"Ich will mich erholen" Schiffbrüchiger scheut den großen Rummel
13.02.2014, 00:54 UhrÜber ein Jahr trieb der Fischer José Salvador Alvarenga in einem Boot auf dem Pazifik. Vom Medienrummel hat er genug: Er will erst einmal seine Ruhe haben und Zeit mit seiner Familie verbringen.
Nach der Rückkehr in seine Heimat El Salvador hat der im Südpazifik gestrandete Fischer José Salvador Alvarenga um Resp ekt vor seiner Privatsphäre gebeten. "Sie sollen mich in Ruhe lassen. Ich will keinen Druck von den Medien", sagte er in einem von der Zeitung "Prensa Gráfica" veröffentlichten Video. "Ich brauche Zeit, um mich zu erholen, bevor ich darüber spreche. Jetzt möchte ich Zeit mit meiner Familie verbringen."
Der Gesundheitszustand des 37-Jährigen sei erstaunlich gut, sagte die Gesundheitsministerin des mittelamerikanischen Landes, María Isabel Rodríguez, nach einer Reihe von Untersuchungen. Er leide lediglich unter leichter Blutarmut und sei etwas unternährt.
Zuvor hatten Angehörige sowie Außenminister Jaime Miranda den sichtlich erschöpften Alvarenga am Flughafen der Hauptstadt San Salvador empfangen. Vor zahlreichen Journalisten drückte der Minister Alvarenga ein Mikrofon in die Hand, doch diesem fehlten die Worte: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", erklärte er nach Medienberichten.
Mehr als ein Jahr allein auf hoher See
"Josés Geschichte ist eine Geschichte des Glaubens, aber auch des Überlebenskampfes", sagte Miranda. Alvarenga war Ende Januar auf dem südpazifischen Ebon-Atoll nahe den Marshallinseln gefunden worden. Nach seiner Schilderung war er im Dezember 2012 beim Fischen vor Mexikos Küste hinausgezogen worden und hatte 13 Monate in einem kleinen Boot auf hoher See überlebt. Er hätte somit knapp 11.000 Kilometer zurückgelegt.
Alvarenga soll nun zunächst einige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus von Santa Tecla bleiben. Dort traf er bereits seine Eltern und seine Tochter, die er nicht mehr gesehen hatte, seitdem er vor etwa 15 Jahren auf Arbeitssuche nach Mexiko ging. Sobald er aus der Klinik entlassen wird, will er sich im Haus seiner Familie in Garita Palmera, rund 120 Kilometer westlich von San Salvador, erholen.
Quelle: ntv.de, wne/dpa