar sind in einer schlimmen Situation", sagte die Ärztin Myat Myat der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt keine richtige Gesundheitsversorgung, um dieser Pandemie zu begegnen." Insgesamt wurden in dem Land mit 54 Millionen Einwohnern bisher 192.000 Fälle und mehr als 3800 Tote in Verbindung mit Covid-19 bestätigt.
+++ 15:22 Bei der Lufthansa droht 1500 Piloten Corona-bedingt das Aus+++
Bei der florierenden Frachttochter Lufthansa Cargo konnten zahlreiche Flugausfälle nur knapp verhindert werden, nachdem die Piloten Corona-Sondervereinbarungen aufgekündigt hatten. Mit der Regelungsabsprache zu erweiterten Einsatzmöglichkeiten des Personals war der boomende Frachtverkehr erst ermöglicht worden. Unternehmen und Personalvertretung haben nach Informationen des Portals "aero.de" vereinbart, die Regeln noch eine Woche in Kraft zu halten, um zu einer vertraglichen Lösung zu kommen. Hintergrund ist der Personalüberhang bei dem von Corona gebeutelten Luftverkehrskonzern, der viele Piloten in die Kurzarbeit geschickt hat. Bis zu 1500 der rund 5000 Kapitäne und Co-Piloten aus dem Konzerntarifvertrag könnten wegen der fehlenden Nachfrage im kommenden Frühjahr ihre Jobs verlieren. Entsprechende Sozialplanverhandlungen sind nach Angaben beider Seiten im Gange für die Flugbetriebe Lufthansa Passage und eben für die Lufthansa Cargo. Bei der Frachtgesellschaft stimmen in der Pandemie zwar Nachfrage und Gewinne, aber der Konzern verlagert aus Kostengründen immer mehr Geschäft auf das nicht vom Konzerntarifvertrag (KTV) erfasste Joint Venture "Aerologic". Zudem wird der langjährige Lastesel vom Typ MD11 ausgemustert, was für bis zu 160 Piloten das Karriereende bedeuten könnte. Sie empören sich nun, dass zwei zusätzliche Mittelstreckenfrachter bei der Tochter Lufthansa Cityline ebenfalls außerhalb des KTV fliegen sollen.
+++ 15:03 Industrieverband: Nicht nur auf die Inzidenz schauen +++
Der Industrieverband BDI fordert von der Politik, bei den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie mehr als nur den Inzidenzwert in den Blick zu nehmen, sondern vielmehr wissenschaftlich geprüfte Informationen zu den unterschiedlichen medizinischen Möglichkeiten hinzuzuziehen. "Politik muss mit Blick auf Testpflichten, Hygiene-, Impf- und Einreiseregelungen evidenzbasiert vorgehen", erklärt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Für den Wiederaufschwung der Wirtschaft seien Planbarkeit und Verlässlichkeit entscheidende Stellhebel. Die Inzidenz allein dürfe bei einer hohen Impfquote in Deutschland nicht mehr das Maß aller Dinge sein. "Essenziell ist und bleibt, das Impfen beherzt und mutig voranzutreiben."
+++ 14:46 Hotel- und Gastrobranche fehlt zum Neustart Personal +++
Langsam kehrt in der deutschen Gastronomie nach dem langen Corona-Lockdown das Leben zurück, doch nun fehlt der Branche für den Neustart das Personal. Neben Köchen und qualifiziertem Servicepersonal fehlen auch Saisonarbeiter aus dem Ausland und studentische Hilfskräfte. Laut der Bundesagentur für Arbeit sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie im April auf knapp 940.000. Im Vergleich zum April 2019 war dies ein Rückgang um knapp 154.000 Beschäftigte oder gut 14 Prozent. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich Gastronomie stieg laut einer Analyse des Stellenportals Stepstone im Vergleich zum Vorjahresmonat im April 2021 um 62 Prozent an. Besonders gefragt waren demnach Mitarbeiter in Hotels (plus 24 Prozent), Kellner (plus 22 Prozent) und Küchenhilfen (plus 21 Prozent). "Wir wissen, dass Beschäftigte aus unserer Branche in die boomende Logistikbranche und in den Einzelhandel gewechselt sind", erklärt Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges. Große Einzelhändler hätten gezielt um Mitarbeiter aus der Gastronomiebranche geworben, außerdem seien Mitarbeiter nach Österreich und in die Schweiz gewechselt, wo Gaststätten und Hotels bereits früher wieder öffnen durften.
