Gastro auf und Stadien offen Österreich macht großen Schritt zu Normalität
19.05.2021, 05:35 Uhr
Der Besuch im Caféhaus ist ab sofort wieder möglich - vorausgesetzt, man ist immun oder negativ getestet.
(Foto: imago images/Viennareport)
Sieben Monate waren Hotels und Gastronomie in Österreich geschlossen. Jetzt dürfen die Betriebe wieder Gäste empfangen. Kneipen bleiben allerdings noch weiter dicht, denn noch gibt es eine nächtliche Sperrstunde. Auch Frankreich kehrt langsam zurück zum normalen Leben.
Im Zeichen deutlich sinkender Corona-Zahlen kehrt in Österreich das öffentliche Leben zurück. Am Mittwoch öffnen nach mehrmonatigem Lockdown Lokale und Hotels, dürfen Theater und Kinos wieder Besucher empfangen und Kunden auch Sportstätten und Fitnessstudios aufsuchen. Voraussetzung für die Nutzung all dieser Einrichtungen ist, dass die Gäste entweder negativ auf das Coronavirus getestet sind, von einer Covid-Erkrankung genesen sind oder eine Impfung haben. Auch Frankreich lockert seine Corona-Maßnahmen deutlich. "Ab dem 19. Mai müssen wir unsere französische Lebensart wiederentdecken", hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gesagt.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz bezeichnete den Tag als "Startpunkt für unseren Kampf zurück zur Normalität". Die Ausgangslage für die Öffnungen sei noch besser als erwartet. "Die Kurve der Corona-Infizierten zeigt steil nach unten, die Kurve der Geimpften steil nach oben", so Kurz über die aktuelle Entwicklung. Für die Einreise nach Österreich entfällt für die Deutschen die Quarantänepflicht, allerdings muss zumindest ein Test mit negativem Ergebnis gemacht worden sein. In Österreich waren in den meisten Bundesländern schon seit Anfang Februar der Handel und viele Dienstleister geöffnet. In Wien und Niederösterreich galt aber bis Anfang Mai ein harter Lockdown.
Auch Geisterspiele in der Bundesliga sind nun zumindest vorerst vorbei. Bei genehmigten Veranstaltungen mit Sitzplätzen dürfen im Freien bis zu 3000 Menschen zusammenkommen. In Innenräumen sind es bis zu 1500. Weiterhin verboten bleiben zunächst große Zusammenkünfte wie Hochzeitsfeiern oder Vereinsfeste. Auch die Nachtgastronomie bleibt wegen der Sperrstunde von 22 Uhr zunächst geschlossen. Kurz kündigte weitere Öffnungsschritte in nächster Zeit an. "Wir werden im Sommer zur Normalität zurückkommen können."
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen - entgegen mancher Warnungen von Virologen - deutlich gesunken. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 65 ist die Lage in Österreich seit Kurzem besser als in Deutschland mit 79. Der Schritt ist eine Voraussetzung für den Neustart des Tourismus in Österreich. Das Land ist stark von den Einnahmen aus diesem Wirtschaftszweig abhängig. Touristen können sich vielerorts kostenlos testen lassen. So können sich auch Hotels und Gastronomiebetriebe mit Selbsttests eindecken, um ihre Gäste versorgen zu können.
Frankreich verschiebt Sperrstunde nach hinten
Auch in Frankreich beginnt am Mittwoch der zweite große Schritt bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Er soll die Rückkehr zum normalen Leben markieren. Eine große Erleichterung ist die Verschiebung der abendlichen Ausgangssperre von 19.00 Uhr auf 21.00 Uhr. Ab heute dürfen außerdem im ganzen Land wieder die Außenbereiche der Restaurants sowie die Geschäfte und Kultureinrichtungen öffnen. Auf den Restaurant-Terrassen sollen strikte Hygieneregelungen gelten. Sie dürfen nur bis zu Hälfte ausgelastet sein, an einem Tisch dürfen maximal sechs Menschen sitzen. Die Restaurants waren in Frankreich seit Ende Oktober geschlossen.
Bei Geschäften, die nicht lebensnotwendige Produkte verkaufen, müssen acht Quadratmeter pro Kunde zur Verfügung stehen. Auch in Kinos, Theatern und Museen gelten Beschränkungen. Frankreich ist schwer von der Covid-19-Pandemie getroffen. Seit Beginn der Krise sind rund 108.000 offizielle Corona-Todesopfer gezählt worden. In den vergangenen Wochen hatte sich die Lage aber deutlich entspannt. Zuletzt wurden landesweit knapp 150 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gezählt. Für die Lockerungen will auch Frankreich eine Art Notbremse nutzen. Einer von mehreren Richtwerten ist dabei eine Inzidenz von 400 oder mehr.
In Italien freuen sich die Menschen auf leichte Lockerungen beim nächtlichen Ausgangsverbot. Die Regierung in Rom hatte am Montag beschlossen, dass sich der Start der Sperrstunde um eine Stunde, von 22 auf 23 Uhr, verschiebt. Die Maßnahme tritt nach der offiziellen Publikation des Dekrets in Kraft. Italienische Medien gingen davon aus, dass die Bürger schon am Mittwochabend länger draußen unterwegs sein würden. In einem nächsten Schritt ab 7. Juni wird das Ausgangsverbot dann auf Mitternacht geschoben. Ab 5 Uhr darf man in Italien wieder frei aus dem Haus gehen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa