Panorama

Keine Hoffnung für die Münze Ermittler klären Gold-Raub weitgehend auf

Am Morgen schlagen die Ermittler in Berlin und Brandenburg zu: Vier junge Männer werden verhaftet. Sie wollen vor knapp vier Monaten auf spektakuläre Art und Weise ins Bode-Museum eingebrochen sein. Ihre Beute ist indes wohl für immer verschwunden.

Knapp vier Monate nach dem Diebstahl einer Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum haben die Ermittler den Fall in weiten Teilen aufgeklärt. Zugleich rechnen sie aber nicht damit, die gut 100 Kilogramm schwere Goldplatte aufzufinden, wie LKA-Mitarbeiter Carsten Pfohl sagte. Seit dem Morgen sind Polizei und Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt sowie in Brandenburg im Einsatz. Vier Personen im Alter zwischen 18 und 20 Jahren wurden verhaftet. Sie gehören mehrheitlich zu einem arabischen Clan. Unter den Festgenommenen ist auch ein Mann, der als Aufseher im Museum gearbeitet hatte und als Hinweisgeber gilt. Insgesamt wird gegen 13 Personen ermittelt.

So sah sie mal aus: Die Goldmünze mit ihren 3,75 Millionen Euro Materialwert.

So sah sie mal aus: Die Goldmünze mit ihren 3,75 Millionen Euro Materialwert.

(Foto: dpa)

Es sei nicht unbedingt zu erwarten gewesen, dass die Ermittlungen "relativ schnell zu Ergebnissen" führen, sagte Staatsanwalt Martin Steltner. Seiner Ansicht nach ist bei den vier Festgenommenen mit "hoher Wahrscheinlichkeit" mit einer Verurteilung zu rechnen. Bei zwei der Verhafteten soll es sich um Verdächtige auf den Videoaufnahmen von Überwachungskameras handeln. Bei allen würde im Fall einer Verurteilung das Jugendstrafrecht angewandt werden.

Keine Hoffnung mehr für Münze

An dem Zugriff am Morgen wurden 14 Objekte an drei Standorten durchsucht. Dabei beschlagnahmten die Ermittler vier scharfe Schusswaffen, einen Geldbetrag in niedriger sechsstelliger Höhe sowie Pkw und Kleidung. Der Einsatz mit gut 300 Beamten - darunter des SEK - erfolgte zu großen Teilen im Berliner Stadtteil Neukölln. Unter den durchsuchten Objekten war auch ein Juwelierladen.

Zum Tatverlauf teilten die Ermittler mit, dass die späteren Täter erst beim dritten Versuch die Goldmünze gestohlen haben. Wie bereits bekannt, stiegen sie über die S-Bahn-Trasse ins Museum ein und flohen auch über diesen Weg. Dabei sei die Münze zweimal aus großer Höhe fallengelassen worden, wie die Ermittler weiter ausführten. Allein deswegen sei sie nicht mehr "in dem Zustand wie auf den Bildern". Carsten Pfohl vom LKA sagte, "wir gehen davon aus, dass sie in Teilen verkauft wurde".

Der als Hinweisgeber geltende Museums-Aufseher war bei einem Subunternehmen beschäftigt und erst kurz zuvor ins Bode-Museum gekommen. Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass sich der Diebstahl als Gelegenheit ergeben hatte. Auf die Spur der mutmaßlichen Täter brachten die Ermittler unter anderem Tatnachstellungen, Telefonüberwachungen und Observationen.

Quelle: ntv.de, jwu

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