Der in Tollwitz in Sachsen-Anhalt gefundene Säugling wurde offenbar getötet. Es bestehe der Anfangsverdacht eines Tötungsverbrechens, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle, Klaus Wiechmann, am Donnerstag. Kinder hatte die Babyleiche tags zuvor nahe einer Grundschule entdeckt. Die Kinder rannten nach ihrer Entdeckung zum Hausmeister der Schule und informierten ihn.

Laut Staatsanwaltschaft ergab die Obduktion, dass es sich um einen "voll ausgereiften Jungen" handelte. Die Rechtsmediziner gehen davon aus, dass das Kind mindestens zwei Wochen an dem Fundort nahe der Schule gelegen hat. Es werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt, sagte Wiechmann. Gesucht werde auch nach der Mutter. Wie der Junge zu Tode kam, war zunächst noch unklar. Die Untersuchungen dauerten noch an.

Zwei Kinder hatten die Leiche auf einem neben einer Schule gelegenen Grundstück entdeckt. Der Fundort wurde laut Polizei noch einmal von Kriminaltechnikern untersucht, um mögliche Spuren zu sichern. Hinweise darauf, wer das Baby auf dem Grundstück abgelegt haben könnte, erhofften sich die Ermittler auch von Zeugen. Die beiden Kinder, die die Leiche des Säuglings gefunden hatten, werden psychologisch betreut.