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Trauergottesdienst für Opfer Scholz will sich mit Taten wie in Brokstedt "niemals abfinden"

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Bundeskanzler Scholz, hier neben Hamburgs Bürgermeister Tschentscher (v.l.), sprach von einer völlig verrückten Tat, die zwei junge Menschen das Leben kostete.

(Foto: dpa)

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Zwei junge Menschen sterben in einer Regionalbahn, weil ein Mann mit einem Messer auf sie losgeht. Bei einem Gottesdienst wird ihrer gedacht. Die Tat entfacht die Debatte über straffällige Asylbewerber neu. "Wir werden niemals akzeptieren, dass so etwas in unserem Land geschieht", sagt Kanzler Scholz.

Hunderte Menschen haben bei einem ökumenischen Gottesdienst in Neumünster der Opfer der tödlichen Messerattacke in einem schleswig-holsteinischen Regionalzug gedacht. An der Zeremonie in der Vicelinkirche am frühen Nachmittag nahmen auch Bundeskanzler Olaf Scholz, der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und viele weitere Landespolitiker teil. In Neumünster hatten die bei dem Verbrechen Getöteten, eine 17-Jährige und ein 19 Jahre alter junger Mann, die Berufsschule besucht.

Zu dem Gottesdienst hatten die Katholische Kirche und die Evangelisch-Lutherische Kirche gemeinsam eingeladen. "Was bei Brokstedt geschehen ist, überfordert und übersteigt unsere Vorstellung", sagte Erzbischof Stefan Heße laut vorab veröffentlichtem Redetext. "So ein Gottesdienst macht nichts ungeschehen. Die Seelen von vielen Menschen werden noch lange wund sein. Aber das gemeinsame Gebet und das gemeinsame Gedenken tragen uns." Die große Anteilnahme sei überwältigend und mache Mut, sagte der Erzbischof. Die Gesellschaft müsse im Dialog bleiben. "Deshalb haben wir heute auch besonders für den Zusammenhalt in den Städten und Dörfern gebetet."

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Der mutmaßliche Täter, ein 33-jähriger Palästinenser, sitzt wegen zweifachen Mordes und versuchten Totschlags in vier Fällen in Untersuchungshaft. Bei dem Messerangriff am 25. Januar waren fünf Menschen verletzt worden, drei davon lebensgefährlich. Mit Taten wie der von Brokstedt werde man sich nach Worten von Bundeskanzler Scholz niemals abfinden. "Wir werden niemals akzeptieren, dass so etwas in unserem Land geschieht", hatte der SPD-Politiker vor dem Trauergottesdienst bei einem Landesparteitag der schleswig-holsteinischen SPD in Husum gesagt. Zwei junge Leute seien unschuldige Opfer einer völlig verrückten Tat geworden.

Zur Debatte über die Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern sagte Scholz in diesem Zusammenhang, darüber dürfe nicht immer nur geredet werden. Diejenigen, die sich nicht erfolgreich auf den Schutz in Deutschland berufen können, müssten in ihre Herkunftsländer zurückkehren. "Das ist für die Gewährleistung von Asyl zentral", sagte Scholz. Damit die betreffenden Länder ihre Bürger zurücknehmen, seien ganz konkrete Vereinbarungen notwendig. "Ich werde auch alles dafür tun, dass es sich nicht nur um eine Bemühung Deutschlands handelt, sondern dass wir in Europa da gemeinsam handeln."

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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