Fall Jenisa steht noch aus Danos Mörder bekommt lebenslänglich
22.10.2014, 14:24 Uhr
(Foto: dpa)
Das Landgericht Bielefeld hat den Mörder des kleinen Dano zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 43 Jahre alte Hilfsarbeiter aus Herford den Jungen am 14. März aus niedrigen Beweggründen ermordet hat. Er habe dies aus "Wut, Frust und Zorn" aufgrund seiner gescheiterten Beziehung zu seiner Lebensgefährtin getan, hieß es.
Mit dem Urteil folgten die Richter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte dagegen auf Körperverletzung mit Todesfolge und für eine "angemessene Strafe" plädiert. Der Angeklagte habe sich gezielt an der Familie seiner ehemaligen Lebensgefährtin für Demütigungen rächen wollen, sagte Staatsanwältin Stefanie Jürgenlohmann zuvor bei ihrem Schlussplädoyer.
Der Angeklagte hatte zugegeben, Dano geprügelt und den Mund zugehalten zu haben. Er habe ihn aber nicht töten wollen.Tatort war die Wohnung von B. in einem Gebäudekomplex, in dem auch Danos Eltern leben. Der Junge war am fraglichen Tag von einem Spielplatz in Herford nicht zum Wohnhaus seiner Familie zurückgekehrt. Die Polizei suchte tagelang nach Dano, wobei auch Hubschrauber, Suchhunde und Polizeitaucher zum Einsatz kamen. Erst Anfang April wurde die Leiche unweit des Flusses Werre in Herford gefunden.
In dem Bielefelder Prozess herrschte über weite Strecken eine angespannte Stimmung. Auch am Mittwoch seien wieder "Beschimpfungen" von Danos Angehörigen zu hören gewesen, sagte der Gerichtssprecher. Nach Ende der Sitzung habe zudem Danos Vater einen Schuh in Richtung des Angeklagten geworfen und damit eine Gerichtswachtmeisterin getroffen.
Darüber hinaus ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen den 43-Jährigen wegen des Todes der achtjährigen Jenisa, die im Jahr 2007 verschwand. Der Mann soll Mithäftlingen im Gefängnis den Mord an dem Mädchen gestanden haben. Ihre sterblichen Überreste wurden erst vor einigen Wochen bei Wunstorf entdeckt.
Quelle: ntv.de, hla/dpa