"Weitere Aufklärung" nötig Lkw-Fahrer muss nach ICE-Unfall nicht in U-Haft
12.02.2025, 16:11 Uhr Artikel anhören
Die Ladung des Lkw liegt immer noch am Unglücksort verteilt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Ein ICE kollidiert bei Hamburg mit einem mit Bahnschienen beladenen Lastwagen. Dieser steht zum Unglückszeitpunkt auf einem Bahnübergang. Gegen den 34-jährigen Lkw-Fahrer wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Der Rumäne muss jedoch nicht in Untersuchungshaft.
Nach dem schweren ICE-Unglück an einem Bahnübergang in Hamburg ist der am Unfall beteiligte Lastwagenfahrer wieder freigelassen worden. "Im Rahmen der heutigen Haftvorführung des beschuldigten Lkw-Fahrers hat sich herausgestellt, dass der Unfallhergang erst noch weiterer Aufklärung bedarf", teilte eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft mit. Auf die bislang vorliegenden Erkenntnisse lasse sich ein dringender Tatverdacht nicht stützen.
Gegen den 34 Jahre alten Rumänen wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Bei dem Unglück am Dienstagnachmittag im Stadtteil Rönneburg war ein 55 Jahre alter Reisender ums Leben gekommen.
Weitere 25 Menschen wurden bei dem Zusammenstoß des Zuges mit dem Sattelzug verletzt. 6 Insassen aus dem ICE wurden nach früheren Angaben der Bundespolizei wegen mittelschwerer Verletzungen behandelt, 19 erlitten leichte Verletzungen. Einige der Fahrgäste mussten nach dem Unfall noch stundenlang im Zug ausharren, bevor sie mit Bussen nach Hamburg-Harburg gebracht wurden.
Der ICE war mit 291 Fahrgästen auf dem Weg nach Bremen und München gewesen, als er an dem Bahnübergang gegen den mit Bahnschienen beladenen Lastwagen stieß. Der Zug war zum Zeitpunkt des Unfalls mit hoher Geschwindigkeit unterwegs und rammte den Lkw trotz Notbremsung mit solcher Wucht, dass vor allem in den vorderen Wagen die Fensterscheiben zerbrachen, wie eine Augenzeugin schilderte. Es entstand erheblicher Sachschaden am Zug, dem Lastwagen und am Oberbau der Gleisanlagen. Der Lkw-Fahrer war von der Bundespolizei festgenommen worden.
Quelle: ntv.de, lme/dpa