Verdacht der Volksverhetzung Ermittlungen gegen CDU-Politiker aus Sachsen-Anhalt
09.07.2024, 15:14 Uhr Artikel anhören
Detlef Gürth war von 2011 bis 2015 Landtagspräsident von Sachsen-Anhalt.
(Foto: dpa)
Der CDU-Landtagsabgeordnete Detlef Gürth steht wegen eines Kommentars in der Kritik, den er nach dem Messerangriff im Wolmirstedt im Juni auf X gepostet hat. Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt jetzt wegen Volksverhetzung gegen den früheren Landtagspräsidenten.
Wegen des Verdachts der Volksverhetzung hat die Staatsanwaltschaft Halle Ermittlungen gegen den CDU-Landtagsabgeordneten Detlef Gürth eingeleitet. Es gehe um einen Anfangsverdacht, bis dahin gelte aber weiterhin die Unschuldsvermutung, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Halle.
Hintergrund ist ein Beitrag auf dem X-Account des CDU-Politikers und früheren Landtagspräsidenten von Sachsen-Anhalt. Nach einem Messerangriff eines Afghanen war dort unter anderem zu lesen: "Dieses Pack muss raus aus Deutschland." Die Mitteilung wurde später gelöscht. Der CDU-Abgeordnete wollte sich auf Anfrage heute nicht zu dem Vorgang äußern.
Bereits nach Bekanntwerden des Vorfalls war nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Amts wegen eine Vorprüfung eingeleitet worden. Die Staatsanwaltschaft Halle ist als Zentralstelle in Sachsen-Anhalt für die Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet zuständig. Während des Eröffnungsspiels der Fußball-Europameisterschaft war es in Wolmirstedt in der Nähe von Magdeburg zu einem Messerangriff gekommen. Kurz darauf gab es den Post.
Ein 27-jähriger Afghane soll in Wolmirstedt zunächst einen Landsmann erstochen haben und hat anschließend in einer nahe liegenden Gartenanlage drei weitere Personen verletzt. Der 27-Jährige wurde von Polizisten erschossen, als er auch sie attackieren wollte, wie es später von der Polizei hieß. Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Henriette Quade, hatte nach den Äußerungen des CDU-Politikers Strafanzeige erstattet.
Quelle: ntv.de, lar/dpa