Schlafende Lotsen Chef der Flugsicherung wirft hin
15.04.2011, 13:18 UhrLotsen sollen Flugzeuge sicher zu den Flughäfen geleiten und ihre Landung begleiten. Weil sich in den USA allerdings Fälle häufte, in denen die Lotsen stattdessen schliefen, muss der Chef der Flugaufsichtsbehörde gehen.

Gelegentlich musste ein Flugzeug auch schon mal allein landen. Bisher blieb das ohne katastrophale Folgen.
(Foto: REUTERS)
Nachdem mehrere Fluglotsen bei der Arbeit eingeschlafen sind, hat der Leiter der US-Flugsicherheit seinen Rücktritt eingereicht. Die Flugaufsichtsbehörde FAA teilte mit, der Bitte von Hank Krakowski um Entbindung von seinem Posten nachgekommen zu sein. In den vergangenen Wochen habe es mehrere Fälle von "unprofessionellem Verhalten" gegeben, erklärte FAA-Chef Randy Babbitt und versprach, verloren gegangenes Vertrauen bei den Fluggästen zurückzugewinnen.
Ende März mussten zwei Verkehrsflugzeuge mit insgesamt 165 Menschen an Bord am Washingtoner Flughafen Ronald Reagan auf eigene Faust landen, weil der Lotse im Kontrollturm eingeschlafen war. Die FAA machte einen weiteren Fall öffentlich, bei dem am Flughafen von Seattle ein Lotse während mehrerer Schichten Nickerchen eingelegt hatte. Das Fass zum Überlaufen brachte offenbar ein weiterer Zwischenfall am Mittwoch: Am Flughafen Reno-Tahoe im Bundesstaat Nevada schlief ein Lotse im Tower, während ein Rettungsflugzeug mit einem Patienten an Bord ohne Hilfe landen musste.
US-Verkehrsminister Ray LaHood hatte sich kürzlich empört über die Verfehlungen gezeigt. Ein FAA-Bericht aus dem Februar zeigt einen alarmierenden Anstieg der Zwischenfälle im US-Luftverkehr zwischen 2007 und 2010 um 81 Prozent.
Quelle: ntv.de, AFP