+++ 14:29 Verteilung von 110 Millionen Dosen chinesischen Impfstoffs weltweit beginnt +++
Zwei Monate nach der Notfallzulassung des ersten chinesischen Corona-Impfstoffs durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgt nun die internationale Verteilung. 110 Millionen Dosen der Stoffe von Sinopharm und Sinovac würden ab sofort bis Oktober geliefert, teilte die Impfinitiative Gavi, die das solidarische Programm Covax organisiert, in Genf mit. Es gebe Optionen auf den Kauf von zusätzlich 440 Millionen Dosen bis Mitte 2022. Der Impfstoff von Sinopharm hatte Anfang Mai, der von Sinovac Anfang Juni die Notfallzulassung der WHO erhalten. UN-Organisationen können nur solche Impfstoffe kaufen, die von der WHO anerkannt sind. Zum Portfolio von Covax gehören unter anderem auch die Impfstoffe von Astrazeneca, Pfizer/Biontech, Moderna sowie Johnson & Johnson. Covax beliefert alle Länder, die Interesse angemeldet haben. 92 davon werden umsonst bedient, weil sie die Impfstoffe nicht bezahlen können. Bis Anfang nächsten Jahres sollen weltweit zwei Milliarden Impfdosen ausgeliefert werden, 1,8 Milliarden an die ärmsten Länder.
+++ 14:02 Söder hält nichts von Geldzahlungen fürs Impfen +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lehnt Geldzahlungen als Anreize für das Impfen ab. Wichtig seien Impfangebote vor Ort, sagt der CSU-Chef. "Aber Geld zu zahlen dafür, finde ich das falsche Signal. Im Übrigen auch gegenüber denen, die alle schon geimpft sind", fügt er hinzu. Man könne sich "noch eine Menge überlegen", etwa mit Gutscheinen. Aber eigentlich setze er auf einen Appell an die Vernunft, sich impfen zu lassen.
+++ 13:44 Gericht: Fitnessstudiobeiträge müssen bei Lockdown erstattet werden +++
Das Landgericht Osnabrück hat entschieden, dass der Betreiber eines in der Corona-Pandemie geschlossenen Fitnessstudios Mitgliedsbeiträge zurückzahlen muss. Der Kläger hatte einen Vertrag über 24 Monate geschlossen. Das Studio musste vom 16. März bis 4. Juni 2020 schließen, währenddessen kündigte der Mann zum Dezember 2021. Der Aufforderung, die gezahlten Beiträge für den Schließungszeitraum zu erstatten, kam das Fitnessstudio nicht nach. Das Amtsgericht Papenburg gab dem Kläger nun Recht und verurteilte das beklagte Center zur Rückzahlung.
+++ 13:18 Montgomery: Bei bestimmten Berufsgruppen macht Impfpflicht Sinn - Lauterbach dagegen +++
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, unterstützt die Forderung nach einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Das sei nicht nur im Bildungsbereich sinnvoll, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Auch in der Medizin sollten Ärzte und Schwestern zu ihrem Schutz, zum Schutz der ihnen anbefohlenen Patienten und zum Erhalt der Funktionen geimpft sein, wenn sie regelmäßig mit Covid-Patienten zu tun haben", erklärte Montgomery. Widerspruch kommt vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. "Eine solche Impfpflicht lehne ich ab", sagte er den Funke-Zeitungen. Lauterbach erinnerte, "wir haben immer betont dass wir keine Pflicht einführen werden. Da muss die Politik auch Wort halten. Sonst verlieren wir jede Glaubwürdigkeit." Darüber hinaus sei eine solche Pflicht nicht nötig. Die meisten Erzieherinnen und Erzieher würden sich auch so impfen lassen.
