Panorama

Bedrohliche Lage an der Elbe Hochwasser steigt und steigt

Überflutete Wiese bei Hitzacker.

Überflutete Wiese bei Hitzacker.

(Foto: dapd)

Entlang der Elbe fürchten sich die Anwohner vor einer neuen Hochwasserkatastrophe. Die Flut könnte nach Ansicht der Experten fast den Höchststand der Rekordflut von 2006 erreichen. Vielerorts wird die höchste Hochwasser-Warnstufe ausgerufen. Die Einsatzstäbe sind jetzt rund um die Uhr aktiv.

Das Hochwasser an der Elbe steigt bedrohlich. Am Samstag soll es in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern seinen Höchststand erreichen. Bis sich die Lage danach entspannt, wird es nach Ansicht von Experten dauern. In Niedersachsen werde wohl fast das Ausmaß der Rekordflut von 2006 erreicht, teilte der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit.

In der Nähe von Dömitz.

In der Nähe von Dömitz.

(Foto: dpa)

An der Elbe in Mecklenburg-Vorpommern gilt seit Freitagvormittag die höchste Hochwasser-Warnstufe. Der Pegelstand hatte am Morgen die kritische Marke von 6,50 Meter überschritten, so dass Warnstufe 4 ausgelöst wurde, wie ein Sprecher des Landratsamtes in Ludwigslust mitteilte. Die Einsatzstäbe sind rund um die Uhr aktiv. Die höchsten Wasserstände an der Elbe in Mecklenburg-Vorpommern werden am Samstag mit 6,65 Meter am Pegel in Dömitz und am Sonntag mit 6,75 Meter am Pegel Boizenburg erwartet.

Vorbereitungen auf die Flut im Landkreis Lüneburg.

Vorbereitungen auf die Flut im Landkreis Lüneburg.

(Foto: dapd)

"Die Hochwasserwelle wird am Samstag Niedersachsen erreichen und sich dann allmählich über das Wochenende Richtung Nordsee bewegen", sagte NLWKN-Sprecherin Herma Heyken. Auch danach sei nicht sofort mit einer schnellen Verbesserung der Lage zu rechnen. "Es könnte Tage dauern, bis die Pegelstände sichtbar sinken", sagte die Sprecherin.

"Auf Wiedersehen" in Abbendorf an der Havel in Brandenburg.

"Auf Wiedersehen" in Abbendorf an der Havel in Brandenburg.

(Foto: dapd)

Alarmbereitschaft auch in Brandenburg: Im Landkreis Prignitz wurde die höchste Warnstufe ausgerufen - Katastrophenalarm und Evakuierungen blieben den Anwohnern aber erspart. Der Pegelstand der Elbe in Wittenberge überschritt die Marke von 7,00 Metern. Seit Mittwoch seien Deichläufer auf den Dämmen unterwegs, um Sickerstellen zu kontrollieren. "Es gibt aber zurzeit keine nennenswerten Schadstellen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums. Dennoch seien Sandsäcke gefüllt und Folien bestellt worden. Die Elbdeiche sind in Brandenburg für eine Wasserhöhe von 7,45 Meter ausgelegt.

Entwarnung gibt es bereits in Halle.

Entwarnung gibt es bereits in Halle.

(Foto: dpa)

Auch die Lage in Sachsen-Anhalt bleibt angespannt. An fast allen Pegeln entlang der Elbe galt dort die höchste Alarmstufe 4. Der höchste Punkt der Hochwasserwelle hatte Magdeburg jedoch schon passiert. Dort stand der Fluss am Donnerstag bei über 6,20 Meter, Tendenz fallend. Katastrophenalarm bestand weiter an der Schwarzen Elster in Löben und in Calbe. In Halle wurde die Warnstufe von der höchsten auf die zweithöchste gesenkt.

Was bedeutet Katastrophenalarm?

Bei drohenden schweren Schäden - etwa durch Naturereignisse wie Hochwasser - kann Katastrophenalarm ausgelöst werden. Oft ist das vor allem ein bürokratischer Vorgang. Der Katastrophenalarm erlaubt unter anderem, die Bundeswehr für einen Einsatz im Inland anzufordern. Im Notfall haben die Behörden das Recht, Gebiete abzusperren und zu räumen, Anwohner als Helfer zu verpflichten, fremde Gebäude zu nutzen oder Autos in Anspruch zu nehmen.

Quelle: ntv.de, dpa

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