Gefahr für Ölpest-Bekämpfung "Alex" erreicht Mexiko und Texas
01.07.2010, 12:00 Uhr
Das Auge des Sturms trifft auf die Küste Mexikos.
(Foto: AP)
Als erster Wirbelsturm der diesjährigen Hurrikan-Saison trifft "Alex" im Nordosten Mexikos auf das Festland. Mehrere Menschen kommen ums Leben, die Bekämpfung der Ölpest ist gefährdet. Derweil decken Tierschützer auf, dass beim Abbrennen des Öls Schildkröten bei lebendigem Leibe verbrannt werden.
Der Hurrikan "Alex" hat die Küste des Golfs von Mexiko erreicht und gefährdet dort auch die Bekämpfung der Ölpest. Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern pro Stunde und heftigem Regen traf "Alex" im Nordosten von Mexiko und an der Südküste des US-Bundesstaates Texas an Land. Tausende Bewohner der dünn besiedelten Gebiete erwarteten "Alex" in Schutzräumen, wie der Sender CNN berichtete.
Der zunächst in der Stufe zwei kategorisierte tropische Wirbelsturm - die höchste Kategorie ist Stufe fünf - wurde aktuell auf eins herabgestuft. Wetterexperten erwarteten, dass "Alex" sich weiter abschwächen werde.
Trotzdem waren die Hurrikan-Auswirkungen verheerend. CNN berichtete von einer Mauer in Monterrey, die wegen Regens und Winds einstürzte und einen Mann erschlug. Weitere drei Menschen sollen bei einem Mauereinsturz in Acapulco ums Leben gekommen sein.
Im Bundesstaat Tamaulipas im Nordosten Mexikos fiel in einigen Orten der Strom aus, mehr als 5000 Menschen brachten sich in Schutzräumen in Sicherheit. In Texas suchten etwa 1000 Menschen Zuflucht.
US-Präsident Barack Obama hatte schon am Vortag vorsorglich für Texas den Notstand ausgerufen, damit im Notfall rasch Hilfe ins Hurrikangebiet fließen kann.
Arbeiten zeitweilig eingestellt

Die Strandabschnitte wie hier in Alabama werden immer wieder gereinigt.
(Foto: dpa)
Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko stellt der Hurrikan eine ernste Gefahr dar. "Alex" war zwar auf dem Festland weit entfernt vom Bohrloch unterwegs, aus dem das Öl seit nunmehr zehn Wochen ins Wasser sprudelt, dennoch mussten die Arbeiten, den Ölfluss einzudämmen, vorübergehend eingestellt werden. Außerdem können hohe Wellen die Ölbarrieren vor der Küste beschädigen.
Schildkröten werden verbrannt
Beim Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko werden nach Angaben von Tierschützern Schildkröten bei lebendigem Leibe verbrannt. Dies geschehe beim Abbrennen der Ölschicht auf dem Meer durch den britischen Ölkonzern BP, erklärten drei Tierschutz-Organisationen am Mittwoch bei der Einreichung einer entsprechenden Klage in Washington. Die Klage gegen BP eingereicht haben die Organisationen Animal Welfare Institute (AWI), Animal Legal Defense Fund und das Center for Biological Diversity.
Quelle: ntv.de, rts