+++ 12:48 Lehrerverbands-Chef Meidinger: Vierte Welle kann an Schulen "enorme Dimensionen erreichen" +++
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat davor gewarnt, dass der erneute Anstieg der Corona-Neuinfektionen auch an Schulen gravierende Auswirkungen haben könnte. Luftfilteranlagen seien wiederum keine Garantie dafür, dass Schulen geöffnet bleiben könnten. "Neben der Maskenpflicht und Schnelltestungen sind Raumluftfilteranlagen ein ganz wichtiger Baustein. Ich bin aber skeptisch, ob das allein ausreicht, Schulen mit Sicherheit offenzuhalten", sagte Meidinger zu RTL/ntv. Entscheidend werde sein, so Meidinger, in welchem Umfang es Fortschritte bei der Impfung von Kindern und Jugendlichen gebe. Die drohende Durchseuchung dieser bislang weitgehend ungeimpften Altersgruppe könne allerdings nicht an den Schulen aufgehalten werden, sondern fände dann auch in "großem Umfang" außerhalb der Schulen statt. Weiter sagte Meidinger: "Da kann dann selbst bei besten Gesundheitsschutzmaßnahmen an Schulen die vierte Welle enorme Dimensionen erreichen."
+++ 12:29 Regierung knüpft Bundesnotbremse nicht mehr zwangsläufig an Inzidenz von 100 +++
Die Bundesregierung will eine möglicherweise drohende Rückkehr zur sogenannten Bundesnotbremse bei steigenden Infektionszahlen nicht mehr automatisch an den Anstieg auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 knüpfen. Das sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Man werde dies notfalls in Abhängigkeit der Fallzahlen, der Fortschritte beim Impfen und der wissenschaftlichen Einschätzung entscheiden, fügt er hinzu. Der Zusammenhang zwischen Fallzahlen und etwa der Zahl der Intensivpatienten habe sich möglicherweise verändert.
+++ 12:13 Neue Meldepflicht: Krankenhausgesellschaft warnt vor "erheblichem Mehraufwand" +++
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat davor gewarnt, dass die Pläne von Gesundheitsminister Jens Spahn zur Erhebung von mehr Daten bei Covid-Patientinnen und Patienten zu einem "erheblichen Mehraufwand" und Doppelstrukturen führen können. "Eine solche neue Datenerhebung muss gut vorbereitet und mit den Beteiligten abgestimmt werden, damit sie auch etwas bringt", sagte der Hauptgeschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er verwies darauf, dass es bislang keine digitalen Meldewege gibt. "Es ist für die Kliniken kein Problem, Fakten wie Alter und Impfstatus bei den Patienten abzufragen. Doch nach jetzigem Stand kann das nicht aus den automatischen Datenprozessen gezogen werden", erläuterte Gaß. "Das bedeutet dann doch einen erheblichen Mehraufwand."
+++ 11:58 Söder bittet STIKO um Überdenken der Impfempfehlung +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert dafür, verstärkt auch Jugendliche gegen Corona zu impfen. Der Impfschutz ermögliche "eine neue Freiheit, gerade für die jüngere Generation". Der CSU-Chef appelliert daher an die Ständige Impfkommission, ihre Empfehlungen zu prüfen und zu überdenken.
+++ 11:37 Englische Lockerungspläne: Kritik an widersprüchlichen Botschaften +++
Die britische Regierung ist wegen widersprüchlicher Botschaften zum Masken-Tragen nach dem geplanten Ende aller Corona-Maßnahmen zunehmend in die Kritik geraten. "Ich glaube es ist ganz schön verwirrend für die Leute, was jetzt das Richtige zu tun ist", sagte der Experte für Infektionskrankheiten Mike Tildesley von der Universität Warwick im BBC-Fernsehen. Er hoffe, genug Menschen wägten die Risiken selbst ab, damit es nicht zu einem massiven Anstieg der Infektionen komme. Der britische Premierminister Boris Johnson wollte noch am Montag bekannt geben, ob wie erwartet am 19. Juli alle Corona-Maßnahmen in England - inklusive der Maskenpflicht - aufgehoben werden können. Es wird damit gerechnet, dass er an dem Plan festhält.
