Panorama

Kanzlerin Merkel "außerordentlich bestürzt" Die Welt bangt um Schumacher

Formel-1-Fans huldigen Michael Schumacher beim Grand Prix der USA 2012.

Formel-1-Fans huldigen Michael Schumacher beim Grand Prix der USA 2012.

(Foto: imago sportfotodienst)

Motorsport-Legende Michael Schumacher kämpft in einem Krankenhaus um sein Leben - und Millionen nehmen Anteil. Auf Twitter senden Fans und Prominente ihre Genesungswünsche. Auch die Bundeskanzlerin zeigt sich betroffen.

Weltweit nehmen Menschen Anteil am Schicksal Michael Schumachers, der nach seinem schwerem Skiunfall in den französischen Alpen noch immer im Koma liegt. Prominente aus den verschiedensten Sportarten wünschten dem erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten hauptsächlich in sozialen Netzwerken best- und schnellstmögliche Genesung. Auf Twitter hat sich das Hashtag #prayforschumi etabliert. Schumachers Homepage war aufgrund unzähliger Aufrufe von betroffenen Fans bis zum Mittag nicht erreichbar.

Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich: "Wie Millionen von Deutschen waren auch die Bundeskanzlerin und die Mitglieder der Bundesregierung außerordentlich bestürzt, als sie von Michael Schumachers schwerem Skiunfall erfahren haben", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Wir hoffen mit Michael Schumacher und mit seiner Familie."

In Schumachers Heimat Kerpen macht sich Bürgermeisterin Marlies Sieburg viele Sorgen um den berühmtesten Sohn der Stadt. "Die Angst ist riesengroß. Nach den Aussagen der Ärzte wird einem angst und bange", sagte Sieburg.

Einer seiner besten Freunde im Formel-1-Zirkus ist sein Nachfolger Sebastian Vettel. "Ich bin schockiert und ich hoffe, dass es ihm so schnell wie möglich wieder besser geht. Ich wünsche seiner Familie jetzt ganz viel Kraft", erklärte der viermalige Weltmeister Vettel.

Button beschwört Kämpferqualität

"Meine Gedanken sind bei Schumi", beschrieb Basketball-Superstar Dirk Nowitzki via Twitter seine Gefühle. Ebenfalls über den Kurznachrichtendienst sandte Lukas Podolski Genesungswünsche: "Bitte werde schnell gesund, Michael Schumacher. Für Dich das Beste mein Freund." Auch Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki zeigte wie zahlreiche Ex-Kollegen des Rennfahrers ihre Anteilnahme.

Besonders geschockt reagierte Schumachers ehemaliger Ferrari-Teamkollege Felipe Massa. "Ich bete für Dich, mein Bruder. Ich hoffe, Du erholst Dich schnell. Gott segne Dich, Michael", schrieb der Brasilianer. Der frühere Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen beschwor ebenfalls höheren Beistand für seinen einstigen Rivalen: "Gott segne Dich. Sei stark, Michael", twitterte der künftige Ferrari-Pilot. Ex-Weltmeister und Schumachers früherer Titelkonkurrent Jenson Button vertraute denn auch auf die Kämpferqualitäten seines ehemaligen Rivalen: "Meine Gedanken sind bei Michael Schumacher in diesen harten Zeiten. Er hat mehr als jeder andere die Kraft, da durchzukommen."

Schumachers früherer Formel-1-Rennstall Ferrari bangt um das Schicksal seiner Ikone. "Ganz Ferrari ist Michael nahe. Wir erleben Stunden der Sorge bei Ferrari, seitdem wir von Michael Schumachers Unfall erfahren haben. Präsident Luca di Montezemolo ist auch über Teamchef Stefano Domenicali in ständigem Kontakt mit der Familie und den Menschen, die dem deutschen Meister nahe stehen. Ihnen senden wir Gedanken der Nähe und der Ermutigung in einer derart schwierigen Phase und hoffen, dass es bald bessere Nachrichten geben wird", teilte das Nobelteam offiziell mit. Schumacher und Ferrari bildeten von 1996 bis 2006 ein Erfolgsteam in der Königsklasse des Automobilsports.

