Panorama

"Gentlemen-Räuber" werden obduziert Ehepaar stammt aus Tschechien

Eine DNA-Analyse soll klären, ob die beiden toten Bankräuber in Karlsruhe tatsächlich die schon länger gesuchten "Gentlemen-Räuber" sind. Die Ermittler gehen inzwischen davon aus. Das Paar aus Tschechien soll in den letzten 15 Jahren mehrere Banken überfallen und etwa zwei Millionen Euro erbeutet haben.

Die Frau tötete sich vermutlich selbst.

Die Frau tötete sich vermutlich selbst.

(Foto: dapd)

Nach dem Tod zweier Bankräuber nach einem Überfall in Karlsruhe bleiben für die Polizei noch viele Fragen offen. Die Ermittler vermuten, dass es sich bei den Toten um die seit Jahren gesuchten "Gentlemen-Räuber" handelt. Sicher können die Beamten aber erst nach der Auswertung der DNA-Untersuchung sein.

Klar ist bisher nur, dass es sich bei dem Duo um ein tschechisches Ehepaar handelt. Der 40 Jahre alte Mann und seine zwei Jahre jüngere Frau hatten sich in einem Hotel in der Nähe eingemietet. Sie hatten bei ihrem gescheiterten Raubzug ihre Ausweise dabei.

"Gentlemen-Räuber" waren sie nie

Das Paar hatte sich in der Nähe der Bank eingemietet.

Das Paar hatte sich in der Nähe der Bank eingemietet.

(Foto: dapd)

Der bezieht sich auf den Umstand, dass die Täter anfangs bei ihren Überfällen vergleichsweise höflich waren; so gaben sie einmal einem Überfallopfer einen Schlüssel zurück oder entschuldigten sich für einen Überfall. Die Täter hatten immer in der Region Nordbaden und in der Südpfalz zugeschlagen. Der Begriff "Gentlemen-Räuber" war aus Sicht eines Polizeisprechers aber auch schon vor diesem Überfall "in keiner Weise" gerechtfertigt: "Die Täter haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass Sie von der Schusswaffe Gebrauch machen."

Sie hatten bei ihren Raubzügen im Laufe der Jahre insgesamt etwa zwei Millionen Euro erbeutet. Wie viel sie bei ihrem vermutlich 21. Coup am Freitagnachmittag erbeuteten, wurde zunächst nicht bekannt.

Schießerei in der City

. Alles spielte sich in wenigen Minuten ab. Der Leitende Polizeidirektor Roland Lay vermutet, dass das mit Perücken, Brillen und Mützen maskierte und mit Pistolen bewaffnete Duo wohl überrascht war, dass zu dem Zeitpunkt noch Kunden in der Bank waren.

Die Streife, die kurz nach 16.00 Uhr alarmiert worden war, sah die Täter noch aus dem Gebäude laufen. Beim Anblick der Polizei flüchteten sie auf die andere Straßenseite. Der Mann soll dann auf dem Gehweg das Feuer auf die Beamten eröffnet haben. Dabei wurde die Polizistin von einer Kugel in den Oberschenkel getroffen. Sie sei inzwischen auf dem Weg der Besserung. Der Räuber wurde von einem Polizisten erschossen. Bei der Frau geht die Polizei wegen ihrer Verletzungen von einem Selbstmord aus. "Die Kugel ist wohl durch den Mund eingedrungen", sagte ein Ermittler. Wie durch ein Wunder wurde kein Passant verletzt.

Quelle: ntv.de, dpa

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