+++ 11:21 Bremen und Saarland weiterhin vorne beim Impfen +++
Im Impfquoten-Ranking der Bundesländer sieht man, dass vor allem die östlichen und südlichen Bundesländer hinterherhinken. Kleine Länder mit einer geringeren Bevölkerung führen die Liste an: Bremen, Saarland, Schleswig-Holstein, gefolgt vom bevölkerungsreichen NRW. Impf-Primus bei der Erstimpfungen ist nach wie vor Bremen mit 67,6 Prozent, bei den Zweitimpfungen liegt das Saarland mit 46,8 Prozent vorn.
+++ 11:05 Gesundheitsministerium: Inzidenz ist und bleibt wichtiger Parameter +++
In der Debatte um Kennwerte zur Beurteilung der Corona-Lage weist das Bundesgesundheitsministerium darauf hin, dass die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz auch weiterhin berücksichtigt werden wird. "Die Inzidenz war nie einziger Parameter, um das Pandemiegeschehen zu beurteilen. Und sie ist und bleibt ein wichtiger Parameter", teilte ein Sprecher am Montag mit. Der Wert gibt die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an und ist Grundlage für viele Corona-Maßnahmen, etwa für die zuletzt ausgelaufene Bundesnotbremse. Richtig sei aber auch, dass die Inzidenz bei steigender Impfquote an Aussagekraft verliere, fügte der Sprecher hinzu. Zumal dann, wenn die besonders vulnerablen Gruppen bereits geimpft seien. So hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bereits mehrfach geäußert, zuletzt am Wochenende. Deshalb sollen künftig weitere Daten stärker berücksichtigt werden.
+++ 10:43 Erstmals mehr Geimpfte als Ungeimpfte +++
Erstmals ist die Gruppe der komplett Geimpften knapp größer als die der Ungeimpften: 42,6 Prozent der Bevölkerung ist fertig geimpft versus 41,5 Prozent, die noch gar keine Spritze erhalten haben. Die Gruppe derjenigen, die noch auf ihre Zweitimpfung warten, schrumpft auf 15,8 Prozent.
+++ 10:21 Sonntag so wenige Menschen geimpft wie zuletzt im Februar - Spahn appelliert +++
Die Impfkampagne in Deutschland stockt. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wurden am Sonntag so wenige Menschen in Deutschland geimpft wie zuletzt im Februar. Laut Impfmonitoring des Robert-Koch-Instituts kamen am Sonntag 221.720 Impfungen hinzu. "Anders als im Februar ist nun aber genug Impfstoff da", schreibt Spahn auf Twitter und fügt hinzu: "Es bleibt dabei: Bitte impfen lassen!" Seinen Angaben zufolge haben bislang 35,4 Millionen Deutsche oder 42,6 Prozent den vollen Impfschutz, 48,6 Millionen oder 58,5 Prozent sind mindestens einmal geimpft.
+++ 10:06 Taiwan sichert sich zehn Millionen Biontech-Impfdosen aus Deutschland +++
Die Inselrepublik Taiwan hat sich mithilfe zweier großer Technologieunternehmen zehn Millionen Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech aus Deutschland gesichert. Wie Taiwans Regierung mitteilte, spendeten der taiwanesische Chiphersteller TSMC und der Elektronikhersteller Hon Hai die Dosen, nachdem die Unternehmen zuvor Vereinbarungen über den Kauf des Impfstoffes geschlossen hatten. Die Hilfe der Unternehmen sei laut Regierungssprecher Lo Ping-cheng notwendig geworden, nachdem Taiwans Regierung selbst beim Kauf von Dosen auf Schwierigkeiten gestoßen war. Ende Mai hatte Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen China dafür kritisiert, dass es die Inselrepublik daran gehindert habe, eine Vereinbarung mit Biontech über die Lieferung seines Impfstoffes zu unterzeichnen.
+++ 09:44 Höchste Inzidenz weiterhin im bayerischen Hof +++
Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt die bayerische kreisfreie Stadt Hof die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist Hof einen Wert von 24,0 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Dahinter folgen der Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz (23,1) sowie Neumünster (Schleswig-Holstein) und Düsseldorf (NRW) mit einem Wert von 22,4.
