Panorama

Hohe Belohnung, ratlose Polizei Fall Mannichl ohne Lösung

Im Fall des mutmaßlichen Mordanschlags auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl haben die Ermittler die Belohnung für Hinweise auf 20.000 Euro erhöht. Eine heiße Spur gibt es auch trotz inzwischen mehr als 470 eingegangenen Hinweisen weiterhin nicht, wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Passau mitteilten. Auch das Ergebnis der Untersuchung der Stichwunde des Polizeichefs steht nach Angaben eines LKA-Sprechers noch aus.

Zudem fahndet die Polizei nicht mehr nach Verdächtigen mit auffälligen Tätowierungen. "Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen bestehen keine hinreichenden Anhaltspunkte mehr, dass diese Personengruppe im Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt an Polizeidirektor Alois Mannichl steht." Zunächst hatte sich die Polizei nach entsprechenden Zeugenaussagen erhofft, mit Hilfe der Tätowierungen - eine Schlange und ein Kreuz - dem oder den mutmaßlichen Tätern auf die Spur zu kommen.

Die Sonderkommission sucht weiterhin einen etwa 1,90 Meter großen glatzköpfigen Mann von kräftiger Statur, wie ihn Mannichl als mutmaßlichen Messerstecher beschrieben hatte.

Mannichl war am 13. Dezember 2008 vor seinem Haus niedergestochen worden. Hinter dem Attentat wurde eine Vergeltungsmaßnahme von Rechtsextremisten vermutet, da der 52 Jahre alte Polizeichef in der Vergangenheit mehrfach gegen Neonazi-Aufmärsche vorgegangen war. Nachdem der Täter weiterhin unbekannt ist, wird inzwischen verstärkt darüber diskutiert, ob die Messer-Attacke statt eines politischen einen familiären Hintergrund haben könnte. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat dem inzwischen an den Schreibtisch zurückgekehrten Polizeichef nahe gelegt, sich nicht mehr öffentlich zum Tatablauf zu äußern.

Quelle: ntv.de

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