Wie wird das Wetter? Es wird wärmer - und regnerisch
11.01.2011, 11:15 Uhr
(Foto: dapd)
Auch wenn der Start in die neue Woche mit frostigen Nächten und einstelligen Höchstwerten tagsüber eher wieder kalt war, die Wetterprognosen weisen neuerlich deutlich mildere Werte auf. Müssen wir mit einer weiteren Verschärfung der Hochwassersituation rechnen, und kommt anschließend der Winter wieder? Darüber sprechen wir mit dem n-tv Meteorologen Björn Alexander.
Björn, es wird wieder wärmer, oder?
Ja, so sieht es momentan aus. Nach den etwas kühleren Temperaturen setzt sich jetzt wieder wärmere Luft bei uns durch. Zu Beginn kann es zwar noch Schnee oder Schneeregen mit Glättegefahr geben. Ab Mittwoch wird es dann aber milder mit Regen ...
Viel Regen?
Zuerst einmal noch nicht ganz so viel. Am Donnerstag allerdings regnet es aber aus dichten Wolken teilweise länger anhaltend ergiebig. In den westlichen Landesteilen sind stellenweise durchaus 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter drin. Und auch für die letzten Schneelagen wird es eng. Denn bis in die höchsten Lagen der Mittelgebirge setzt sich neuerlich Tauwetter durch.
Verschärft sich dann die Hochwassersituation?
Grundsätzlich ist das zwar möglich. Wir gehen derzeitig aber erst einmal davon aus, dass die Wasserstände über einige Tage stagnieren bzw. nur langsam zurückgehen. Erst das Wochenende könnte dann eine deutliche Entspannung bringen. Jedoch müssen Schmelzwasser und Regen dann erst einmal abfließen. Zumal die Böden als Zwischenpuffer durch die große Wassersättigung nicht mehr zur Verfügung stehen. Alles, was jetzt fällt oder taut, fließt dementsprechend oberflächlich in die Bäche und Flüsse ab. Auch weitere Schlammlawinen sind im bergigen Gelände aufgrund der Durchnässung der Böden und Hänge nicht auszuschließen.
Können wir uns in dieser Woche denn auch mal über die Sonne freuen?
Das wird zunächst einmal eher schwierig. Denn in der milden westlichen bis südwestlichen Strömung reißt die Wolkenzufuhr erst einmal nicht ab. Eine leichte Besserung dürfte sich am Freitag in den südlichen Landesteilen durchsetzen. Dieser Trend könnte sich am Wochenende weiter fortsetzen, so dass es am Sonntag zwar öfter noch wechselhaft, aber zwischenzeitlich auch mal aufgelockert weitergehen könnte. Zudem bleibt es windig, teils stürmisch und weiterhin mild. Am Freitag und am Wochenende beispielsweise liegen die Höchstwerte verbreitet zwischen 8 und 13 Grad.
Kommt der Winter danach zurück?
Das ist noch sehr unsicher. Die Wettermodelle deuten in der zweiten Januarhälfte immer mal wieder einen neuen Wintereinbruch an. Diesbezüglich müssen wir aber weiterhin abwarten. Ich gehe jedoch davon aus, dass sich der Winter noch nicht geschlagen gibt und uns dann im Februar wieder Kälte, vielleicht auch Schnee bringt.
Apropos Schnee: Wie sieht es denn für die Wintersportler in diesen Tagen aus?
In den Mittelgebirgen natürlich eher weniger gut. In den westlichen Berglagen hat es bis hoch stark getaut. Nennenswert liegt noch oberhalb von 600 Meter Schnee. Auf dem Kahlen Asten sind es rund 50 Zentimeter. Nach Osten hin ist die Schneelage noch mächtiger: Der Brocken im Harz hat 1,12 Meter, im Bereich Thüringer Wald, Erz- und Fichtelgebirge oder Bayrischer Wald sind es oberhalb von etwa 400 Metern noch circa 30 bis 80 Zentimeter. In den Alpen sind die Schneemengen zwar nicht riesig, für guten Wintersport dürfte es aber auch weiterhin reichen. Zumal die Kunstschnee – und Pistenpräparation bisher in diesem Winter gute Vorarbeiten geleistet hat.
Quelle: ntv.de