+++ 09:31 FDP-Generalsekretär Wissing: Nicht nur auf die Inzidenz schauen +++
In der Debatte über die Aussagekraft von Corona-Kennziffern hat FDP-Generalsekretär Volker Wissing den Stellenwert der Sieben-Tage-Inzidenz infrage gestellt. "Die Inzidenzen sind natürlich ein Hinweis darauf, wie sich die Pandemie entwickelt, aber allein auf die Inzidenz zu schauen, das ist sicher nicht richtig", sagte Wissing, der auch FDP-Landeschef in Rheinland-Pfalz ist, im ntv-"Frühstart". Es reiche auch nicht, zusätzlich die Intensivbetten-Belegung zu berücksichtigen. "Wir müssen auch darauf achten, wie viele Menschen überhaupt hospitalisiert werden müssen", so der FDP-Politiker. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:12 Althusmann zur Impfkampagne: "Wir müssen niedrigschwelliger werden" +++
Der niedersächsische CDU-Politiker und stellvertretende Ministerpräsident Bernd Althusmann hat mehr Impfangebote außerhalb von Arztpraxen und Impfzentren gefordert. "Wir müssen jedenfalls niedrigschwelliger werden und ja, vielleicht auch anbieten, zum Beispiel am Rande von Wochenmärkten oder in Einkaufszentren zu impfen", sagte er den Partner-Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (NBR). Auch dürfe es nicht an Sprachbarrieren scheitern, wenn Menschen impfwillig sind. Er sprach sich allerdings gegen Anreize wie Gutscheine für eine Impfung aus. Zudem stellte Althusmann die Inzidenzzahl als zentralen Maßstab für die Überwachung des Pandemiegeschehens infrage. "Angesichts der vielen Virus-Varianten und des Umstands, dass unklar ist, ob und in welchem Maß auch Geimpfte das Virus noch übertragen können, müssen wir weitere Kriterien definieren und in einem neuen Wert abbilden."
+++ 08:54 Saarländischer Ministerpräsident Hans: "Es ist geboten, Freiheiten wiederherzustellen" +++
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans von der CDU hat weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen gefordert. "Es wird auch weiterhin Lockerungen geben müssen, wenn die Zahlen niedrig bleiben", sagte Hans im ZDF-"Morgenmagazin". Etwaige Einschränkungen müssten sich an den Infektionszahlen orientieren, aktuell sei es "geboten, Freiheiten wiederherzustellen". Ein erneutes Inkraftsetzen der Bundesnotbremse lehnte Hans ab. "Ich würde es für falsch halten, eine derartige Regelung noch mal zu zünden und sehe auch nicht, dass das noch mal kommt", sagte er. Zwar würden die Infektionszahlen aufgrund der Verbreitung der Delta-Variante im Herbst voraussichtlich erneut steigen. Hans plädierte jedoch dafür, bei der Entscheidung über mögliche erneute Einschränkungen neben den Neuinfektionen auch andere Faktoren, wie etwa die Belastung des Gesundheitssystems und den Gesundheitszustand eingelieferter Corona-Patienten, in den Blick zu nehmen.
+++ 08:30 Fast alle Bundesländer verzeichnen steigende Inzidenzen +++
In der Nahaufnahme sieht man, dass die meisten deutschen Bundesländer von dem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz betroffen sind. Die höchsten Inzidenzen verzeichnen nach den aktuellsten Angaben des Robert-Koch-Instituts derzeit Hamburg (10,7), Bremen (10,6) und Hessen (9,6).
