25 Tote, kaum Überlebende Militärflugzeug stürzt in der Ukraine ab
25.09.2020, 21:28 Uhr
Anscheinend im Landeanflug stürzt eine Militärmaschine in der Ostukraine ab. An Bord befinden sich den Angaben zufolge vor allem Studenten der Universität der Luftstreitkräfte. Zwei Insassen retten sich mit einem Sprung aus dem Flugzeug.
Bei dem Absturz des Militärflugzeugs vom Typ Antonow AN-26 im Osten der Ukraine ist die Zahl der Toten auf 25 gestiegen. Zwei Menschen hätten die Katastrophe in Tschuhujiw in der Region Charkiw überlebt, teilte der Zivilschutz in Kiew Abend mit. Demnach retteten sich zwei Insassen der Antonow mit einem Sprung, als die Maschine im Landeanflug war und dann abstürzte. Der Gebietsgouverneur Alexej Kutschera sagte, dass vor dem Absturz ein Triebwerk des Flugzeugs ausgefallen sei. Die genaue Ursache ist aber bislang unklar. Viel Militärgerät in der chronisch klammen Ukraine ist veraltet.
Nach Darstellung der Behörden waren 27 Menschen an Bord der Antonow, vor allem junge Rekruten der Universität der Luftstreitkräfte. Sie hatten einen Übungsflug absolviert und waren auf dem Rückweg. Zunächst war von 28 Insassen die Rede gewesen, allerdings war ein Auszubildender wohl nicht zu der Übung erschienen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell reagierte bestürzt auf die Nachricht aus der Ukraine, die er in dieser Woche das erste Mal im Amt selbst besucht hatte. Er drückte auf Twitter den Familien der Opfer sein Beileid und dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyi sein Mitgefühl aus.
Selenskyj kündigte an, sich an diesem Samstag ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Er sei auf dem Weg zur Absturzstelle, schrieb er bei Telegram. Das ukrainische Militär bestätigte den Absturz bei Facebook. Auf Bildern in sozialen Netzwerken war ein im Dunkeln brennendes Wrack zu sehen. Wenig später gab es Videos von den gelöschten Trümmerteilen, die breit gestreut in einem unbewohnten Gebiet mit Bäumen lagen.
Die Region liegt rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt im Osten der krisengeschüttelten Ukraine, aber nicht im dortigen Kriegsgebiet. In Teilen der Regionen Luhansk und Donezk, die 250 Kilometer von der Absturzstelle entfernt sind, herrscht offiziell Krieg. Von Russland unterstützte Separatisten stehen dort ukrainischen Regierungstruppen gegenüber. In dem Krieg gab es seit 2014 nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 13 000 Tote.
Quelle: ntv.de, chr/rts/dpa