Panorama

Glitschiges, stinkendes Fleisch Neuer Gammelfleisch-Skandal

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen einen der größten deutschen Geflügelfleisch-Produzenten wegen des Verdachts, vergammeltes Fleisch in den Handel gebracht zu haben. "Wir haben ein Verfahren wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch eingeleitet", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Oldenburg.

In einem Betrieb des Unternehmens in Niedersachsen soll nach Aussagen ehemaliger Mitarbeiter tonnenweise verdorbenes Putenfleisch umverpackt und neu etikettiert worden sein.

Am Mittwoch hatten Beamte Niederlassungen des Produzenten in den niedersächsischen Orten Garrel und Ahlhorn sowie eine weitere Firma in einem nicht genannten Ort in Baden-Württemberg durchsucht. "Ob sich der Verdacht bestätigt und nachweisen lässt, werden die weiteren Ermittlungen zeigen", sagte Frauke Wilken von der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Den Namen der unter Verdacht stehenden Firma wollte sie nicht nennen.

Den Angaben der ehemaligen Mitarbeiter zufolge soll in Ahlhorn in den Monaten April und Mai dieses Jahres fast täglich verdorbenes Fleisch aus Polen angeliefert worden sein. Es habe bereits gestunken und sei glitschig gewesen, lauten die Aussagen der Mitarbeiter. Sie hätten es trotzdem wie frisches Fleisch neu verpacken müssen. Teilweise sei es sogar mit gutem Fleisch vermischt worden.

Die Vorwürfe gegen die Firma mit Sitz südlich von Oldenburg wurden erst erhoben, nachdem diese Mitarbeiter gekündigt waren und anschließend in arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen mit dem Unternehmen standen. Die Mitarbeiter haben ihre belastenden Aussagen in eidesstattlichen Versicherungen bestätigt. "Dies war für uns der Anlass die Ermittlungen einzuleiten", sagte Wilken.

Der in Verdacht geratene Großproduzent für Geflügelfleisch, der unter anderem Supermarktketten wie Aldi, Lidl oder Metro beliefert, hat die Vorwürfe nach Angaben der ARD als "völlig gegenstandslos" zurückgewiesen. Man werde die Staatsanwaltschaft "vorbehaltlos unterstützen", um eine schnelle Aufklärung zu erreichen.

Quelle: ntv.de

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