Panorama

Rückschlag im Golf von Mexiko "Alex" verschlimmert Ölpest

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(Foto: AP)

"Alex" ist der erste Hurrikan der Saison. Und er droht, die Ölpest im Golf von Mexiko noch weiter zu verschlimmern. Auch wächst die Sorge um die wichtigen Öl- und Gasförderanlagen in der Region. Zudem rüttelt ein schweres Erdbeben die Menschen aus dem Schlaf.

Die Bemühungen zur Eindämmung der Ölpest im Golf von Mexiko haben mit der Ankunft des ersten der Saison einen herben Rückschlag erlitten. Das kontrollierte Abfackeln von Teilen des Ölteppichs und das Errichten von Ölsperren wurde Behörden zufolge vorerst eingestellt, da mit starken Winden, hohem Seegang und immensen Regenfällen in Folge des Wirbelsturms "Alex" gerechnet wird.

Die Arbeiten direkt an der Unglücksstelle, wo seit dem Untergang einer Plattform des Ölmultis BP vor mehr als zwei Monaten täglich Zehntausende Barrel Öl ins Meer sprudeln, werden zwar zunächst weitergeführt. Allerdings drohen sich Pläne, die Auffangkapazitäten zu erhöhen, um mehrere Tage zu verzögern.

Sorge um Ölförderanlagen

An den Küsten bereiteten sich die Menschen derweil nicht nur auf heftige Unwetter vor, sondern sie befürchteten auch, dass "Alex" noch mehr Öl an die Strände treiben dürfte. Der Landfall des Sturms wird noch im Laufe des Tages erwartet, und zwar im Grenzgebiet zwischen Texas und Mexiko, für das die Behörden Sturmwarnungen erließen. Die wichtigen Öl- und Gasförderanlagen im Golf sollten nach Schätzungen der Hurrikan-Experten zwar verschont bleiben. Einige Energiekonzerne zogen vorsichtshalber dennoch Personal ab und stellten die Produktion vorübergehend ein.

Zehntausende Vögel leiden unter der größten Umweltkatastrophe der USA.

Zehntausende Vögel leiden unter der größten Umweltkatastrophe der USA.

(Foto: AP)

"Alex" entwickelte sich über Nacht zum Hurrikan. Mit Sturmböen von bis zu 130 Kilometern pro Stunde wurde er zunächst in niedrigste Hurrikan-Kategorie 1 eingestuft. Gegen Mittag (MESZ) tobte er etwa 375 Kilometer südöstlich der texanischen Stadt Brownsville und bewegte sich mit elf Kilometern pro Stunde gen Westen auf die Küste zu.

Bei BP ging man nicht davon aus, dass der Wirbelsturm die bereits installierten Absaugvorrichtungen beschädigen wird. Auch die zwei Entlastungsbohrungen könnten ungestört fortgesetzt werden, hieß es. Allerdings könnte es wegen bis zu vier Meter hoher Wellen zu Verzögerungen beim Aufbau eines dritten Absaugsystems kommen, sagte der BP-Manager Kent Wells.

Die US-Regierung teilte derweil mit, bei der Bekämpfung der Ölpest verstärkt auf zu setzen. Es seien 22 Angebote von zwölf Staaten und internationalen Einrichtungen angenommen worden, teilte das Außenministerium mit. Auch das Havariekommando in Cuxhaven, eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer, hatte seine Unterstützung angeboten. Bislang war darauf seitens der USA aber nicht eingegangen worden.

Schweres Erdbeben rüttelt an Mexiko

Neben dem Sturm trifft Mexiko zudem ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,2. Es versetzte zehntausende Mexikaner in Panik. Das Beben in der südlichen Region Oaxaca war sogar in der rund 350 Kilometer entfernten Hauptstadt Mexiko-Stadt zu spüren. Zahlreiche Menschen rannten aus ihren schwankenden Gebäuden. Das Epizentrum habe im Bundesstaat Oaxaca in etwa 20 Kilometern Tiefe gelegen, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Die Erde bebte etwa um 02.20 Uhr Ortszeit (09.20 Uhr MESZ). Schäden wurden nach Angaben des mexikanischen Zivilschutzes nicht bekannt. Zunächst war die Stärke mit 6,5 angegeben worden. Es habe weder Gebäudeschäden noch Verletzte gegeben.

Quelle: ntv.de, rts

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