"Eindeutig Leute von hier" Ermittler: Louvre-Diebe sind keine Profis
02.11.2025, 17:41 Uhr Artikel anhören
Französische Medien spekulierten bereits direkt nach der Tat über die Professionalität der Räuber, da diese das wertvollste Stück fallen ließen.
(Foto: IMAGO/Anadolu Agency)
Wochen nach dem spektakulären Louvre-Raub enthüllt die Pariser Staatsanwaltschaft Informationen zu den mutmaßlichen Tätern. Es handelt sich offenbar um Amateure. Die Männer kommen demnach aus einem armen Vorort nördlich von Paris. Einige seien noch auf der Flucht - und von den Juwelen fehlt weiterhin jede Spur.
Die weiterhin verschwundenen historischen Juwelen aus dem Pariser Louvre sind nach Angaben der Behörden nicht von hochprofessionellen Tätern entwendet worden. Die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau sagte, es habe sich zwar nicht um ganz alltägliche Kriminelle gehandelt. "Aber es ist eine Art von Kriminalität, die wir im Allgemeinen nicht mit den oberen Rängen der organisierten Kriminalität in Verbindung bringen", sagte sie dem Sender Franceinfo.
Vier der fünf Verdächtigen sind inzwischen in Haft. Ihr Profil entspreche jedoch nicht dem von professionellen Gangstern, sondern dem von Kleinkriminellen aus den ärmeren nördlichen Vororten von Paris, so die Behörden. "Es handelt sich eindeutig um Leute von hier", sagte Beccuau. Sie alle lebten "mehr oder weniger" in Seine-Saint-Denis - einem einkommensschwachen Departement nördlich von Paris.
Französische Medien hatten spekuliert, die Räuber seien Amateure gewesen. So ließen sie auf der Flucht das wertvollste Stück fallen - die aus Gold, Smaragden und Diamanten gefertigte Krone der Kaiserin Eugenie. Zudem ließen sie Werkzeuge am Tatort zurück und versäumten es, einen genutzten Lastwagen vor ihrer Flucht in Brand zu setzen.
Die Tat dauerte sieben Minuten
Bei der Tat an einem Sonntagmorgen vor zwei Wochen hatten zwei Männer einen Möbelaufzug vor dem Louvre geparkt. Sie fuhren damit in den zweiten Stock, schlugen ein Fenster ein und brachen Vitrinen mit Trennschleifern auf. Sie flohen anschließend auf Motorrollern, die von zwei Komplizen gefahren wurden. Der gesamte Raub dauerte weniger als sieben Minuten.
Eine Woche nach der Tat nahm die Polizei zwei Männer fest: einen 34-jährigen Algerier und einen 39-Jährigen, der bereits wegen schweren Diebstahls unter richterlicher Aufsicht stand. Beide haben ihre Beteiligung nach Angaben der Behörden teilweise zugegeben. Zwei weitere Verdächtige, ein 37-jähriger Mann und eine 38-jährige Frau, wurden am 29. Oktober festgenommen und angeklagt. Der Staatsanwältin zufolge sind aber noch nicht alle Diebe verhaftet - es fehle noch "mindestens eine Person". Zudem könne es weitere Komplizen geben.
Quelle: ntv.de, mwa/rts