+++ 08:02 Neuinfektionen steigen in Sydney trotz Lockdown weiter +++
Trotz eines harten Lockdowns kämpft Sydney mit einem weiteren Anstieg der Corona-Fälle. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montag 112 neue Infektionen in der australischen Metropole innerhalb eines Tages - ein neuer Höchstwert in dieser Infektionswelle. Das Virus hat sich trotz des seit mehr als zwei Wochen andauernden Lockdowns inzwischen in mehreren Vierteln der Fünf-Millionen-Stadt ausgebreitet. Die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, machte die Fahrlässigkeit von Bewohnern verantwortlich, die sich trotz des Lockdowns trafen. "Wenn Sie sich selbst einem Risiko aussetzen, setzen Sie Ihre gesamte Familie - und das bedeutet die erweiterte Familie, sowie Ihre engsten Freunde und Bekannten - einem Risiko aus", warnte Berejiklian die Bevölkerung. Seit mehr als zwei Wochen dürfen die Bewohner von Sydney ihr Haus nur noch aus triftigem Grund verlassen. Die Maßnahme wurde vorerst bis zum 16. Juli verlängert.
+++ 07:33 Pfizer kündigt FDA-Gespräche über Zulassung von Booster-Impfung an +++
Der Biontech-Partner Pfizer spricht heute mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über den geplanten Zulassungsantrag für Auffrischimpfungen. Es sei ein Treffen mit FDA-Vertretern angesetzt, teilt Pfizer mit. Biontech und Pfizer hatten erklärt, in den USA, der EU und in anderen Ländern die Zulassung ihres Vakzins für eine Booster-Impfung zu beantragen. Sie begründen dies mit einem erhöhten Infektionsrisiko nach sechs Monaten der Erstimpfung. Die FDA und die EU-Behörde EMA hatten sich zunächst zurückhaltend gezeigt.
+++ 07:02 Kassenärzte-Chef: "Impfquoten von 90 Prozent sind Science-Fiction" +++
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hält eine Impfquote von 90 Prozent für illusorisch und auch die vom Robert-Koch-Institut angestrebten 85 Prozent für wenig realistisch. "Wir müssen uns klarmachen, dass Impfquoten von 90 Prozent Science-Fiction sind. Wir werden die niemals erreichen", sagte Gassen im "Bild"-Politiktalk "Die richtigen Fragen". Eine hohe Impfquote würde er "bei jenseits der 70 Prozent ansiedeln." Man werde bei der Impfkampagne "an einen Punkt kommen, wo man gegen eine unsichtbare Wand läuft, weil Menschen sich nicht impfen lassen wollen, weil sie Corona ignorieren oder weil sie Impfungen misstrauen", sagte Gassen.
+++ 06:40 Ethikrat-Mitglied befürwortet Impfpflicht für Lehrkräfte +++
Ethikrat-Mitglied Wolfram Henn spricht sich für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen aus. "Wir brauchen eine Impfpflicht für das Personal in Kitas und Schulen", sagte der Mediziner der Zeitung "Rheinische Post". Lehr- und Kitakräfte sollten so vor allem Kinder unter zwölf Jahren schützen, die keine Impfung bekommen können. "Wer sich aus freier Berufswahl in eine Gruppe vulnerabler Personen hineinbegibt, trägt eben besondere berufsbezogene Verantwortung." Zwar hätten Kinder selbst ein geringes Risiko, schwer an Covid zu erkranken, "man muss aber weiter damit rechnen, dass sie das Virus in ihre Familien tragen und Menschen aus Risikogruppen infizieren."
+++ 06:16 Grüne lehnen Forderung nach Freiheitseingriffen für Ungeimpfte ab +++
Die Grünen haben die Forderung nach harten Freiheitseingriffen für Ungeimpfte klar abgelehnt. "Freiheit darf kein Privileg derjenigen mit gutem Zugang zum Gesundheitswesen sein. Die Bundesregierung ist aufgefordert, endlich eine mehrsprachige und zielgruppengerechte Informationskampagne zu starten", sagte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche der "Rheinischen Post". "Gesundheitsämter, Impfzentren, Ärzteschaft und Gesundheitsberufe - alle sind jetzt aufgefordert, niedrigschwellig aufzuklären und Impfangebote zu machen", betonte sie. Entgegen aller Erwartungen vor einem Jahr seien derzeit schon sehr viele Menschen geimpft. "Aber gerade jüngere Menschen ohne Priorisierung warten noch auf die Zweit- oder sogar Erstimpfung. Manche Menschen sind von der Impfkampagne noch gar nicht erreicht worden", sagte die Grünen-Politikerin. Zuvor hatte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, massive Freiheitseinschränkungen für Ungeimpfte gefordert.