Mercedes: Gedanken sind bei ihm und der Familie

Der langjährige Arbeitgeber des Rekordchampions Mercedes hat ebenfalls seine Anteilnahme ausgedrückt. "Die Gedanken und das Mitgefühl von allen bei Mercedes-Benz Motorsport und dem Formel-1-Team sind bei Michael, seiner Familie und seinen Freunden", teilte der Autohersteller mit. Der langjährige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, einer der frühen Förderer Schumachers, glaubt an die Stärke des Rekordchampions. "Ich bin tief erschüttert und geschockt, Michael ist auch hinter der Fassade des Weltstars ein herzensguter Mensch. Ich bete für ihn und seine Familie", sagte der 61-Jährige

Mercedes-Pilot Nico Rosberg, früherer Teamkollege Schumachers schrieb bei Twitter: "Wenn einer es schafft, dann Schumi. Hoffentlich gibt es bald gute Nachrichten." Schumachers früherer Formel-1-Konkurrent Heinz-Harald Frentzen befindet sich selbst im Ski-Urlaub mit seiner Familie, vom Unfall erfuhr er aus dem Internet. "Meine Gedanken und die meiner Familie sind jetzt bei Michael und seinen Nächsten. Wir hoffen, das alles gut wird", sagte der 46-Jährige

Schumachers engste und vertrauteste Wegbegleiter befinden sich an seinem Krankenbett: Neben Ross Brawn, der an allen sieben WM-Titeln Schumachers maßgeblich beteiligt gewesen ist, kam auch der Präsident des Internationalen Automobilverbandes, Jean Todt. Der Franzose war zu Schumachers Erfolgs-Ära bei Ferrari Teamchef. Schumachers Familie dankte den Ärzten und allen Menschen weltweit, die ihre Anteilnahme gezeigt hatten.

Auch die 22-malige Grand-Slam-Gewinnerin Steffi Graf glaubt an die Kraft Schumachers. "Unsere Sorgen und Gedanken sind bei Michael  'Schumi' und denen, die ihm nahe stehen. Wir wünschen ihm eine schnelle Erholung und wissen, dass ihm seine Stärke durch diese schwierige Situation helfen wird", schrieb die 44-Jährige auf Facebook. Boris Becker twitterte: "Lasst uns alle für Michael und eine schnelle Erholung beten!"

Bahnrad-Olympiasigerin Kristina Vogel schrieb über den selben Kanal: Die Welt ist bei Dir Schumi! Dieses Rennen darf der Weltklasseathlet Michael 'Schumi' Schumacher nicht verlieren!" Der Turner Fabian Hambüchen fordert "Fight Michael!!"

Entgleisungen bei Facebook

Die Anonymität des Internets führt auch zu Geschmacklosigkeiten – vor allem auf Facebook. Bereits wenige Stunden nach den ersten Unfall-Meldungen gab es dort Seiten, auf denen der Tod des Rennfahrers betrauert wird.  "R.I.P. Michael Schumacher " heißen die meisten und es gibt sehr viele davon.

"Aus Respekt" für Michael Schumacher werden die Nutzer dazu aufgefordert, ihr "Like" abzugeben und viele sind dazu bereit. Rund 18.000 Facebook-Nutzern "gefällt" die Seite, die "SportlerIn" erstellt hat. Fast ebenso peinlich sind viele Kommentare auf dieser Seite, in denen sich Nutzer in wüsten Beschimpfungen Luft machen. Viele reagieren aber besonnener und melden die  Seiten, damit Facebook sie löscht.

Quelle: ntv.de, kbe/cba/vpe/dpa/sid

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