Bergwerkunglück in Wales Alle vier Vermisste tot
16.09.2011, 18:57 UhrTraurige Gewissheit: Alle vier seit Donnerstag eingeschlossenen Bergmänner in Wales sind tot. Die Rettungskräfte schöpfen bis zuletzt noch Hoffnung, doch schließlich wird auch der vierte Vermisste tot geborgen.
Einen Tag nach dem Wassereinbruch in einem walisischen Bergwerk haben die Rettungskräfte die vier verschütteten Kumpel nur noch tot bergen können. Am Abend wurde die Leiche des letzten noch vermissten Bergarbeiters entdeckt. Der britische Premierminister David Cameron sprach den Angehörigen sein Beileid aus.
In der Nacht zum Freitag hatten die Rettungskräfte die Leiche eines von vier verschütteten Bergarbeitern entdeckt, im Laufe des Tages fanden sie dann die drei anderen toten Bergarbeiter. Die Leichen wurden den Angaben zufolge nah beieinander an der Stelle in 90 Metern Tiefe gefunden, an der die Bergleute vor dem Wassereinbruch gearbeitet hatten.
Zu Beginn der mehr als 24-stündigen Suchaktion hatten die Rettungskräfte noch Hoffnung gehabt, einige der vermissten Männer lebend bergen zu können. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers gab es in dem Stollen genügend Sauerstoff. Ob die verschütteten Bergleute überhaupt eine Überlebenschance hätten, könne jedoch noch nicht gesagt werden, sagte Feuerwehr-Chef Richard Smith.
Gemeinde unter Schock
Die Angehörigen der 39, 45, 50 und 62 Jahre alten Bergleute hatten den ganzen Tag lang in einem Gemeindezentrum ausgeharrt und voller Angst auf Nachrichten gewartet. Die gesamte Gemeinde, in der jeder jeden kennt, stand unter Schock. Premierminister Cameron sprach von einer "unfassbar traurigen Situation".
Das private Bergwerk Gleision nahe der südwalisischen Gemeinde Cilybebyll war am Donnerstagmorgen nach dem Einsturz einer Stützmauer geflutet worden. Von insgesamt sieben Arbeitern konnten sich drei selbst retten, einer von ihnen kam schwerverletzt ins Krankenhaus.
Es ist das erste Minenunglück seit Jahrzehnten in der Region, die als Wiege des einstmals florierenden britischen Bergbaus gilt. Nach dessen Niedergang sind nur noch eine Handvoll Bergwerke übriggeblieben.
Quelle: ntv.de, AFP