+++ 05:41 Bericht über RKI-Papier: Inzidenz soll wohl nicht mehr allein über Maßnahmen entscheiden +++
Zur Einordnung des Pandemiegeschehens in Deutschland will das Robert-Koch-Institut (RKI) einem Medienbericht zufolge die Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator einführen. Das berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf ein internes Papier des RKI. Eine solche Praxis würde eine Abkehr vom Inzidenzwert als wichtigste Kennzahl der Corona-Politik bedeuten. Es seien "weiterhin mehrere Indikatoren zur Bewertung notwendig, aber die Gewichtung der Indikatoren untereinander ändert sich", heißt es laut Bericht in dem RKI-Papier. Das Institut begründet die Hinzunahme der Hospitalisierung demnach mit den "Konsequenzen zunehmender Grundimmunität". Dem Bericht zufolge rechnet das RKI mit einer "Abnahme des Anteils schwerer Fälle" und fordert daher einen "stärkeren Fokus auf die Folgen der Infektion", darunter schwere Erkrankungen mit Hospitalisierung, Todesfälle und langfristige Folgen.
+++ 05:19 Bundesweite Inzidenz steigt auf 6,4 +++
Zum sechsten Mal in Folge ist die Sieben-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts lag sie bei 6,4 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 324 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 212 Ansteckungen gelegen. Berlin, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen haben laut RKI-Dashboard keine aktuellen Fallzahlen übermittelt. Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 2 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es 1 Toter gewesen.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
+++ 04:21 Tokio erneut im Corona-Notstand - Klagen über Impfstoffmangel +++
Begleitet von Klagen über Impfstoffmangel ist in Tokio für die Dauer der Olympischen Spiele erneut der Corona-Notstand in Kraft getreten. Am Vorabend des inzwischen vierten Notstands in Tokio, der vorerst bis 22. August gilt, beklagten Japans Gouverneure Chaos beim Impfprozess im Land angesichts eines Mangels an Impfdosen. Sie warfen der Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga vor, in dem äußerst spät angelaufenen Impfprozess für Verwirrung zu sorgen. Der Staat hatte Druck auf die Lokalregierungen ausgeübt, die Impfungen zu beschleunigen mit dem Ziel, jedem Bürger bis Oktober oder November ein Impfangebot zu machen. Doch nun hapert es plötzlich an genügend Impfdosen, weswegen immer mehr Orte keine weiteren Impftermine mehr annehmen beziehungsweise wieder stornieren müssen. Viele Menschen in Japan werfen der Regierung von Ministerpräsident Suga mangelhaftes Krisenmanagement im Umgang mit der Pandemie vor. Kritiker beklagen, dass ein Großteil der japanischen Bevölkerung zu Beginn der Olympischen Spiele am 23. Juli nicht geimpft sein werde.
+++ 03:24 Bayerns Gesundheitsminister lehnt Rufe nach Aufhebung aller Maßnahmen ab +++
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Forderungen nach einer Aufhebung aller Corona-Einschränkungen kritisiert. "Es bleibt wichtig und richtig, das Virus ernst zu nehmen und konsequent strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die lauten Rufe, die Schutzmaßnahmen aufzuheben, halte ich daher für absolut verfrüht", sagte der CSU-Politiker der "Rheinischen Post". Notwendig seien weiterhin allerhöchste Wachsamkeit, Vorsicht und Umsicht, vor allem mit Blick auf die deutlich ansteckendere Delta-Variante. "Maske tragen, Abstand halten und Impfen sind nach wie vor die wirksamsten Mittel, die jeder Einzelne dem Virus selbst entgegensetzen kann", sagte der CSU-Politiker. Außenminister Heiko Maas hatte sich jüngst für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. Damit sei im Laufe des Augusts zu rechnen. Für den Vorstoß bekam Maas viel Zustimmung aus der Union und der FDP.
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Quelle: ntv.de, mau/chf/hek/dpa/AFP/rts