Schul-Drill in China mit fatalem Ausgang Schüler springt auf Befehl in den Tod
31.10.2013, 15:58 UhrChinas Schulen sind für ihren Drill berühmt und berüchtigt. Ein "Unfall" sorgt nun für Aufregung: Ein Schüler springt aus dem 30. Stockwerk eines Hauses und stirbt. Der Lehrer hatte ihn offenbar dazu aufgefordert, weil er seine Strafarbeit nicht schaffte.
Offenbar auf Geheiß seines Lehrers ist ein zehnjähriger Junge in China in den Tod gesprungen. Der Schüler sei wegen Quatschens im Unterricht zu einer Strafarbeit verdammt worden, berichtete der staatliche Rundfunk auf seiner Internetseite. Er habe eine tausend Schriftzeichen umfassende Entschuldigung schreiben sollen. Als der Junge das nicht schaffte, sagte der Lehrer laut den Berichten von Angehörigen und Nachbarn, nun könne er nur noch aus dem Fenster springen. Der Junge stürzte sich daraufhin aus dem 30. Stock in den Tod.
In später gefundenen Aufzeichnungen des Zehnjährigen heißt es dem Bericht zufolge: "Lehrer, ich schaffe das nicht. Ich bin mehrmals zurückgewichen, als ich versuchte, aus dem Fenster zu springen." Die Familie des Jungen entrollte daher ein Spruchband vor der Schule in Chengdu im Südwesten des Landes, auf dem sie den Lehrer beschuldigte, ihr Kind zum Sprung gezwungen zu haben.
Chinas Schulen sind für ihren Drill berühmt-berüchtigt, vielen Lehrern gilt strikte Disziplin als höchstes Gut. Der Vorfall in Chengdu wird nun nach Angaben der Stadtverwaltung von der Polizei untersucht. Auf der Website der Schule wurde der Tod des Schülers als "Unfall" bezeichnet.
Quelle: ntv.de, AFP