Panorama

Verschwundener Sechsjähriger Helfer bilden 800-köpfige Suchkette für Arian

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Nach sechs Nächten gibt es trotz Hunderter Einsatzkräfte noch immer keine Spur von Arian. Jetzt sollen mit rund 800 Helfern mehr als je zuvor zum Einsatz kommen. Aus der Luft unterstützen Drohnen die Suche nach dem sechsjährigen Jungen. Einen Kriminalfall schließen die Ermittler weiter aus.

Auch in der Nacht ist die Suche nach dem sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm in Niedersachsen erfolglos geblieben. Für diesen Sonntag sei eine Erkundung des Gebiets mit einer großen koordinierten Menschenkette geplant, erklärt eine Polizeisprecherin am Morgen. Zuvor wurde unter anderem in kleineren Gruppen gesucht.

Geplant sei, dass rund 800 Einsatzkräfte nach dem Jungen aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm suchen. Das seien mehr als je zuvor. Die Logistik, alle Helfer von Feuerwehr, THW, Rettungskräften und der Bundeswehr an den Einsatzort zu bringen, sei enorm, so die Polizeisprecherin.

Die Helfer werden demnach eine Suchkette bilden. Zehn Drohnen sollen aufsteigen. In der Nacht vermieden die Suchtrupps wieder Lärm, in der Hoffnung, dass sich der Sechsjährige dann zu erkennen gibt.

Seit dem Montagabend wird Arian vermisst, der nach Angaben der Polizei Autist ist. Er hatte sein Elternhaus unbemerkt verlassen. Seitdem durchsuchen Hunderte Einsatzkräfte den Heimatort des Sechsjährigen und die nähere Umgebung. Bremervörde-Elm liegt zwischen Bremerhaven und Hamburg. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief.

Polizei ändert Taktik der Suche

In der Nacht hatten die Einsatzkräfte wieder mit der sogenannten leisen Strategie nach Arian gesucht. Diese sei nach Polizeiangaben mit einer Expertin für Autismus abgesprochen worden. Vorher wurde unter anderem laute Musik abgespielt oder Feuerwerk abgebrannt, weil der Junge dies möge.

Am Samstag durchsuchten die Einsatzkräfte wieder nahe Elm die Oste, einen Nebenfluss der Elbe. Sie fuhren mit sogenannten Sonarbooten auf dem Fluss. An Land liefen Helfer den Fluss zu Fuß ab. Weitere Einsatzkräfte durchkämmten das Gebiet zwischen Elm und der Gemeinde Oldendorf.

In dem Gebiet hatten am Samstag etwa 30 Bundeswehrsoldaten eine Weide kontrolliert. Sie liefen verteilt in einer Reihe und suchten den Boden ab. Anders als am Freitag konzentrierte sich die Suche nicht auf Elm. In der Nacht zu Samstag suchten Soldaten der Bundeswehr mit Nachtsichtgeräten nach dem Jungen. Die Soldaten waren in kleinen Gruppen unterwegs.

Keine Hinweise auf Kriminalfall

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Besprochen wurde, dass die Einsatzkräfte sich still verhalten. Damit stellte die Einsatzleitung ihre Taktik um: In Nächten zuvor spielten die Helfer Kinderlieder und brannten Feuerwerk ab. Damit sollte Arians Aufmerksamkeit gewonnen werden. Man habe die Taktik geändert, weil die anderen Ansätze keinen Erfolg gebracht hätten, sagte der Polizeisprecher.

Der Polizeisprecher sagte, es gebe keine Hinweise auf einen Kriminalfall. Einen etwaigen Wolfsangriff, in der Gegend gibt es Wölfe, schloss der Sprecher aus. Ein Wolfsberater des Landkreises Rotenburg hält das ebenfalls für unwahrscheinlich. Wolfgang Albrecht sagte, Gefahr bestehe nur in Sonderfällen, etwa wenn ein Wolf sich angegriffen fühle.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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