Mord beim Tinder-Date?Frau stürzt vom 14. Stockwerk in den Tod
Über Tinder sollen einsame Herzen zueinander finden - doch eine junge Frau stürzt bei einer Verabredung vierzehn Stockwerke tief in den Tod. War es Mord? Vor Gericht hören die Geschworenen das Protokoll ihrer letzten Minuten.
Tinder erfreut sich unter den Dating-Apps besonders großer Beliebtheit. Doch nicht alle Tinder-Verabredungen enden mit Schmetterlingen im Bauch. In Australien nahm eine Verabredung einen besonders tragischen Ausgang. Eine junge Frau ist nach einem Horror-Date ums Leben gekommen. Was genau Warriena Wright zugestoßen ist, versucht derzeit ein Gericht zu klären.
Anfang Februar 2014 verabreden sich die 26 Jahre alte Neuseeländerin und der 28-jährige Australier Gable Tostee in Surfers Paradise. Die junge Frau war zu Besuch und wollte mit ihrer Bekanntschaft, die sie sechs Tage zuvor bei Tinder gemacht hatte, einen netten Abend verbringen, wie englische Medien berichteten.
Anfangs schien sich das Pärchen gut amüsiert zu haben: Selfies der Tinder-Verabredung zeigen Wright und Tostee, wie sie spärlich bekleidet für die Kamera posieren. Doch die Stimmung schlug offenbar um. Im Laufe des Abends, den das Paar gemeinsam in der Wohnung von Tostee im 14. Stockwerk eines Apartmentkomplexes verbrachte, entbrannte ein Streit, der schließlich eskalierte.
Was genau in der Wohnung passierte, ist schwer nachzuverfolgen. Sicher ist, dass Tostee die 26-Jährige am frühen Morgen auf seinen Balkon sperrte und sich weigerte, sie wieder in die Wohnung zu lassen.
"Es reicht! Psycho-Bitch"
Eines der Beweismaterialien, das dem Gericht vorgespielt wurde, ist eine undeutliche Tonaufnahme von Tostees Handy. Darauf soll zu hören sein, wie Wright anfing, Tostee zu schlagen, und er ruft "es reicht". Anschließend sei die Stimmung immer aggressiver geworden. Wright habe dem 28-Jährigen mit der Polizei gedroht, Tostee sei daraufhin aggressiver geworden, schreibt die "Daily Mail".
Weiter wollen die Ermittler herausgefunden haben, dass die 26-Jährige Tostee mit einem Teleskop geschlagen habe und ihn mit Deko-Steinen bewarf. Der Mann habe sich dann auf das Mädchen gestürzt, sie gewürgt und anschließend auf den Balkon gesperrt. Die Tonaufnahme soll dokumentieren, wie Tostee die 26-Jährige "Psycho-Bitch" nenne und ihr sagte, dass sie froh sein soll, dass er sie nicht heruntergestoßen habe.
Nachbarn, die den lautstarken Streit mitbekamen, hörten die junge Frau noch kurz vor ihrem Tod rufen: "Nein, nein, nein, lass mich nach Hause gehen!" Kurz darauf fiel Wright beim Versuch auf den nächsten Balkon zu klettern vom 14. Stock in den Tod.
Tostee steht inzwischen in Brisbane wegen Mordes vor Gericht, beteuert jedoch seine Unschuld. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine Verabredung so bedrängt und eingeschüchtert zu haben, dass Wright keine andere Möglichkeit sah, als in die Freiheit zu klettern und dabei in den Tod stürzte. Für das Gerichtsverfahren gegen Tostee ist eine Woche angesetzt, bevor das Urteil verkündet wird.