Lustiges Spiel oder "Über-Sexualisierung"? Kleine Mädchen stolzieren über Laufsteg
13.12.2013, 11:56 Uhr
In Model-Posen präsentierten sich diese Mädchen im vergangenen Jahr Fotografen, Zuschauern und einer Jury.
(Foto: REUTERS)
Fünf bis elf Jahre alte Mädchen präsentieren ihre Körper bei einer Mini-Miss-Wahl in Paris. Einen Skandal sehen darin Kritiker, der französische Senat stimmt für ein Verbot. Eltern und der Veranstalter kämpfen aber, damit die kleinen Models auftreten dürfen.
In Frankreich stellen sich kleine Mädchen am Wochenende einem Schönheitswettbewerb. Im Vorfeld gibt es landesweit einen großen Streit um die Mini-Miss-Wahlen. Zahlreiche Franzosen verlangen ein Verbot des Wettstreits.
Dennoch werden sich am Samstag in Paris Fünf- bis Elfjährige auf dem Laufsteg präsentieren. Etwa 40 Mädchen stellen sich einer Erwachsenen-Jury, wie Ausrichter Michel Le Parmentier sagte. Er unterstützt zwar eine Reglementierung für Mini-Miss-Wahlen in Frankreich, hebt aber die Unterschiede zu Wettbewerben in den USA hervor: "Bei uns verdienen die Kinder nichts, sie defilieren in langen Prinzessinnenkleidern und sind nicht geschminkt. Das ist ein Spiel, das ihnen Spaß macht."
Gesetz sieht Geldstrafe und Haft vor
In Frankreich sorgt das geplante Verbot von Schönheitswettbewerben für junge Mädchen schon seit Wochen für Streit, neben den Veranstaltern laufen auch die Eltern der teilnehmenden Kinder dagegen Sturm. Zuletzt hatte sich Frauenrechtsministerin Najat Vallaud-Belkacem für eine weniger strikte Regelung ausgesprochen, die für Mädchen unter 13 Jahren gelten solle. Auch sie ist aber der Ansicht, dass der "Über-Sexualisierung kleiner Mädchen" Einhalt geboten werden müsse.
Der Senat hatte im September dafür gestimmt, Mini-Miss-Wahlen für unter 16-Jährige zu untersagen. Den Organisatoren solcher Wettbewerbe soll eine Strafe von zwei Jahren Haft und 30.000 Euro angedroht werden. Mit dem Gesetzentwurf wird sich die Nationalversammlung im Januar befassen. Wenn sich Senat und Nationalversammlung nicht auf einen gemeinsamen Text einigen können, hat die Nationalversammlung das letzte Wort.
Quelle: ntv.de