In einem stillgelegten Atomkraftwerk in Japan ist ein Feuer ausgebrochen. Radioaktivität sei jedoch nicht ausgetreten, teilte der Betreiber Tokyo Electric Power nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo mit. Ein Arbeiter zog sich nach Angaben der Feuerwehr kleinere Verbrennungen im Gesicht zu, als das Feuer in einer unterirdischen Pumpkammer zur Kühlung des Reaktors Nummer Eins des Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa ausbrach. Das der Kapazität nach größte Atomkraftwerk der Welt in der nordwestlichen Provinz Niigata war bei einem starken Erdbeben am 16. Juli 2007 beschädigt worden und ist seither außer Betrieb.

Es ist bereits das achte Mal, dass seit der Stilllegung in dem Atomkraftwerk ein Feuer ausbrach. Ursache soll diesmal ein Lösungsmittel gewesen sein, das der verletzte Arbeiter in dem Werk benutzen wollte, hieß es. Der Brand konnte nach etwa 30 Minuten gelöscht werden. Der Vorfall ereignete sich zu einer Zeit, da die Betreibergesellschaft versucht, eine abschließende Genehmigung der örtlichen Behörden zum Wiederanfahren eines Teils des Atomkraftwerks zu erlangen. Im vergangenen Monat hatte die Atomaufsichtsbehörde dem Betreiber Tokyo Electric (TEPCO) grünes Licht gegeben, den Reaktor Nummer sieben für Testdurchläufe wieder in Betrieb zu nehmen.

Bei dem Erdbeben der Stärke 6,8 im Juli 2007 mit mehr als zehn Toten war in dem Atomkraftwerk ein Feuer ausgebrochen und eine geringe Menge an radioaktiv verseuchtem Wasser ins Meer gelangt. Japans Vize-Industrieminister Harufumi Mochizuki wurde am Donnerstag mit den Worten zitiert, es sei "äußerst bedauerlich", dass in dem Atomkraftwerk schon wieder ein Feuer ausgebrochen sei. Erst im vergangenen November sowie im darauffolgenden Monat hatte es in dem AKW Feuer gegeben. Laut Vizeminister Mochizuki dürfte der erneute Brand aber keine Auswirkungen auf das Genehmigungsverfahren zur Wiederinbetriebnahme des Reaktors Nummer Sieben haben.