Die große Flut zieht ab Bangkok bleibt wohl verschont
29.10.2011, 20:24 Uhr
Bis zur Erschöpfung arbeiten die Menschen und bringen ihr Hab und Gut in Sicherheit.
(Foto: AP)
Die Bewohner von Bangkok und Umgebung hoffen weiter, dass ihnen das Schlimmste erspart bleibt. Auch wenn das Hochwasser weitere Stadtbezirke erfasst und Siedlungen bis zu einen Meter hoch überschwemmt sind, passiert der Scheitel des Hochwassers die Region zunächst ohne dramatische Veränderungen der Lage.
Trotz der anhaltenden Überflutung mehrerer Viertel der thailändischen Hauptstadt Bangkok scheint die Metropole von der ganz großen Katastrophe verschont zu werden: Zwar standen am Samstag mehrere Viertel im Norden der Stadt weiterhin unter Wasser, doch war im Stadtzentrum von den befürchteten Fluten nichts zu sehen. Die Marine teilte mit, das Wasser habe seinen Höhepunkt überschritten.
Regierungschefin Yingluck Shinawatra sagte in ihrer wöchentlichen Rundfunk- und Fernsehansprache, das Wasser in Bangkok könne bereits "in der ersten Novemberwoche" zurückgehen", wenn jeder Bürger mithelfe. Im Gespräch mit Journalisten sagte sie später, die Lage werde sich bereits "in ein oder zwei Tagen verbessern". Noch vor kurzem hatte Yingluck gewarnt, die Wassermassen des Flusses Chao Phraya drohten, die Stadt von zwölf Millionen Einwohnern für Wochen zu überschwemmen.
Die Marine teilte mit, das Wasser werde noch am Sonntag unter die kritische Marke von 2,50 Meter sinken. Zwar standen am Samstag Viertel im Norden der Stadt einschließlich des Flughafens Don Mueang sowie die Gegenden entlang des Ufers des Chao Phraya hüfthoch unter Wasser, doch blieb der überwiegende Teil der Stadt trocken. Zehntausende Menschen waren in den vergangenen Tagen aus Angst vor den Wassermassen aus Bangkok geflohen, nachdem die Regierung fünf arbeitsfreie Tage angeordnet hatte.
Thailand erlebt seit mehr als zwei Monaten die heftigsten Regenfälle und Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Mindestens 380 Menschen kamen bislang ums Leben, etwa neun Millionen Menschen verloren ihre Bleibe. Besonders der Norden und das Zentrum des Landes sind betroffen. Nach Angaben des US-Militärs bat die thailändische Regierung darum, ein vor der Küste des Landes liegendes Kriegsschiff vorerst dort zu lassen. Auf dem Schiff stationierte Hubschrauber sollten dabei helfen, die Krisengebiete zu überwachen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP