Überdosis Insulin verabreicht Falsche Krankenschwester wegen Mordversuchs verurteilt
17.05.2023, 16:29 Uhr Artikel anhören
Das Landgericht Augsburg sprach die Angeklagte auch wegen Körperverletzung und Urkundenfälschung schuldig.
(Foto: picture alliance/dpa)
Eine 42-Jährige gibt sich als Intensivpflegerin aus und verabreicht einem schwer kranken Patienten eine Überdosis Insulin. Auch wenn der Tod des Mannes nicht zweifelsfrei darauf zurückzuführen ist, wird sie nun zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Wegen eines Mordversuchs an einem schwer kranken Patienten ist eine falsche Krankenschwester vom Landgericht Augsburg zu neun Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die 42-jährige Deutsche hatte sich mit gefälschten Zeugnissen selbst zur Intensivpflegerin gemacht und sich so Stellen in Krankenhäusern erschlichen.
In einer Klinik in Schwabmünchen bei Augsburg hatte sie einen Patienten mit einer Überdosis Insulin fast umgebracht. Der Patient starb einen Tag später. Da aufgrund des schlechten Zustands des Mannes nicht nachgewiesen werden konnte, dass er durch das Verhalten der Angeklagten umkam, lautete der strafrechtliche Vorwurf auf versuchten statt vollendeten Mord.
Die Strafkammer sprach die gebürtige Potsdamerin auch wegen gefährlicher Körperverletzung und mehrfacher Urkundenfälschung schuldig. Der Vorsitzende Richter Franz Wörz bezeichnete die Angeklagte als eine "völlig inkompetente Hochstaplerin".
Die Angeklagte hatte nach den Ermittlungen früher lediglich als ungelernte Pflegehelferin im Raum Berlin gearbeitet. Um besser bezahlte Jobs zu bekommen, hatte sie eine Urkunde gefälscht, wonach sie Krankenschwester sei. Zudem hatte sie als Ergänzung ein weiterführendes Zeugnis als Intensivschwester manipuliert.
Quelle: ntv.de, lar/dpa