Panorama

Zwangsentschädigung wegen Richterbestechung Berlusconi-Firma muss 541 Millionen zahlen

Hatte kein gutes Jahr: Silvio Berlusconi

Hatte kein gutes Jahr: Silvio Berlusconi

(Foto: picture alliance / dpa)

Für Mauscheleien aller Art war Silvio Berlusconi schon immer zu haben - bislang konnte der ehemalige italienische Ministerpräsident sich aber noch fast immer aus der Affäre ziehen. Diese Zeiten scheinen nun vorbei: Nach der Verurteilung wegen Steuerbetrugs trifft es den Skandalpolitiker erneut knüppeldicke.

Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist mit der Beschwerde gegen eine Strafzahlung für seine Unternehmensgruppe Fininvest endgültig gescheitert. Italienischen Medien zufolge bestätigte das Kassationsgericht in Rom eine Entscheidung eines Mailänder Berufungsgerichts und reduzierte lediglich die fällige Entschädigung an eine rivalisierende Mediengesellschaft von ursprünglich 564 auf 541 Millionen Euro. Trotz des Urteils kann Berlusconi wegen einer abgelaufenen Verjährungsfrist nicht persönlich belangt werden.

In der Affäre ging es um den Erwerb des zur Mediengruppe Compagnie Industriali Riunite (CIR) gehörenden Mondadori-Verlags durch Fininvest im Jahr 1990. Berlusconis Firma hatte seinerzeit einen Richter bestochen, damit dieser der Übernahme zustimmte. In früherer Instanz war der skandalumwitterte Politiker als "Mitverantwortlicher" der Bestechungsaffäre ausgemacht worden.

Die CIR-Gruppe betreibt das wöchentliche Nachrichtenmagazin "L'Espresso" und die linksgerichtete Tageszeitung "La Repubblica". Beide Medien sind für kritische Berichte über Berlusconis Justizaffären und Sex-Skandale bekannt.

Die juristischen Schereien des "Cavaliere" sorgen seit Jahren regelmäßig für Aufsehen, doch erst im August wurde Berlusconi zum ersten Mal rechtskräftig verurteilt - in einem Prozess wegen Steuerbetrugs. Dem 76-Jährigen droht nun der Ausschluss aus dem Senat, wogegen sich seine Mitte-Rechts-Partei Volk der Freiheit (PdL) wehrt.

Quelle: ntv.de, dpa

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