Generation "Porno" Experte widerspricht Panikmache
15.07.2009, 15:28 UhrDer Soziologe und Erziehungswissenschaftler Klaus Hurrelmann hält die Rede von einer sexuell verrohten Jugend für Blödsinn. "Die "Generation Porno" ist ein Schreckgespenst.

"Eine so clevere und selbstständige Generation haben wir noch nie gehabt", behauptet Hurrelmann.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Das kann man schon nicht mehr in Prozenten ausdrücken - es sind Promille- Anteile eines Jahrgangs, bei denen es - wie wir das sagen - zu riskantem Sexualverhalten kommt. Die Zahl ist seit Jahren gleich", sagte der bekannte Jugendforscher dem "Zeit-Magazin".
Jungen und Mädchen in Deutschland kämen zwar immer früher in die Pubertät, hielten sich dann aber mit dem ersten Sex noch jahrelang zurück, so Hurrelmann. "Sie gehen mit dieser Sache sehr klug, sehr haushaltend um." Er wies Berichte zurück, nach denen Sex und Pornografie das Leben der Jugend dominierten. Über die Generation der heute Elf- bis 14-Jährigen sagte der Forscher: "Eine so clevere und selbstständige Generation haben wir noch nie gehabt."
Nach Angaben des Wissenschaftlers beginnt die Pubertät heute bei Mädchen im Mittel mit elfeinhalb Jahren, bei Jungen mit zwölfeinhalb. Der erste Sex aber findet laut der jüngsten Dr.-Sommer-Studie der Zeitschrift "Bravo" nach wie vor erst mit 15 oder 16 Jahren statt.
Quelle: ntv.de, dpa