Panorama

Sechs Jahre Haft für Rentner 71-Jähriger schmuggelt acht Kilo Kokain in E-Roller

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Der Mann wurde offenbar von einer organisierten Drogenbande als Schmuggler angeworben.

Der Mann wurde offenbar von einer organisierten Drogenbande als Schmuggler angeworben.

(Foto: picture alliance/dpa/Innenministerium Baden-Württemberg)

Am Londoner Flughafen Gatwick wird ein kanadischer Rentner mit Kokain im Wert von umgerechnet 700.000 Euro gefasst. Er hatte die Pakete in der Rückenlehne seines Elektroscooters versteckt. Nun muss der 71-Jährige für mehrere Jahre ins Gefängnis.

Im Februar reiste der kanadische Rentner Ronald L. nach einem Aufenthalt auf Barbados nach London ein - angeblich für eine mehrtägige Sightseeing-Tour. Doch etwas an dem 71-Jährigen schien der Grenzpolizei auffällig vorzukommen. Die Beamten führten eine Röntgenkontrolle durch und machten dabei einen dicken Fund: acht Kilo Kokain, versteckt in der Rückenlehne seines Elektroscooters. Nun muss L. für sechs Jahre ins Gefängnis, wie die britische "Times" berichtet.

Der Kanadier sagte zunächst, nichts von den Rauschgift-Paketen zu wissen und wie diese in seinen Roller gelangt seien. Doch auch das konnten die Sicherheitskräfte am Flughafen Gatwick rasch als Lüge entlarven. Denn kurz darauf fanden sie eine fehlende Schraube aus der Rückenlehne in der Hosentasche des Mannes.

Die National Crime Agency (NCA) Großbritanniens schätzte den Wert der Drogen auf umgerechnet rund 700.000 Euro. NCA-Ermittlungsbeamter Richard Wickham sagte, L. sei offenbar von einer Drogenbande als Schmuggler angeworben worden. "Organisierte kriminelle Gruppen brauchen Schmuggler wie L., um Drogen nach Großbritannien zu bringen, wo sie [...] mit enormen Gewinnen weiterverkauft werden. Offensichtlich hatte er gedacht, als Rentner weniger im Fokus der Strafverfolgungsbehörden zu stehen. Er hat sich geirrt. Ich hoffe, dass dieser Fall eine Botschaft an alle sendet, die dasselbe in Erwägung ziehen."

Im Laufe der Ermittlungen hatte der Mann aus Montreal weiterhin lange seine Unschuld beteuert - bis Anfang August. Im Rahmen einer Gerichtsanhörung vor dem Croydon Crown Court gab L. den Schmuggel schließlich zu. Vergangene Woche wurde er vom Richter verurteilt.

Auch deutscher Schmuggel-Rentner gefasst

Anfang August ereignete sich am australischen Flughafen Perth ein ähnlicher Fall. Dort wurde ein deutscher Rentner mit vier Kilo Kokain im Gepäck erwischt. Der 77-Jährige muss sich nun wegen Drogen­schmuggels vor einem Gericht verantworten.

Der Mann hatte den Angaben zufolge einen kleinen Koffer und einen Rucksack dabei, in dem die Beamten zwei Mini-Aktentaschen entdeckten. In darin enthaltenen Einsätzen waren jeweils zwei Kilo einer weißen Substanz versteckt - Kokain, wie sich bei einer Untersuchung herausstellte.

Laut Polizeisprecher Peter Hatch hätte das Kokain für etwa 20.000 Einzeldosen gereicht und einen Straßenwert von rund 1,3 Millionen Australischen Dollar (umgerechnet etwa 720.000 Euro) gehabt. Der Verdächtige war bereits am 9. August erstmals vor Gericht erschienen, wie erst jetzt bekannt wurde. Dabei wurde er in Untersuchungshaft genommen. Dem deutschen Rentner droht eine lebenslange Haftstrafe.

Quelle: ntv.de, apr

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