Panorama

Russische Bohrplattform kentert Arbeiter haben kaum eine Chance

Eine schwimmende Ölbohrinsel mit 67 Menschen an Bord sinkt vor der ostrussischen Insel Sachalin in einem Sturm. Zwei Leichen werden geborgen, 14 Besatzungsmitglieder können gerettet werden. Die übrigen 51 Arbeiter werden vermisst und haben im eisigen Wasser kaum Überlebenschancen.

Bei Sturm und eisigen Temperaturen ist im Ochotskischen Meer im Fernen Osten Russlands eine Bohrinsel mit 67 Menschen an Bord gesunken. Mindestens zwei Besatzungsmitglieder wurden tot geborgen, über 50 weitere wurden mehrere Stunden nach dem Unglück noch vermisst, teilte ein Vertreter des örtlichen Katastrophenschutzministeriums mit.

Die Ölplattform auf einem Bild aus dem November.

Die Ölplattform auf einem Bild aus dem November.

(Foto: REUTERS)

Nach seinen Angaben wurde die Ölplattform in der Nacht (02.45 Uhr) von einem Schlepper und einem Eisbrecher von der Halbinsel Kamtschatka zur Insel Sachalin gebracht, als sie in Seenot geriet und sank. 14 Besatzungsmitglieder seien lebend geborgen worden, ihr Zustand sei jedoch ernst.

Eis und Wellen hatten nach Angaben des Ministeriumvertreters die Luken der Plattform beschädigt. Das Wasser sei so rasch eingedrungen, dass sie untergegangen sei, bevor Rettungshubschrauber sie erreicht hätten. Die Besatzung habe offenbar keine Zeit gehabt, sich in die Rettungsboote zu flüchten. Zwei der vier Boote seien ohne Insassen entdeckt worden. Stürmisches Wetter und bis zu vier Meter hohe Wellen erschwerten die Suche nach Überlebenden. Es herrschten zudem Temperaturen von minus 17 Grad Celsius, die Wassertemperatur lag nur bei drei Grad.

Russische Ermittler leiteten inzwischen eine Untersuchung zur Unglücksursache ein. Sie vermuteten eine mögliche Verletzung der Sicherheitsregeln. Die Kolskoje-Plattform wird von Gazflot betrieben, einer Tochtergesellschaft des russischen Gasriesen Gazprom.

Quelle: ntv.de, AFP

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