Frauen zu Prostitution gezwungen Polizei gelingt Schlag gegen Schleuserbande
06.08.2025, 20:35 Uhr Artikel anhören
Der Schwerpunkt der Razzia war den Angaben zufolge Hannover.
(Foto: picture alliance/dpa/Nord-West-Media TV)
Chinesen sollen über lange Zeit Frauen nach Deutschland geschleust haben, die sich dann an verschiedenen Orten in mehreren deutschen Städten prostituieren mussten. Jetzt legen Ermittler den Kriminellen in gleich vier Bundesländern das Handwerk. Zwei Personen werden festgenommen.
Im Kampf gegen mutmaßliche Schleuser ist die Polizei zu Durchsuchungen in mehreren Bundesländern ausgerückt. Bei der Razzia in insgesamt 22 Objekten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen und Nordrhein-Westfalen seien zwei Haftbefehle vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover. Außerdem stellten die Ermittler zahlreiche Beweismittel sicher, darunter Mobiltelefone, Laptops und weitere Speichermedien sowie Bargeld in einer hohen fünfstelligen Summe.
Bei der Razzia geht es um den Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern nach Deutschland. Die professionell organisierte mutmaßliche Schleuserbande soll chinesische Frauen illegal nach Deutschland gebracht und anschließend zur Prostitution gezwungen haben.
Nach Angaben der Polizei stehen die überwiegend aus China stammenden Beschuldigten im Verdacht, die Einschleusung der Frauen organisiert und sie nach ihrer Ankunft in sogenannten Tagestermin-Wohnungen ohne gültige Aufenthaltstitel zur Arbeit als Prostituierte eingesetzt zu haben. Die sexuellen Dienstleistungen seien über Onlineportale angeboten worden.
Für die Kontaktaufnahme und Abwicklung der Geschäfte sollen die Beschuldigten konspirative Telefonzentralen betrieben haben. Um behördliche Kontrollen zu umgehen, hätten sie die chinesischen Frauen bundesweit in ständig wechselnden Wohnungen einquartiert.
Der Schwerpunkt der Razzia war den Angaben zufolge Hannover. Weitere Durchsuchungen erfolgten in Ronnenberg in der Region Hannover, Kiel, Hildesheim, Salzgitter, Paderborn, Ginsheim, Bad Vilbel und Wiesbaden.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa